moldovan hat geschrieben:...und pauli ist mir aus persönlichem anlass sympathisch, so what?
mir auch...hier noch ein interessantes Interview mit Benjamin Adrion, Ex-Mittelfeldler, zu Hilfsprojekten des Klubs und der Fans. Schon erstaunlich was diese Leute alles unternehmen !
http://www.jungewelt.de/2007/01-16/050.php
16.01.2007 / Inland / Seite 8
»Alle sollen guten Zugang zum Wasser haben«
Ehemaliger Fußballer von Sankt Pauli organisiert mit Hilfe seines Vereins Hilfsprojekte in Afrika.
Benjamin Adrion war bis zur vergangenen Saison Mittelfeldspieler beim FC St. Pauli. Er ist beim Verein geblieben und betreut ehrenamtlich das Projekt »Viva con Agua de St. Pauli«,
http://www.vivaconagua.org/
Sie sind im Dezember nach Äthiopien gefahren, um dort im Rahmen des Projektes »Viva con Agua de St. Pauli« Trinkwasserhilfe auf dem Land zu leisten.
Wie kam es dazu?
Im vergangenen Jahr haben wir mit Hilfe des Fußballvereins FC Sankt Pauli über 50000 Euro gesammelt und Wasserspender in 153 kubanischen Kindergärten aufgestellt. Die Welthungerhilfe hat uns daraufhin vorgeschlagen, ein nächstes Projekt in Afrika zu machen. Sie unterstützt das Millenniumsziel der UNO, wonach die Armut in der Welt bis 2015 halbiert werden soll. Das äthiopische Dorf Sodo, das etwa zweihundert Kilometer südwestlich von Addis Abeba liegt, ist eines der sogenannten Millenniumsdörfer. Dort kümmern wir uns um die Wasserversorgung und wollen den Brunnenbau finanzieren.
Bei unserem Besuch in Äthiopien haben wir auch sehen können, wie die Welthungerhilfe vor Ort arbeitet. Es gibt immer lokale Partnerorganisationen mit einem guten Kontakt zur Dorfgemeinschaft. Gemeinsam wird dann entschieden, welche Bedürfnisse am dringendsten sind und wie die Hilfe am effektivsten ist. Das hat uns überzeugt.
Welche Pläne gibt es, um die Wasserversorgung zu verbessern?
Anfangs waren in Sodo fünf Brunnen geplant, aber vielleicht brauchen wir auch nur vier, um die Dorfgemeinschaft ausreichend zu versorgen. Wichtig ist, daß alle Bewohner zu den Wasserquellen einen guten Zugang haben.
Was kostet ein solcher Brunnen?
Es werden Tiefbohrbrunnen gebaut, die kosten zwischen 8000 und 10000 Euro. Das ist abhängig vom Grundwasserspiegel und der Bodenbeschaffenheit. Das Dorf Sodo befindet sich in einer sehr trockenen, steinigen Gegend, und der Grundwasserspiegel liegt zwischen 40 und 80 Meter unter der Erde, also wird schweres Gerät benötigt, um so tief zu bohren. Neben der humanitären Hilfe geht es auch um sportlichen Austausch.
Konnten Sie auf der Reise neue Kontakte knüpfen?
Ich habe mit der äthiopischen Nationalmannschaft trainiert, und wir haben über mögliche Kooperationen gesprochen. Das Team würde gerne nach Deutschland ins Trainingslager fahren, aber dem Fußballverband fehlt es an finanziellen Mitteln. Da können wir leider nicht helfen, weil das für einen gemeinnützigen Verein nicht satzungsgemäß wäre. Aber die Kontakte bleiben erhalten, und vielleicht finden sich noch Sponsoren.
Haben Sie Kuba, nachdem das Wasserprojekt dort abgeschlossen war, aus den Augen verloren?
Nein. Zusammen mit meinem Vater, der Trainer bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart ist, plane ich in Kuba einen Trainingslehrgang im Kreis der Nationalmannschaft. Das ist aber eine private Angelegenheit. Mit dem Sankt Pauli haben wir Geld gesammelt, um in Kuba Sportplätze zu bauen. Das ist eine Aktion, die wir parallel zum Brunnenbau in Äthiopien betreuen.
Welche Rolle spielt der FC Sankt Pauli für das Projekt?
Der Verein setzt sich nach wie vor für unsere Belange ein, wir können die Homepage nutzen, oder der Stadion sprecher ruft zu unseren Veranstaltungen auf. Wichtig sind auch die Fans, mit deren Unterstützung unser Projekt gewachsen ist. Dennoch, wir können uns vorstellen, auch mit anderen Vereinen zu kooperieren. Schon jetzt hat uns der VfB Stuttgart für die Reise Bälle und Trikots mitgegeben. Gut möglich, daß wir künftig mit mehreren Vereinen zusammenarbeiten.
Wird das Projekt zum Selbstläufer?
Benefizveranstaltungen organisieren sich nicht von alleine. Aber es gibt immer wieder neue Ideen, die wir umsetzen wollen, und dabei merken wir, daß wir mit unserem Anliegen auf offene Ohren stoßen. Das zeigt uns: »Viva con Agua« ist zeitgemäß, aber sicherlich kein Selbstläufer, sondern sehr arbeitsintensiv.
Ist die Arbeit allein durch ehrenamtliches Engagement zu bewerkstelligen?
Auf Dauer sicher nicht. Seit anderthalb Jahren arbeite ich täglich für das Projekt, und irgendwann muß auch die Organisation bezahlt werden. Langfristig wollen wir zwei oder drei Arbeitsplätze schaffen, um zu verhindern, daß »Viva con Agua« nur ein Strohfeuer ist.
Spenden an Deutsche Welthungerhilfe, Konto 1115, Sparkasse Köln-Bonn (BLZ 380 50 000), Stichwort: Sankt Pauli
...seine ganz besondere Spezialität war es, in wichtigen Spielen Eigentore zu fabrizieren. Immer wenn ihm das passierte, fühlte er ein eigentümliches Kribbeln hinten an seinem Hals, das langsam über seine Wangen hochkroch.