Beitragvon supporter » 24.10.05 @ 9:30
Lüthold siegte und traf schon gegen Bayern
VON THOMAS NIGGL
KÜSSNACHT AM RIGI – Der Rigi-Tell, der die Vollprofis von St. Gallen aus dem Cup schoss, trainiert manchmal bloss ein Mal pro Woche!
Und der zweifache Torschütze Fabian Lüthold (27) wunderte sich gestern immer noch: «Die St. Galler spielten völlig emotionslos. Da hat keiner den anderen angestachelt oder heiss gemacht. Das hat mich doch sehr überrascht.»
Dafür kickten die Feierabend-Kicker von Zweitligist Küssnacht am Rigi beim 2:1-Sieg mit Feuer und Flamme. Gabs eine Prämie? Lüthold lacht: «Wir haben nach dem Spiel bis Mitternacht noch ein paar Bierchen gezwitschert. Das hat der Klub bezahlt. Die 50 Franken, die ein Espen-Fan für mein verschwitztes Trikot bot, kassierte unser Materialwart Peter Riebli gleich selber ein.»
Keine Prämie, dafür musste ein anderer Rigi-Held 50 Stutz blechen. Lüthold: «Unser Verteidiger Adi Winiger hat sein Leibchen einem Fan verschenkt. Dafür wurde er vom Materialwart subito zur Kasse gebeten.»
In der Woche vor dem Spiel konnte Lüthold bloss ein Mal trainieren: «Ich bilde mich weiter. Da reicht es halt fast nicht mehr zum Training.»
Für den Super-League-Vertreter reichte es aber
allemal!
Wenn die St. Galler Schlafmützen heute Morgen noch vor sich hindösen, hat bei Lüthold längst der Wecker geklingelt.
Bereits um sieben Uhr sitzt der Finanz-Fachmann hinter seinem Bürotisch bei der ADT Sensormatic AG in Steinhausen. Da kann man nur sagen: Guten Morgen, ihr St.Galler Cup-Trottel...
Gestern hatte Lüthold keine freie Sekunde. Sein Töchterchen Luana (6 Monate) und Filius Leandro
(2 Jahre, 7 Monate) machten höllisch Klamauk. Und Tele Tell bat den liebevollen Familien-Vater in seinem Domizil in Root zum Sieger-Interview. Seine Gattin Sandra (27) schaute stolz zu.
Und Fabian verriet BLICK: «Das war nicht mein erster grosser Sieg. Als ich vor sechs Jahren in der Nationalliga B für den SC Kriens spielte, gewannen wir am Krienser-Cup den Penalty-Krimi gegen Bayern München. Auch ich habe damals gegen Keeper Sven Scheurer einen Elfmeter verwandelt.»