REKURS NEUES STADION ZUERICH

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#10
Boulevard-Tippse
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Die Vereinbarung im Wortlaut

Beitragvon #10 » 02.04.04 @ 15:48

Die Vereinbarung im Wortlaut:

Im Zusammenhang mit dem geplanten Stadionbau in Zürich West sind mehrere Rekurse bei der Stadt Zürich eingegangen. Mit der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Zürich im Kreis 5 konnte sich der Stadtrat heute einigen. Dabei hat der Stadtrat seine Absicht bekräftigt, dass der in Zürich West allgemein, und insbesondere durch den Neubau entstehende motorisierte Individualverkehr möglichst gering gehalten werden soll. Der Stadtrat will auf oberirdische autobahnähnliche Strassenbauten im Kreis 5 grundsätzlich verzichten und darauf hinwirken, dass das heutige Nationalstrassenprojekt SN 1.4.1 (West-Ast) so modifiziert oder abgeändert wird, dass Schäden früherer Entwicklungen repariert und positive Rahmenbedingungen für Neues geschaffen werden können. Zudem verlangt er einen neuen Netzbeschluss bei den zuständigen Instanzen.

Gegen den privaten Gestaltungsplan für das Stadion Zürich und die damit verbundenen Strassenbauvorhaben reichte die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich 5-Industriequartier Rekurs ein. Die Rekurrentin befürchtete negative verkehrliche Auswirkungen auf die Wohnqualität in Zürich West durch die Neuüberbauungen und eine nicht zu verantwortende nachhaltige Beeinträchtigung des Limmatraumes als Naherholungsgebiet sowie der Lebensqualität im ganzen Kreis 5 durch die geplanten oberirdischen Nationalstrassenbauten.

Der Stadtrat konnte sich nun mit der Rekurrentin einigen. Vertraglich sichert die Stadt Zürich, in ihren im Vergleich ausgehandelten Zielsetzungen, der Kirchgemeinde als rekurslegitimierte Grundeigentümerin und folglich der Quartierbevölkerung zu, den Kreis 5 vor negativen verkehrlichen Auswirkungen zu schützen und Schäden früherer Entwicklungen zu reparieren. Es ist somit das erklärte zukünftige Ziel des Stadtrats, dass grundsätzlich auf oberirdische autobahnähnliche Strassenbauten im Kreis 5 ver-zichtet und ein neuer Nationalstrassen-Netzbeschluss (Waidhaldentunnel) bei den zuständigen Instanzen (Kanton und Bund) erwirkt wird.

Um die geäusserten Anliegen der Rekurrentin berücksichtigen zu können, stellt der Stadtrat folgende Massnahmen in den Vordergrund:

Schutz der Wohngebiete im Kreis 5

Der Stadtrat will den motorisierten Individualverkehr auf die Hauptverkehrsachsen kanalisieren. Mit baulichen und organisatorischen Massnahmen soll nachhaltig verhindert werden, dass nicht quartierbezogener Verkehr die Wohngebiete beeinträchtigt.

Der zusätzliche motorisierte Individualverkehr soll möglichst gering gehalten werden. Dazu werden die bestehenden VBZ-Netze nördlich und südlich der SBB-Gleisanlagen ausgebaut und miteinander verbunden sowie an die S-Bahnhöfe Hardbrücke und Altstetten angeschlossen.

Als zusätzliche Massnahmen stellt der Stadtrat max. 3 Mio. Franken - vorbehältlich der Zustimmung durch den Gemeinderat - für Aufwertungsmassnahmen bei der S-Bahnstation Hardbrücke zur Verfügung.

Sanierung der Situation Rosengartenstrasse/Hardbrücke

Die Entlastung der Rosengartenstrasse/Westtangente hat für den Stadtrat sehr hohe Priorität. Anhand der Projektstudie Stadttunnel/Verkehr Zürich West erarbeitet er gemeinsam mit Kanton und Bund eine Bestlösung für den Verkehr in Zürich West und für die Rosengartenstrasse/Westtangente.

Mittelfristig steht die Variante eines Waidhaldentunnels mit gleichzeitiger Abklassie-rung der Rosengartenstrasse/Westtangente für den Stadtrat als Lösung im Vorder-grund. Definitiv entschieden im Sinne dieser grundsätzlichen Weichenstellungen wird aufgrund der oben erwähnten umfassenden Variantenevaluation Ende 2004.

Aufwertung Sihlquai

Der Stadtrat will die Zäsurwirkung des heutigen Sihlquais entschärfen und setzt sich für die nachhaltige Verbesserung der Zugänglichkeit und Nutzungsmöglichkeiten des Limmatufers ein. Diese und weitere Überlegungen zu einem quartierverträglichen Sihlquai werden in obiger Projektstudie vertieft und Bestandteil der erwähnten Bestlösung sein. Ein allfälliger oberirdischer mehr als zweispuriger und autobahnähnlicher Ausbau des Sihlquais mit oberirdischem Anschluss an den Stadttunnel kommt für den Stadtrat nicht in Frage.

Verhinderung von Lastwagentransitverkehr

Der Stadtrat unterstützt griffige Massnahmen, die einen Lastwagentransit durch die Stadt verhindern (Verbot oder vergleichbare Massnahmen). Ziel ist ein nachhaltiger Schutz der Bevölkerung vor übermässigem Lärm und Luftschadstoffen. Der Stadtrat wird sich dafür beim Regierungsrat entsprechend einsetzen.

Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich 5-Industriequartier zieht aufgrund des zwischen ihr und der Stadt Zürich vertraglich geschlossenen Vergleichs ihre drei Rekurse und die Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen das Stadion und die damit verbundenen Strassenbauvorhaben zurück. Der Rückzug ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Realisierung des neuen zürcherischen Stadionprojektes.
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Kampfsau
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Beitragvon Kampfsau » 02.04.04 @ 15:50

Hoppla, da habe ich wohl nicht genau gelesen... :o/

Thanks, Mageta...
sürmel hat geschrieben:Die Lehre der Woche: "nänned eues Chind nöd Levi Max, sus därfs nöd uf de Spielplatz".

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Beitragvon pexito » 02.04.04 @ 16:09

Hier ebenfalls einen Auszug vom Tagi....

Zu den Rekurrenten gehören Anwohner (Kraftwerk, Bernoulli-Siedlung, Stiftung à Porta), der VCS, die Kirchgemeinde Industriequartier, die Greina-Stiftung und die Immobilienfirma PSP Swiss Property Group. Die Anwohner stören sich im Wesentlichen an der Grösse des Stadions, das in ihren Augen einen unzulässigen Schatten auf die benachbarten Häuser wirft. Zudem halten sie das Verkehrsaufkommen für zu gross. Kern der Kritik ist das Einkaufszentrum im Sockel, das für die Höhe und den zusätzlichen Verkehr verantwortlich ist. Dem VCS geht es ebenfalls vor allem um das Shoppingcenter beziehungsweise um den Verkehr. Kritisiert werden das Fahrtenmodell, das zu viele An- und Wegfahrten zulasse, sowie die fehlende rechtlich verbindliche Zusicherung für das neue Tram 18.

Die anderen Rekurrenten beklagen Einzelaspekte. Die Kirchgemeinde, die nahe dem Stadion ein Haus besitzt, kämpft gegen den so genannten Westast. Das Stadion sei der Motor, um eine neue Autobahn in der Stadt zu bauen - via Pfingstweidstrasse, Hardbrücke, Sihlquai. Die Greina-Stiftung fordert erneuerbare Energien, und die PSP bemängelt, dass ihr Parkhaus an der Förrlibuckstrasse, die zu einer Sackgasse gemacht werden soll, zukünftig schlechter frequentiert wird.



Greina und eben Kirchengemeinde sind nicht mehr aktuell. Wobei dies nur 3 wären, oder hat jede Siedlung einen eigenen Rekurs eingereicht?

Grüsse
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Ensis
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Beitragvon Ensis » 02.04.04 @ 17:10

Vergesst das mit dem neuen Stadion auf die EM 2004 hin. Der VCS wird seinen Rekurs nie zurückziehen, dort sind ideologische Hardliner an der Macht (der Klub wird von einem kleinen Klüngel von links- bis linksextremer Politiker gesteuert). Der VCS hat wegen ein paar lausiger Parkplätze schon viel grössere Projekte flöten gehen lassen, z.B. das geniale Eurogateprojekt über den hässlichen Bahngeleisen mitten in Zürich (dafür hätte also kein Quadratmeter grüne Wiese geopfert werden müssen).
Aber im Grunde genommen seid Ihr alle ja an diesem Rekurs Schuld, denn wenn Ihr alle brav nur noch mit den Kollektivverkehrsmitteln reisen würdet, dann würde es für mich mit meinem Auto gerade einmal noch einen einzigen Parkplatz brauchen! Und dagegen hätte dann wohl nicht einmal mehr der VCS was dagegen... :-)

FCZ forever

P.S. Übrigens die genau gleichen Kreise kämpfen an vorderster Front für einen EU-Beitritt. In der EU wurden schon in vielen Bereiche massive Liberalisierungsschritte eingeleitet, die hierzulande jedoch von den genau gleichen Kreisen wiederum bekämpft werden. Und dass die EU den Transit-Güterverkehr tatsächlich auf die Schiene bringen möchte, wäre für mich auch eine Neuigkeit... Gerade deshalb wäre es doch schön, wenn sich dieser Transitverkehr am Autobahnende inskünftig wenigstens vor dem meiner Meinung nach architektonisch bestens gelungenen neuen Stadion und nicht vor dem hässlichen Weichturm stauen würde... :-)

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Jerkovic
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Beitragvon Jerkovic » 02.04.04 @ 17:38

Ensis hat geschrieben:Vergesst das mit dem neuen Stadion auf die EM 2004 hin.


DAS vergessen wir tatsächlich ;-)

Jerk
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Forums-Beitrag von Bostero am 28.04.07 @ 17:48 //www.fczforum.ch/phpbb2x/letzigrund-t14688.html

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Beitragvon Mahatma » 02.04.04 @ 18:04

King hat geschrieben:
Noch sind vier Rekurse gegen das Fussballstadion hängig, darunter derjenige des VCS.


Welch Überraschung der VCS-Rekurs ist noch hängig! Gehe ich richtig in der Annahme, das neben den freundlichen Leuten vom VCS noch 3 Anwohner rekurtieren?

Du irrst Dich. Die Anwohnerrekurse sind drei Gruppen mit mehreren Hundert Personen. Die Rekurse richten sich vor allem gegen die Höhe (der Sockel, auf dem das Stadion gebaut werden soll), das Einkaufszentrum und die Verkehrsbelastung.

Du weißt wahrscheinlich, dass im Kreis 5 die Mehrheit gegen das Stadion gestimmt hat. Zudem gab es vor der Abstimmung 333 Rekurse die gar behandelt wurden. (So was nennt sich Demokratie). Da die CS nicht von ihrem Projekt abrückt, wird es wohl keine Einigung geben. Der Weg durch die Gerichte dauert dann eben seine Zeit.

#10
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Beitragvon #10 » 02.04.04 @ 18:47

Einfach, damit das mal klar gestellt ist gegenüber den ebenso unermüdlichen wie unwahren Behauptungen "mehrerer hundert Quartierbewohner" von wegen "Quartier kaputt" etc.

So sieht das Stadion aus, am Rand des Quartiers.

Bild

Es freut sich auf das Stadion

#10, Quartierbewohner
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