Unsere Ehemaligen...

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Stogerman.
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Stogerman. » 15.12.20 @ 9:02

FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:
Stogerman. hat geschrieben:Hut ab vor Francisco so offen darüber zu sprechen und toitoitoi!

FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:Und das mit damals erst 24 Jahren.


Leider sieht man an diesem Zitat genau wie viele Leute noch immer kein Plan von Depressionen haben, welche bei betroffenen Leuten immer wieder; von jung bis alt; auftreten.

OT: "Toitoitoi" ist BK oder?


Da hast du absolut recht. Der Artikel ist vom Blöck, ich habe ihn lediglich hier rein kopiert.


War mir bewusst, hätte evtl. das Zitat ändern sollen, my bad. :-)
"Bin aktuell auch sehr unzufrieden, aber FF wird die Kehrtwende schaffen. Markiert meine Worte :-)." - 29.08.2022


camelos
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon camelos » 15.12.20 @ 9:14

Die NZZ zur Entlassung von Favre



Lucien Favre hat einen exzentrischen Hang zum lauten Abschied
Schnell verliess der bekannteste Schweizer Fussballtrainer seine Klubs nie, aber meist waren die Zäsuren geräuschvoll. Sie hinterliessen Scherben und waren von Unberechenbarkeit, Zwängerei, Solo-Einlagen und gegenseitiger Enttäuschung geprägt, sei es in Yverdon oder Dortmund.

Stefan Osterhaus, Peter B. Birrer
14.12.2020, 16.58 Uhr

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Wenn Lucien Favre einen Klub verlässt, geschieht dies selten geräuschlos.
Wenn Lucien Favre einen Klub verlässt, geschieht dies selten geräuschlos.
David Inderlied / Imago
Es war ein plötzlicher Abschied, den Lucien Favre am Sonntag von Borussia Dortmund nahm. Freiwillig war er nicht, der Klub vollzog die Trennung, da die Exponenten nicht mehr daran glauben, ihr Minimalziel – einen Rang in der Champions League – mit Favre erreichen zu können. Die Kulisse war durchaus geräuschvoll: Mats Hummels und Marco Reus setzten nach der 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart zu dem an, was sich als eine Generalabrechnung mit der fussballerischen Idee Favres bezeichnen lässt; Hummels stellte sogar die Sinnhaftigkeit der jüngeren Arbeit Favres infrage.


Insofern steht auch die Dortmunder Episode in einer Tradition: Wenn Lucien Favre einen Klub verlässt, geschieht dies selten geräuschlos. Auf fast jeder seiner Stationen war der Weggang des Romands von undurchsichtigen Komplikationen begleitet. Mal wogen sie schwerer, mal weniger, mal war der Anteil Favres grösser als derjenige des Klubs, mal war es umgekehrt. Selbst in Nizza gab es 2017 Diskussionen, weil der quengelnde Favre den Klub bereits nach einer Saison vorzeitig Richtung Dortmund verlassen wollte, ihm dies aber zu dem Zeitpunkt verwehrt wurde.

Echallens, Yverdon, Servette, FC Zürich, Hertha BSC, Mönchengladbach, Nizza und der BVB sind die Stationen einer Trainerkarriere, die nun schon weit über 25 Jahre währt. Wahllos hat Favre nie einen Arbeitgeber gewechselt: Jede Entscheidung schien wohlüberlegt, zudem war jeder Schritt einer nach vorn. Dortmund hätte die Krönung sein können.

Mindestens blieb Favre zwei Jahre bei den jeweiligen Klubs, in Mönchengladbach, Yverdon und Zürich waren es sogar vier oder mehr. Dass Trainer sich in der dritten Saison verschleissen, ist nicht ungewöhnlich, häufig geschieht es noch viel früher. Ungewöhnlich ist allerdings das Getöse, das um Favre gemacht wird – oder das dieser selber veranstaltet.

Der Vorwurf der Unehrlichkeit

So war es auch beim Wechsel im Jahr 2000, als er vom Kleinklub Yverdon zum damals von Canal Plus geführten Servette FC wechselte. Es war ein logischer Schritt für den früheren Servette-Spieler, der in der «Fussballprovinz» Yverdon über Gebühr Erfolg vorzuweisen hatte. Früh im Jahr 2000 unterschrieb er in Genf, erste Gerüchte um seinen Fortgang wurden dementiert, nicht zuletzt von ihm. Dass es doch so war, erfuhr man hinter vorgehaltener Hand. «Unehrlichkeit» war der Vorwurf in Yverdon. Als es nicht mehr zu verbergen war, trennte sich Yverdon vor dem Saisonschluss von Favre.


Als erfolgreich kann auch die Arbeit in Genf gelten. Aber Servette und auch Favre waren in Machtspiele und Intrigen verstrickt, in die selbst Spielervermittler involviert waren. Favre hatte im Team vor allem den Routinier Sébastien Fournier gegen sich, dem der Klub eigenartigerweise einen langfristigen Vertrag gab – die Empfehlung Favres war es nicht gewesen. Das Klima war von Misstrauen und Spannungen geprägt.

Ebenfalls hitzig ging es zu und her, als er 2007 dem FC Zürich den Rücken kehrte und zur Hertha nach Berlin wechselte. Es war wie eine Kampfscheidung, zumal Favre die Spieler Raffael und Steve von Bergen sowie den Trainerassistenten Harald Gämperle mitnahm. Der damalige FCZ-Sportchef Fredy Bickel fühlte sich hintergangen und beklagte bitterlich, dass sich Favre nach dem Wechsel entgegen seinen Versprechungen nie mehr bei ihm gemeldet habe.

Auch der Klubpräsident Ancillo Canepa war erzürnt. Der FCZ prangerte die Vorgehensweise an, die Verantwortlichen fühlten sich hinters Licht geführt. Der Sportchef Fredy Bickel sagte seinerzeit: «Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Lucien mich derart an der Nase herumführt.»

In der Bundesliga setzte Favre seine Arbeit erfolgreich fort. Nach einer mittelmässigen ersten Saison mit den Berlinern trumpfte die Hertha in der zweiten Spielzeit auf. Favre war zeitweilig sogar ein ernsthafter Herausforderer der Bayern, was überraschend genug war. Im Saisonfinish verzockte er sich, setzte den Captain Arne Friedrich auf die Bank. Die Spannungen nahm der Klub mit in die nächste Saison, erschwerend kam hinzu, dass auch der Goalgetter Marko Pantelic den Klub verlassen hatte. Nach einer Serie von Niederlagen wurde Favre Ende September 2009 entlassen.


Sechs Wochen später sorgte er für eine Premiere in der Bundesliga: Er lud zu einer Pressekonferenz ins Berliner Hotel Adlon – und legte dar, warum Hertha mit der Entlassung falsch gehandelt habe. «Niemand hat gegen den Trainer gespielt, inbegriffen Arne Friedrich», war eine Behauptung, die Transferpolitik seines früheren Arbeitgebers kommentierte Favre ungewohnt offensiv.

Der Anruf bei der Nachrichtenagentur

Favre habe eine Gelegenheit verpasst, zu schweigen – so lautete der einhellige Tenor in der Berichterstattung. Nicht wenige Experten glaubten, Favre habe sich damit für alle Zeiten in der Bundesliga unmöglich gemacht. Doch die Chance zur Rehabilitation kam schnell. Im Januar 2011 erhielt er einen Anruf von Mönchengladbachs Manager Max Eberl. Die Borussia war nicht nur abstiegsbedroht, sie galt vielen als unrettbar. Favre sagte zu, schaffte den Klassenerhalt, spielte darauf eine erfolgreiche Saison. Als einige Stützen den Verein verliessen, musste er gewissermassen ein neues Team aufbauen. Auch dieses hatte Erfolg, die Borussia qualifizierte sich sogar für die Champions League.

Im September 2015 aber folgte die Trennung nach einer Serie von Niederlagen. Nicht die Borussia hatte sie vollzogen, sondern Favre gab entnervt auf. Am Morgen informierte er eine Nachrichtenagentur, gab dieser seine Demission bekannt. Der Manager Eberl erfuhr davon, als er am Sonntag mit seinem Hund spazieren ging. «Wir sind nach wie vor total davon überzeugt, dass Lucien der perfekte Trainer für Borussia ist», so der fassungslose Eberl.


Obschon Favre seinen Abgang in Mönchengladbach alles andere als professionell gestaltete, ist die Borussia noch immer gut auf ihn zu sprechen. Auch in der Dortmunder Krisensituation hatte er in Eberl einen Verteidiger, der darauf hinwies, wie überzogen die Anwürfe an Favre doch seien. Er schätzt seinen ehemaligen Angestellten als das, was er ist: als einen Fachmann – mit dem Hang zum spektakulären, vom Affekt bestimmten, unberechenbaren, verschlungenen und einsamen Abschied, der oft Scherben zurückgelassen hat.
5.2.22 Derby GCN-FCZ 1:3
Transpi in der SK:
ZÜRI SINDER NO NIE GSI, JETZT SINDER NÖD MAL ME GC

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon schwizermeischterfcz » 15.12.20 @ 13:03

Ex-FCZ-Star Pálsson trauert um seine Mutter: Drogentod mit 47 Jahren!

https://www.blick.ch/-id16247146.html?u ... ck_app_iOS
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Stogerman. » 15.12.20 @ 13:23

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Ex-FCZ-Star Pálsson trauert um seine Mutter: Drogentod mit 47 Jahren!

https://www.blick.ch/-id16247146.html?u ... ck_app_iOS

siehe Seite zuvor...
"Bin aktuell auch sehr unzufrieden, aber FF wird die Kehrtwende schaffen. Markiert meine Worte :-)." - 29.08.2022

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon schwizermeischterfcz » 16.12.20 @ 22:09

Er lebte seinen Traum, dann riss ihn eine Depression in die Tiefe

https://www.tagesanzeiger.ch/er-lebte-s ... 6069428341
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon zuerchergoalie » 17.12.20 @ 7:18

Simon Sohm gestern mit einem Einsatz durch einen verletzungsbedingten Wechsel bereits ab der 18. Minute. Resultat 0:0

Kevin Rüegg durfte ab der 60. ran bei einem 0:2 Rückstand und holte den Penalty zum 1:2 raus. Das Spiel verlor man trotzdem, weil es bei dem einen Tor blieb.
MS27: «Die Journalisten schreiben ab und zu einen Mist zusammen. Und wir spielen ab und zu einen Mist zusammen.» Dann lacht er.
Tagesanzeiger, 23.11.2019
Schönbi #27 Immer eine vo ois.

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Every Defense's Nightmare
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Every Defense's Nightmare » 23.12.20 @ 12:35

Schöne Legendengeschichte in der NZZ. Über den unvergesslichen Shabani Nonda *schwelg*


Die Legende der Woche: Mit Shabani Nonda erlebte der FCZ ein Wunder

cen. Wenn es jemanden gibt, der weiss, was Shabani Nonda macht, dann ist das Raimondo Ponte. Und wirklich, gerade letzte Woche habe er mit Nonda telefoniert, sagt Ponte. Der frühere Stürmer des FCZ pendle zwischen Rennes und der Demokratischen Republik Kongo, er führe dort eine Fussballakademie, fördere die Jungen. «Es geht ihm gut», sagt Ponte. Sie haben abgemacht, dass Nonda, inzwischen 43, ihn bald besucht.

Der Trainer war es, der Nonda als 18-Jährigen in die Schweiz zum FCZ holte. Ein Spielvermittler hatte ihn auf den Jungen aufmerksam gemacht, dessen Familie eigentlich aus der Demokratischen Republik Kongo kam, der aber in Burundi aufgewachsen und schliesslich bei einem Klub in Südafrika gelandet war. Ponte brauchte Bilder eines einzigen Trainings, um zu sehen, wie unglaublich talentiert der Stürmer war. Er erzählte dem FCZ-Präsidenten von Nonda. «Nehmen wir ihn», habe Sven Hotz gesagt.

Seine Ankunft im Januar 1996 bezeichnete Nonda später als traumatisch – die Kälte, der Schnee, im ersten Testspiel musste er in der Pause ausgewechselt werden, sogar seine Augen seien eingefroren, sagte er dem Trainer. Dass er nicht rasch wieder nach Hause reiste, lag vor allem an Ponte. Der Coach lud ihn zu sich nach Hause ein, acht Monate lang lebte Nonda im aargauischen Oberrohrdorf bei der Familie, er lernte die Pasta von Frau Ponte lieben und die Pedanterie um Pünktlichkeit der Schweizer kennen.

So schwer der Anfang für den Stürmer gewesen sein mag – für den FCZ und seine Anhänger war Nonda ein Wunder. Man war in diesen Jahren im Letzigrund auf Leiden abonniert, auf fussballerische Schmalkost. Und dann kam plötzlich dieser kräftige junge Mann mit dem Zug aufs Tor, dem unfassbaren Instinkt und den Zauberfüssen! Schnell war klar, dass er viel zu gut für den FCZ war, aber er blieb drei Saisons und wurde 1998 erster Torschützenkönig der Zürcher seit Peter Risi 1979. Ob in der heutigen Zeit ein solcher Coup noch möglich wäre? Wahrscheinlich wäre Nonda viel früher von einem grossen Verein entdeckt worden, sagt Ponte.

Nonda hinterliess nicht nur Wehmut, als er 1998 nach Rennes wechselte, sondern dem Präsidenten auch ein gut gefülltes Portemonnaie. Rund neun Millionen Franken Ablöse sollen die Franzosen bezahlt haben. Als Nonda zwei Jahre später für rund 20 Millionen nach Monaco wechselte – damals eine Rekordsumme in der Ligue 1 –, profitierte der FCZ nochmals. In Monaco verletzte sich Nonda schwer am Knie; obwohl es ein Knick in seiner Karriere war, spielte er noch für die AS Roma, die Blackburn Rovers und Galatasaray. In der Türkei beendete er 2010 die Karriere.

In die Schweiz gekommen war Shabani Nonda übrigens fast gratis. Der FCZ habe in der Zeit des Transfers gerade den Ausrüster gewechselt und die ausrangierten Sachen an Nondas alten Verein in Südafrika geschickt, erzählt Ponte. «Nonda war ein Glücksfall», sagt er. Und was für einer.
Wozu nach Mekka, wenn der Letzigrund so nah ist?


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