"ich bin mein grösstes Uebel" red. Hotz 16.07.03,

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forza ambri
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"ich bin mein grösstes Uebel" red. Hotz 16.07.03,

Beitragvon forza ambri » 16.07.03 @ 8:52

Hallo zusammen

In letzter Zeit habe ich mich oft über das Forum geäussert und sehr positive Stellungnahmen bezgl. Saison und Zukunft vom FCZ abgegeben( Stellungnahmen: Warum Panik, Training von gestern) Ich stehe dazu.....Viele von euch würden meine Beiträge als zu euphorisch abstempeln. Trotzdem- und ich wiederhole mich damit-nach 25 Jahren FCZdasein, glaube ich, dass es die nächsten 2 Jahre gut kommt.

Wenn man die Presse von heute verfolgt-was bei Saisonbeginn ja besonders Spass macht- scheinen Sportjournalisten gleicher Meinung zu sein. Im Blick (sonst Schundblatt) tippen zehn verschieden Journalisten von diversen Zeitungen (CH) den FCZ im Schnitt unter die ersten drei. Interessanterweise sieht uns nur die "nüchterne"(intellektuelles Blatt) NZZ nicht in den ersten drei Rängen....bei aller Euphorie von mir.....ich glaube nicht, dass sich drei Journalisten täuschen.....inkl. Türkilmaz.

Was die NZZ so schreibt, hat natürlich sehr viel Gehalt und ist sehr gut analysiert. Nüchternheit ist wichtig, um einen klaren Kopf zu behalten.

Bei aller Sympathie für wahrheitsgeträue, anregende Artikel muss man als FCZ-Fan heute zwei, drei Mal tief durchatmen, wenn man den ARtikel in der NZZ liest. Da wird man wachgerüttelt. Eine Sichtweise die nicht ausgklammert werden darf.....gut geschrieben, wie der Simobericht vom Sonntag. Jounalistsch einwandfrei.....complimenti.

Einige Aussagen sollt ihr mitdiskutieren:

NZZ, 16.07.03:...sein (Hotz) publizitätsträchtige Engaement ist der FCZ, den er ebenfalls im Stile eines Patrons führt, damit aber generös gescheitert ist....

Ok...stimmt ja, .....doch hier wird die emotionale Verbundenheit mit Nägeli ausgklammert, dem er das Ueberleben vom FCZ versprochen hat. atgarantiert. Harte Wortwahl. Missbraucht Hotz den FCZ wirklich nur als Werbefläche und um sich als Gutmensch zu zeigen. Oder ist dies noch ein Unternehmer, der Versprechen einhält und sein Reichtum gerne und vor allem grosszügig für viele Menschen bereitstellt ???

....denn weiter heisst es im Text: ......er lebt die überholte Rolle, wonach jeder dem es im Leben gut geht, ein Teil dieses Vermögens der Oeffentlichkeit zukommen lassen soll.....

da wird es mir als alter Sozi natürlich ziemlich Uebel, obwohl neue markttechnische Ueberlegungen für den FCZ unumgänglich sind....es verwundert mich nicht, wenn die NZZ so schreibt. Als Wirtschaftszeitung muss sie dies ja....aber sie unterschätzt die biografische Herkunft von Hotz (Maurer). Er hat ein Gespür für die Arbeiterklasse. Nur so viel als Beispiel: ich habe als Sozialarbeiter in der Pfarrei sT. Felix und Regula gearbeitet (Kreis 4)....da ist durch alle Generationen (junng/alt) eine tiefe Verbundenheit zum FCZ vorahanden. Soziologisch sehr interssant, da das ein typisches Arbeitequartier war. Heute mischen sich noch die "MULTIKULTiS" dazu...(die sind eher für den FCZ, ist doch interssant, oder ?) ...vielleicht müsste dies auch die NZZ zur Kenntnis nehmen.
Der FCZ hat nun einmal diese Rolle in der STadt.

Was denkt ihr darüber ??????

Ich mache mal eine Pause. Vielleicht kann jemand den Text der NZZ rüberspeichern. Ist mir zur Zeit unmöglich.......Für jeden fAn ist dieser Artikel Pflicht. Mir wurde bewusst, dass der FCZ ohne HOtz in der 1. Liga rumkicken würde. (BEi aller Kritik....das ist eine Tatsache).

Züri güüüüüüüüüüt güüüüüüünt hüüüüüüüüüt. FCZ per sempre.....
FCZ und Ambri per sempre.


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Ensis
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Hotz ist ein Gutmensch!

Beitragvon Ensis » 16.07.03 @ 9:07

Der Autor des NZZ-Artikels über Hotz ist ein Schulkollege von mir, ein feiner Typ. Er hat auch den vielgerügten Artikel in der NZZ "Die Jugos" geschrieben, der trotz aller Kritiken der von "Correctness" strotzenden öffentlichen Meinung den Kern der Wahrheit getroffen hat.

Bin übrigens kein Sozi und trotzdem für den FCZ... (das ist eine Charaktersache und nicht eine Frage des Geldes!)

FCZ forever

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... Ergänzung....

Beitragvon Ensis » 16.07.03 @ 9:08

der Autor des NZZ-Artikels WAR natürlich ein Schulkollege von mir... ist schon eine ganze Zeit her, seit damals...

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Beitragvon forza ambri » 16.07.03 @ 9:14

hey ensis.....klar ist jeder Fanstatus am Schluss eine Charkterangelegenheit....zu Nägeli Zeiten war dies auch eine FRage ses gesellschaftlichen STatus...denke ich. Eher gewagt, diese These.....ich weiss. Wenn man den älteren Menschen im Quartier zuhört (inkl. Seelsorger) hat dies eine gewisse Güligkeit. Na ja, inteessant ist es sowieso, oder ????

Machs guet

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Beitragvon Philippescu » 16.07.03 @ 9:15

«Ich bin mein grösstes Übel»
Die Sache mit Sven Hotz, Präsident des FC Zürich

Manchmal glaubt man, die ganze Stadt freue sich mit Sven Hotz, wenn der FC Zürich Erfolg hat wie 1998 im Europacup oder beim Cup-Sieg 2000. Meistens aber glaubt man, die Stadt leide mit dem Präsidenten des FCZ mit, wenn der Verein seinen finanziellen Möglichkeiten und der Verankerung in der Bevölkerung zum Trotz wieder einmal nur eine untergeordnete Rolle in der Meisterschaft spielt. In solchen Fällen, die seit 1986, seit Hotz Präsident des FC Zürich ist, die Regel sind, mischt sich Mitleid in die Gefühlslage der Stadt. Hotz und der FC Zürich weisen alle Bestandteile einer Soap-Opera auf. Die nächste Serie startet am Mittwoch mit der Schweizer Fussballmeisterschaft, und sie beginnt gleich wie alle andern zuvor: Der Trainer ist neu, einige (offenbar wichtige und gute) Spieler sind neu, der FCZ will forsch angreifen, und der Präsident ist optimistisch.

Hotz hatte es während vieler Jahre geschafft, seine Person von der Erfolglosigkeit des FC Zürich zu entkoppeln. «Eine der herausragenden Persönlichkeiten des Schweizer Fussballs», schrieb der ehemalige Fifa-Präsidenten-Berater Guido Tognoni zum 70. Geburtstag von Hotz in dieser Zeitung. Die Attribute spiegeln den leicht devoten Zugang, den Journalisten zu Hotz pflegen, und lassen sich jedenfalls nicht durch den sportlichen Leistungsausweis rechtfertigen. Hotz hat in seiner Amtszeit einen Pokal vorzuweisen. Der Cup-Sieg 2000 war mehrere Dutzend Millionen Franken wert, rechnet man die jährlichen Defizite zusammen, die der heute 73-Jährige trägt. Die Erfolglosigkeit, so die allgemeine Darstellung, ist nicht das Resultat seines Wirkens, sondern eine fast schon schicksalhafte Fügung, die dem erfolgreichen Generalunternehmer die Befriedigung mit seinem liebsten Spielzeug versagt. Immer waren es schlechte Trainer oder egoistische Spieler, die dem generösen Präsidenten und Gutmenschen den Erfolg verhinderten. «Ich bin selber mein grösstes Übel», sagt Hotz über sich. Was nach kritischer Selbsterkenntnis tönt, ist der Versuch einer Erklärung des «teuflischen Kreislaufes» im FC Zürich. Der Verein sei für Fussballer eine gute Adresse, zumal in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Er bezahle seine Rechnungen stets pünktlich und halte sich an Vereinbarungen, weshalb immer wieder gute und gut verdienende Spieler zum FCZ kämen und spezielle Konditionen aushandelten. In dieser Lesart ist die Warmherzigkeit und Grosszügigkeit von Hotz das Kernproblem im FC Zürich, analysiert vom Betroffenen selber. Da aber nur Hotz über die Macht im Verein verfügt, dies zu korrigieren, wird sich bis zum Ende seiner Ära wohl auch nichts ändern.

Ohne Hotz gäbe es den FC Zürich in dieser Form wahrscheinlich nicht mehr. Mit ihm hat der FCZ aber eine Reform seiner Strukturen verschlafen, was die Abhängigkeit zementiert. In keinem andern Schweizer Profi-Fussballverein sind wirtschaftliche Macht und sportliche Entscheidungskompetenzen derart in einer Hand konzentriert wie im FCZ. «Hotz zahlt, Hotz befiehlt» ist das Leitmotiv im Klub. «Ich suche schon seit Jahren nach einer wirtschaftlich breiteren Abstützung des Vereins», sagt er und fügt hinzu: «Ich will ja delegieren. Aber weil man immer wieder nach mir verlangt, kann ich dem nicht ausweichen.»

Hotz entspricht der Figur des Patrons, wie sie im 19. Jahrhundert entstanden ist und seit dem Ende des 20. Jahrhunderts zu verschwinden droht. Familie, Firma und in der Regel ein öffentlichkeitswirksames Engagement sind die Stützen solcher Menschen. Oft haben sie mit den eigenen Händen und unter schwierigen Startbedingungen ein kleines Imperium errichtet, was selbstverständlich ihre Mentalität geprägt hat. Hotz begann als Maurer, wurde Polier, baute als knapp 20-Jähriger ein Geschäftshaus in Schlieren und legte so den Grundstein zu einer erfolgreichen Laufbahn als Generalunternehmer, die allen Krisen standhielt. Sein publizitätsträchtiges Engagement ist der FC Zürich, den er ebenfalls im Stile eines Patrons führt, damit aber bisher grandios gescheitert ist. Das Mitgefühl der Öffentlichkeit gründet einerseits in der Selbstlosigkeit von Hotz. Er lebt das überkommene Motto, wonach jeder, dem es im Leben gut geht, einen Teil seines Vermögens der Öffentlichkeit zukommen lassen soll. Hotz finanziert in diesem Sinn seit Jahren eine Tragikomödie auf dem Letzigrund. Anderseits vermittelt er glaubwürdig, dass er trotz Reichtum und Wohlstand die eigenen proletarisch-kleinbürgerlichen Wurzeln nicht verlassen hat und sich weiterhin mit diesem Milieu identifiziert.

Dem Meisterschaftsbeginn am Mittwoch schaut er freudig entgegen. Der alte Modus, der den FC Zürich wiederholt zu finanziellen Feuerwehrübungen gezwungen habe, sei endlich abgeschafft. «Es ist eine Freude, dass ich das noch erleben darf.» Er sehe bereits die Sonne aufsteigen.

Dario Venutti

www.nzz.ch

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Beitragvon Baygon » 16.07.03 @ 9:36

Bin übrigens kein Sozi und trotzdem für den FCZ... (das ist eine Charaktersache und nicht eine Frage des Geldes!)


...ist sozi sein oder nicht eine frage des geldes?
Allez les Bleus!

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Romi
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Beitragvon Romi » 16.07.03 @ 9:53

Er lebt das überkommene Motto, wonach jeder, dem es im Leben gut geht, einen Teil seines Vermögens der Öffentlichkeit zukommen lassen soll.


Diese Einstellung ist überhaupt nicht überkommen od. veraltet. Wobei Hotz seine Millionen ja nicht nur selbtlos verschenkt hat, sondern aus seinem Engagement auch Nutzen gezogen hat, z.B. Ansehen und Macht.

Bei aller Kritik an Hotz überwiegt für mich das Positive. Ich befürchte ebenfalls, dass unser FCZ ohne Hotz in einer tieferen Liga dümpeln würde. Der FCZ ist zwar beim kleinen Züri-Bürger besser verankert, doch die grosse Kohle (aktuell CS, Rentenanstalt) fliesst zum Nobelklub GC, und das seit Jahrzenten. Und GC wäre noch so froh, wenn der Z endlich def. von der Bühne verschwinden würde.

Natürlich sind wir unzufrieden mit dem sportlichen Erfolg der letzten 20 Jahre, doch vielleicht hätte alles auch noch schlimmer kommen können (siehe Wettingen, Lugano, Sion, Lausanne, Luzern, etc.). In dieser Branche hat es zuviele dubiose Gestalten und Spinner, die den Wettbewerb verfälschen.

Im übrigen hätte es auch wesentlich besser aussehen können beim FCZ, wenn Hotz nicht so eine verdammt schlechte Hand bei der Auswahl seiner Trainer gehabt hätte. Dies ist mein grösster Vorwurf an ihn. Es ist mir z.B. unverständlich, wie er von 91 - 2000 an Ponte festhalten konnte. Wie er für Gress auf Riesen-Einkaufstour gegangen ist und dabei v.a. alte Spieler vergoldet hat. Und auch die Wahl von Bregy verstehe ich heute noch nicht.

Aber mit Favre wird nun alles besser. Wenn es keine Intrigen gibt und man Favre arbeiten lässt und von allen Seiten unterstützt, und dann noch Geduld hat, kommt es gut. Ich gönne es dem alten Mann und mir von Herzen.
„Ich höre nicht auf Gress“
Gocha Jamarauli


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