Und noch was für alle Graz Reisenden:
Pete Doherty in der „Kleinstadt“Bettina Aichbauer betreibt das Grazer Pornokino „Nonstop“ und kennt zufällig Pete Doherty. Der deshalb immer wieder gern hierher kommt.
Bettina Aichbauer ist sehr zurückhaltend, wenn man sie auf ihren „famous friend“ anspricht. Fast jede Frage beantwortet sie zögernd und mit einem zaghaften: „Da möchte ich lieber nichts dazu sagen.“
Verständlich irgendwie, denn der Freund heißt Pete Doherty. Für jene, die nicht wissen, wer das ist: man könnte ihn den Jimi Hendrix der Neuzeit nennen. Nicht im musikalischen Sinn (obwohl seine Fans ihn sicher für ebenso großartig halten), aber zumindest der exzessive Lebenswandel der beiden Musiker lässt sich sehr gut vergleichen.
Bettina Aichbauer betreibt das „Nonstop“-Kino in Graz, einer „Kleinstadt“, wie sie gleich mehrmals im Gespräch mit der „Presse“ betont. Auch wenn Graz so klein dann auch wieder nicht ist, die Frage drängt sich trotzdem auf: Wieso kennt ein Sänger wie Pete Doherty eine Kinobesitzerin aus der Steiermark? „Über einen gemeinsamen Freund“, habe man sich 2005 kennen gelernt, erzählt Aichbauer. Punkt. Mehr gibt es dazu offenbar nicht zu sagen. Nur, dass seit damals eben eine mehr oder weniger enge Freundschaft (wie eng, lässt sich nicht heraushören) zwischen ihnen besteht. Auf welche Weise und vor allem wie oft sie mit „Pete“ kommuniziert, will sie (auch) nicht so genau verraten. Immerhin teilt sie ihn jedesmal mit Fans und Konzertbesuchern, wenn er sie in Graz besuchen kommt.
Das tut der 28-jährige Sänger der Band „Baby-shambles“ diese Woche bereits zum zweiten Mal. Schon im März 2006 stand er im Grazer „Nonstop“ auf der Bühne. Das „Pornokino“, wie es heute immer noch heißt, ist eine kleine Grazer Institution. Aichbauer hat „den eingespielten Betrieb mit zehn Mitarbeitern“ vor 22 Jahren von ihrem Vater übernommen, der das „Nonstop“ in den Fünfziger Jahren erbaut hat. Ein Faible für schmuddelige Pornofilme hat sie nicht gerade, sagt die 40-jährige Grazerin, „aber ich habe auch keine Berührungsängste“.
Trotzdem würde sie ihr Kino heute eigentlich lieber „Musikkino“ nennen. Tagsüber wird zwar immer noch einschlägiges Filmmaterial aus der Sex-Ecke gezeigt, am Wochenende werden aber nur mehr Musikfilme und Dokumentationen gebracht. Wenn der Kinosaal nicht ohnedies zum Konzertsaal wird. Wie am Donnerstag, wenn „Pete“ wieder da ist.
Doherty, der mit seiner früheren On-Off-Beziehung zu Supermodel Kate Moss ebenso oft in die Schlagzeilen geriet, wie mit seiner Heroinsucht, ist vor allem für seine Unzuverlässigkeit bekannt. Zuletzt wurde etwa der Österreich-Auftritt der Babyshambles am FM4-Frequency-Festival vor zehn Tagen kurzfristig abgesagt. Hat Aichbauer denn Sorge, ob er überhaupt kommt? „Ich kenn' den Pete schon und weiß mittlerweile, was bei ihm alles passieren kann“, sagt sie. „Aber er hat es mir versprochen und ich denke, er wird es schaffen. Die Hand ins Feuer für ihn legen kann ich natürlich nicht.“
Zwei Auftritte des Musikers sind diesmal geplant. Solo, ganz ohne seine „Babyshambles“. Am Mittwoch soll er einen „Exclusive-Gig“ geben, für maximal 50 Personen an einem noch unbekannten Ort (der erst im Laufe des Tages auf der Homepage des „Nonstop“ unter
http://www.nonstop.at verraten wird), bevor er morgen offiziell im „Nonstop“ auftritt. Vorausgesetzt er kommt tatsächlich.
Quelle: diepresse.com
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