WM-Qualifikation
Afrika stellt vier WM-Neulinge
KAIRO – Afrikas Vorzeige-Fussballnationen stehen im Abseits: Mit Ghana, der Elfenbeinküste, Togo und Angola schaffen vier Aussenseiter die erstmalige WM-Qualifikation.
Besonders bitter war das Ausscheiden für das in diesem Jahr stets siegreiche Kamerun und dessen Nationaltrainer Artur Jorge. Der einstige Schweizer Nationalcoach musste entsetzt zuschauen, wie in der Partie gegen Ägypten (1:1) ein Foulpenalty von Inter Mailands Pierre Womé in der Nachspielzeit vom Pfosten zurückprallte. Durch das Remis zog die Elfenbeinküste (3:1 in Sudan) mit ihrem Starstürmer Didier Drogba und dem früheren FCZler Kanga Akale in der Gruppe 3 noch an den «unbezähmbaren Löwen» vorbei, die ihrerseits die afrikanische Rekordmarke von sechs WM-Qualifikationen in Serie verpassten.
Nigeria, das erstmals seit 1990 an einer WM fehlen wird, nützte der abschliessende 5:1-Erfolg gegen Simbabwe nichts mehr. Angola beendete das Pensum in der Gruppe 4 dank der besseren Bilanz in den Direktbegegnungen als Sieger. Die ehemalige portugiesische Kolonie gewann in Ruanda mit 1:0, wobei der in Katar engagierte Captain Fabrice Akwa in der 58. Minute die lange Zeit durch Bürgerkriege geplagte Nation in grenzenlosen Jubel stürzte.
Togo schaffte die WM-Premiere mit neun Partien ohne Niederlage in Serie. Das 3:2 in Kongo musste sich der Zwergstaat aus Westafrika aber hart erarbeiten. Tore der in der französischen Ligue 1 spielenden Mohamed Kader (Sochaux/ex-Servette) und Emanuel Adebayor (Monaco) drehten einen zweimaligen Rückstand noch um. Mit Yao Senaya schaffte ein Akteur aus der Schweizer Challenge League die WM-Qualifikation. Er spielt bei YF Juventus Zürich. Togos Sieg machte Senegals 3:0 gegen Mali letztlich wertlos.
Ghanas langes Warten auf die erste WM-Qualifikation der Geschichte nahm mit dem souveränen 4:0-Auswärtssieg gegen die Kapverden ein Ende. Dem vierfachen Afrikameister hätte schon ein Punkt genügt, um die Leaderposition des Pools 2 gegen die Demokratische Republik Kongo und den übernächsten WM-Gastgeber Südafrika zu verteidigen