Liebe FCZ Fangemeinde,
Ich möchte mit meinem Beitrag keinen Staub aufwirbeln oder Leute verärgern aber gewisse Dinge muss ich einfach loswerden.
Der FCZ genoss eine halbe Ewigkeit lang den Ruf eines Arbeitervereins, unabhängig vom Erfolg. Wahrscheinlich genau diese Tatsache hat mich als Kind inspiriert ein FCZ Fan zu sein. Als ich mit 8 Jahren mein erstes Livespiel im Letzigrund mitverfolgte war für mich klar; FCZ und suscht nüd! Ich hab demnach auch die vielen Teilnahmen in der Auf-Abstiegsrunde (Live) miterlebt und sogar die tristen Darbierungen in den Niederungen der NLB. Dennoch, trotz der vielen Misserfolge, war ich stehts mit grosser Leidenschaft dabei, so wie die Mehrheit der jeweils spärlich erschienen Fans (viele erinnern sich bestimmt noch von der älteren Generationan an die Spiele als gerade mal 1'500 oder 3'000 Zuschauer erschienen). Bereits kurz vor dem Ende der Hotz Ära als Präsident, hat sich vieles verändert. Wir wurden Meister und auf einmal erschien alles eine Nummer grösser als sonst. Plötzlich war der Letzi extrem gut gefüllt wobei die Stimmung deswegen nicht besser wurde, die Preise stiegen an, "Stars" spielten mit weil der FCZ interessanter war, der Präsident und Sportchef stellten sich öfters breitbeinig in der Öffentlichkeit dar. Tja, das ist wohl wenn man Meister wird/ist.
Gegen viele Dinge ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden ABER man sollte dabei nicht die Seele eines Clubs ändern resp. für den Erfolg verschandeln. Jedenfalls hat sich seither meine Einstellung stark verändert. Ich bin nicht bereit den eingeschlagenen Weg den Canepa vorgegeben hat, mitzumachen. Es war doch mal die Rede davon vermehrt wieder junge Talente einzubauen. Nun denn, einige haben uns verlassen aufgrund fehlender Perspektive, andere wurden ausgeliehen und es gibt auch solche die in der U21 oder gar auf der Ersatzbank versauern. Stattdessen holen wir immer wieder teils gescheiterte Auslandprofis oder solch die zuletzt keine Rolle mehr spielten in ihren Clubs (Magnin ist ein gutes Beispiel dafür). Ist dies der richtige Weg? Die Transferpolitik löst sowieso ein Kopfschütteln aus. Die Souveränität von Bickel scheint verblasst zu sein während Canepa zwischenzeitlich nach Lust und Laune wurschtelt.
Ein weiteres Beispiel sind die Preise die mir zu hoch erscheinen. Ich will kein "FC Bayern Zürich". Die Fans beim FCZ sind bloss noch ein Mittel zum Zweck. Hotz war jemand der greifbar war für die Fans. Canepa hingegen wirkt distanziert und selbstverliebt. Sinnbidlich dafür ist ein Teil des Internetauftrittes. Klickt man auf "History", erscheint oben auf der ganzen Länge ein grosser Augenauschnitt von Präsident Canepa. Solch versteckte Selbstdarstellung findet man wohl sonst nirgends auf einer Website eines Profivereins. Eigentlich sollte ja der FCZ selbst im Vordergrund stehen und nicht der Präsident, Sportchef oder wer auch immer.
Nein, gegen Erfolg ist nichts einzuwenden (die Freude über die Meistertitel der letzten Jahre ist gross) und wenn wir international eine Chancen haben wollen, braucht es auch Selbstvertrauen und Überzeugung aber bitte nicht so dass es ins unrealistische oder lächerliche geht.
Schade, FCZ, hast du deine Seele verloren ...
Wie denkt ihr darüber?