Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

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chnobli
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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon chnobli » 30.01.12 @ 16:10

Ensis hat geschrieben:
Schwizermaischter FCZ hat geschrieben:Eigentlich ein Ansatz von dir, über den man diskutieren kann.

Doch die Folgen eines solchen Vorgehens sind:
-Repression wird beibehalten, hat ja funktioniert
-Mit Pyros fängt es an, es folgen die Stehplätze, dann werden die Fahnen dran kommen, dann die Choreos
-Deinen Vergleich mit den Autofahrern finde ich nicht ganz passend, das Unfallrisiko ist unvergleichbar höher


Genau das ist es und darum wird die Repressionsschraube überall immer mehr angezogen: Man fühlt sich durch die Repression nur gerade im einen Bereich gestört, wo man vielleicht davon betroffen ist, und im anderen findet mans ok, so findet man fast immer eine Mehrheit für Repression.
Wenn Du eine Pyro-Fackel in eine Menschenmenge wirfst ist das "Unfall"-Risiko wohl höher, als wenn Du auf einer leeren Autobahn mit 130 statt 120 fährst (ich will aber um Himmels willen nicht sagen, dass es im Strassenverkehr keine Regeln brauche und man diese nicht einhalten soll, habe dies bloss als Vergleich/Beispiel für die Repressions-Schraube gebracht).


Dein Vergleich hinkt gewaltig... Wenn du davon ausgehst das du die Fackel in eine Menschenmenge schmeisst, musst du auch mit einer vollen (und nicht leeren) Autobahn rechnen.. Wenn du sagst die Autobahn sei leer, dann müsste, um deinen Vergleich fair zu machen, der Ort, an dem die Fackel einschlägt, auch komplett leer sein.


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Ensis
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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon Ensis » 30.01.12 @ 16:31

chnobli hat geschrieben:
Ensis hat geschrieben:
Schwizermaischter FCZ hat geschrieben:Eigentlich ein Ansatz von dir, über den man diskutieren kann.

Doch die Folgen eines solchen Vorgehens sind:
-Repression wird beibehalten, hat ja funktioniert
-Mit Pyros fängt es an, es folgen die Stehplätze, dann werden die Fahnen dran kommen, dann die Choreos
-Deinen Vergleich mit den Autofahrern finde ich nicht ganz passend, das Unfallrisiko ist unvergleichbar höher


Genau das ist es und darum wird die Repressionsschraube überall immer mehr angezogen: Man fühlt sich durch die Repression nur gerade im einen Bereich gestört, wo man vielleicht davon betroffen ist, und im anderen findet mans ok, so findet man fast immer eine Mehrheit für Repression.
Wenn Du eine Pyro-Fackel in eine Menschenmenge wirfst ist das "Unfall"-Risiko wohl höher, als wenn Du auf einer leeren Autobahn mit 130 statt 120 fährst (ich will aber um Himmels willen nicht sagen, dass es im Strassenverkehr keine Regeln brauche und man diese nicht einhalten soll, habe dies bloss als Vergleich/Beispiel für die Repressions-Schraube gebracht).


Dein Vergleich hinkt gewaltig... Wenn du davon ausgehst das du die Fackel in eine Menschenmenge schmeisst, musst du auch mit einer vollen (und nicht leeren) Autobahn rechnen.. Wenn du sagst die Autobahn sei leer, dann müsste, um deinen Vergleich fair zu machen, der Ort, an dem die Fackel einschlägt, auch komplett leer sein.


Natürlich hinkt mein Vergleich, das war ja gewollt: Pyro kontrolliert abgebrannt ist genauso ungefährlich, wie 130 auf einer(fast) leeren Autobahn. Aber genauso wie die Tempo-Limite 120 egal bei welchen Verkehrsverhältnissen gilt, gilt auch ein Pyro-Verbot egal wie das mit den Pyros gehandhabt wird ((Gesetz- und Rechtsprechung jetzt) .

Ihr zeigt aber, indem ihr auf diesem Vergleich herumhackt, genau das Problem auf: Repression am einen Ort findet ihr ok, am anderen nicht. Und andere sehens genau umgekehrt und so haben wir am Schluss überall Repression. Da muss sich jeder an der eigenen Nase nehmen.

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chnobli
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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon chnobli » 30.01.12 @ 16:36

Ensis hat geschrieben:Ihr zeigt aber, indem ihr auf diesem Vergleich herumhackt, genau das Problem auf: Repression am einen Ort findet ihr ok, am anderen nicht.


Sehe ich nicht so. Habe nirgends ein Autobahntempolimit befürwortet und nirgends eine Pyro-Legalisierung verlangt. Aber ja, meiner Meinung nach kann man auf der Autobahn auch 180 fahren.

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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon K 6 M » 30.01.12 @ 16:45

Ensis hat geschrieben:Natürlich hinkt mein Vergleich, das war ja gewollt: Pyro kontrolliert abgebrannt ist genauso ungefährlich, wie 130 auf einer(fast) leeren Autobahn. Aber genauso wie die Tempo-Limite 120 egal bei welchen Verkehrsverhältnissen gilt, gilt auch ein Pyro-Verbot egal wie das mit den Pyros gehandhabt wird ((Gesetz- und Rechtsprechung jetzt) .


Eben nicht! Pyrotechnische Gegenstände sind ja nur im zusammenhang mit Fussballspielen verboten.

Um bei deinem blöden Autobahnvergleich zu bleiben, wäre dies in etwa so, als dürftest du bei der Hin- und Rückfahrt zu einem Spiel auf der Autobahn nur 80 fahren, Liesschen Müller auf dem Weg in den Usego darf jedoch 120 düsen.
Nein zum neuen Stadion!

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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon Ussersihl » 30.01.12 @ 16:58

Jetzt hackt doch nicht so auf seinem Vergleich rum, war vielleicht nicht der beste. Die Kernaussage seines Posts dürfte ja wohl jedem hier klar sein: Pyros können sehr gefährlich sein, da die Dinger scheiss heiss werden können, ich glaube nicht, dass das irgendwer hier bestreiten kann. Und auch nicht mit dem Argument, dass bisher sehr wenig passiert ist. Das GefahrenPOTENTIAL zählt. Mit der Armeewaffe werden (verhältnissmässig) auch wenig Vergehen an Dritten begangen, trotzdem würden vermutlich die wenigsten hier drinn behaupten, dass diese völlig harmlos sind.

Und nur dass man mich jetzt nicht falsch versteht: Obwohl ich nicht finde, dass ohne Pyros die Fankultur sterben würde, bin ich nicht für ein restriktives Durchgreifen in diesem Bereich und erfreue mich an Pyros an den Spielen. Ich wollte mit meinem Post nur sagen, dass der Wahrheitsfindung nicht wirklich gedient wird, wenn man ausschliesslich darüber diskutiert, ob ein Autobahnvergleich jetzt angebracht ist oder nicht.
Im Fußball gibt es keine Gesetze, ausser natürlich im Cup, der hat seine eigenen.

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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon s'Efeu » 30.01.12 @ 17:03

Ussersihl hat geschrieben: Das GefahrenPOTENTIAL zählt. Mit der Armeewaffe werden (verhältnissmässig) auch wenig Vergehen an Dritten begangen, trotzdem würden vermutlich die wenigsten hier drinn behaupten, dass diese völlig harmlos sind.


Schön, du kommst gerade mit dem richtigen Vergleich. Die Anzahl Vorfälle dürfte bei Pyro und Armeewaffen prozentual gesehen im gleichen Bereich liegen. Bei Vorfällen mit Pyros wird zwischendurch mal einer verletzt. Bei Vorfällen mit Armeewaffen verletzt man so gut wie immer jemanden und tödliche Vorfälle sind auch nicht selten. Trotzdem gibt es mehr als genug Politiker, die sich für Nulltoleranz bei Pyro und gegen die Einlagerung der Armeewaffe einsetzen.

"An einem Fussballspiel in Rom hat sich ein Zürcher Fan mit einer Pyrofackel selbst verstümmelt. Wer jetzt kein generelles Pyroverbot fordert, wird als Mittäter gebrandmarkt. In der Romandie hat eine junge Frau wegen einer Armeewaffe ihr Leben verloren. Wer jetzt kein generelles Waffenverbot fordert, möge mir bitte nie mehr was von Fackeln erzählen." --Pedro Lenz in der WOZ 45/11 vom 10.11.2011--
Es heisst ja au Internet, susch würs Interbös heisse.

S.W.Z.

depeche FCZ
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Re: Mit Gewalt gegen „Gewalt“ in die Sackgasse

Beitragvon depeche FCZ » 30.01.12 @ 17:15

Ich kann mich auch an den Pyro-Shows ergötzen. Ironie-los. Nur selbst würde ich ja ehrlich gesagt keine zünden.

Das Problem ist tatsächlich so, dass die Gesellschaft (oder auch die Politik) je länger je mehr auf Repression setzt. Hat wohl auch damit zu tun, dass die Politiker dauernd ersetzt werden und die dieselben Themen wieder mit den alten "Lösungsansätzen" auf den Tisch bringen. Macht nichts besser, aber ist halt so (im Asylbereich ist es genau dasselbe -> siehe heutiges Interview in der Printausgabe des Tages-Anzeiger mit Jean-Daniel Gerber/online nicht gefunden).

Es wäre schade, aber vielleicht müsste wirklich (für eine zeitlang) auf Pyros verzichtet werden. Denn die Diskussion geht nun in eine Richtung, dass gleich alles verboten werden soll: Fahnen, Banner, Choreos, und und und. Das kann und darf nicht sein.

Züri olé!


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