King hat geschrieben:Sublimus hat geschrieben:Den Offiziellen des FC Basel und den Stadionbetreibern böse Absicht zu unterstellen geht dann doch etwas weit. Unfähigkeit, Desorganisation ja, aber bewusstes Loslassen der Hools auf die Spieler mit der Absicht, dass diese verprügelt werden... daran glaubst Du ja wohl dann doch wieder nicht, oder?
Gibt es noch ein mittelmass zwischen Absicht und Dummheit/Unfähigkeit?
Ja, und das heisst auf Juristendeutsch "Eventualvorsatz" - eine Haltung, die sich am besten wie folgt umschreiben lässt: "Mag es so oder anders herauskommen: ich tue, was ich vorhabe."
Auf den FCB trifft das zu. Er hat im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass FCZ-Spieler so angegriffen werden können, auf einen wirkungsvollen Schutz vor einem Platzsturm verzichtet. Damit bringt der FCB klar zum Ausdruck, dass es ihm egal ist, wenn FCZ-Spieler angegriffen werden. Wenn er nun etwas anderes sagt, so ist das unbeachtlich, weil dies im Widerspruch zum tatsächlichen Verhalten steht.
Und ja: Eventualvorsatz wird gleich behandelt wie (so genannter direkter) Vorsatz. Weshalb das in der "Causa FCB" anders sein sollte, ist nicht auf Anhieb ersichtlich.
Abgesehen davon hat der Türkische Verband vermutlich auch nicht unbedingt gewollt, dass Schweizer Spieler angegriffen werden. Er hat es einfach in Kauf genommen, indem er rechtsextreme Order angestellt hat. Und: Der Türkische Verband hat wenigstens dafür gesorgt, dass die Zuschauer nicht die Spieler attackieren. Die Einschätzung "schlimmer als Istanbul" (TA, Blick) teile ich nicht. Deine Einschätzung aber auch nicht. Für mich ist beides gleich schlimm. Und deshalb sollte es auch gleich bestraft werden. 6 Geisterspiele sind eine vernünftige Strafe.