Nach einem Vergleich der neuen Abopreise mit denjenigen der anderen beiden neuen SL-Stadien muss man sich schon fragen, was sich die Chefetage überlegt. Gewisse Preise sind schlichtweg absurd...
Dass man z.B. für die Sektoren 31 oder 9 960.- bezahlen soll, wo man sich nicht einmal auf der Höhe des Spielfelds befindet ist doch blanker Hohn. Bei seitlichen Haupttribüneplätzen im Joggeli und Wankdorf - die sich mangels LA-Bahn notabene bereits beim Spielfeld befinden - bezahlt man 580.- bzw. 600.-
-Für die teuersten (nicht-Logen-) Plätze bezahlt man in diesen Stadien 230.- / 240.- weniger.
-Die zentralen Plätze auf der Gegentribüne kosten in Basel 530.- (!!!) und in Bern auch nur 600.-(Parkett) / 750.-(Balkon) - wie kommt man bloss auf die Idee hier 990.- zu verlangen?
-Die Preise für die Südkurve mögen zwar wegen der Aktion akzeptabel sein. Mit den 450.-, die man zukünftig dem Anschein nach fordern will, verlangt man aber doppelt so viel wie die Berner (220.-) und auch viel mehr als die Basler (260.-).
Abopreise-FCB:
http://fcb.ch/core.php?dat=Y29tcG9uZW50PWFydGljbGVzJmFjdGlvbj1zaG93JmlkPTImcGFyZW50SUQ9NDk3Jm5hdmlnYXRpb25JRD00NzMmeElEPWFydGljbGVJRA==
Abopreise-YB:
http://www.bscyb.ch/yb-tickets/yb-preise.htm
Hat irgendjemand eine Erklärung dafür, wieso man nicht zumindest versucht, sich preislich am Basler Erfolgsmodell zu orientieren? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es sich rentiert, solche Preise anzusetzen. Vielleicht bin ich ja völlig naiv, aber die Vermutung scheint mir nicht absurd, dass sich bei Abopreisen in der halben Höhe die Nachfrage verdoppeln würde, so dass man nicht nur gleich viel durch die Abos einnehmen würde, sondern auch aufgrund der volleren Ränge und der besseren Stimmung grosse Anreize setzen würde, dass noch mehr Leute dabei sein wollen, so dass sich das Ganze schnell zu lohnen beginnen würde.
Das Ziel der Clubführung kann es doch nicht sein, durch das neue Stadion Geld zu machen, indem man die Stammkunden bluten lässt - viel eher müsste man doch bestrebt sein, dies durch das Kommen neuer Zuschauer zu erreichen. Scheinbar ist man zur Überzeugung gekommen, dass dieser Weg nicht gangbar ist und das Zuschauerpotential bereits ausgeschöpft ist, anders kann ich mir aus dieser Preispolitik keinen Reim machen. Ich glaube allerdings, dass die Rechnung auch so nicht aufgeht: Viele jetzige Tribünengänger werden bei diesen Preisen wohl in die Kurve abwandern, zumal die Tribüne ja scheinbar von der kommenden Aktion ausgeschlossen ist.
Ich finde es unglaublich unklug und schade, dass nicht jetzt zu Erfolgszeiten, wie sie vielleicht Jahre oder Jahrzehnte nicht mehr herrschen werden, alles daran gesetzt wird, das Publikum zu vergrössern und langfristig an sich zu binden. Welchen anderen Weg gibt es schon um wirtschaftlich zu gesunden und weitere Schritte in Richtung der nationalen Spitze zu machen?
Laut Strittmatter im FCZ-TV von vorgestern soll mit der neuen Aktienaktion demonstriert werden, dass der FCZ ein Club des Volkes sei - einfacher, nachhaltiger und - so meine ich als Laie - auch lukrativer wäre es, dies mittels volksnaher Abo- und Ticketpreise zu zeigen.