Der Rauswurf beim FC Zürich ist verdaut, aber nicht vergessen. Urs Fischer ist bereit für eine neue Herausforderung.
Loyalität ist Urs Fischer wichtig. Sie prägt nicht nur seine Karriere (Spieler für Zürich, St. Gallen und Zürich, Trainer für Zürich), sie bestimmt auch sein Privatleben. Fischer sieht gut aus, als ihn 2o Minuten zum Gespräch trifft: Er kommt direkt vom Haareschneiden, seit Jahren vertraut er der gleichen Coiffeuse.
Bilanz der neuen Super-League-Trainer
Im März wurde Fischer als FCZ-Trainer freigestellt. Die Entlassung kam überraschend für den Zürcher. Von den letzten neun Spielen hatte er nur zwei verloren. «Ich verstehe sie bis heute nicht», sagt Fischer klipp und klar. Deshalb war eine Weiterbeschäftigung beim FCZ auch nie ein Thema: «Unter dieser Führung konnte und kann ich mir nicht vorstellen, für den FCZ zu arbeiten.» Ein Breitseite an Präsident Ancillo Canepa!
Noch ist Fischer am fischen
Aber allzu lange will sich Fischer nicht mit der ersten Entlassung seiner Karriere aufhalten: «Irgendwann wirst du entlassen. Das weisst du, wenn du deinen ersten Vertrag als Cheftrainer unterschreibst.» Seit acht Monaten ist Fischer ohne Job, zu lange für seinen Geschmack: «Es ist eine eigenartige Situation. Du erhältst Lohn, aber du darfst nicht arbeiten ...» So verbrachte der leidenschaftliche Fischer viele Stunden an seinem geliebten Sihlsee.
Die Super League ist sein Ziel, Fischer behält aber auch die Challenge League im Auge: «So viele Stellen gibt es in der Schweiz schliesslich nicht.» Dass er in Luzern im Rennen um die Yakin-Nachfolge knapp gegen Ryszard Komornicky den Kürzeren zog, stört ihn nicht weiter: «Es ist wichtig, im Gespräch zu bleiben. Und eines habe ich gelernt: Wann immer sich eine Türe schliesst, geht woanders eine auf.» Das würde sicher auch die Zander im Sihlsee freuen.
Q: 20min.ch