Brasilinho hat geschrieben:Die Verantwortlichen von YB haben voll eine an der Waffel. Und wenn der nächste Trainer zwei Spiele verliert, wird er auch entlassen? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Schweizer Fussball vor allem wegen schlechtem Managment der Clubs nicht weiterkommt. St.Gallen, Thun und jetzt YB. Zuviele Amateure am Ruder.
Aus der heutigen NZZ:
Im offiziellen Communiqué zur Entlassung Martin Andermatts fehlt eine Begründung – doch weil nichts dasteht, ist alles gesagt: Den Berner Verantwortlichen fehlen die glaubwürdigen Argumente. Die bisherigen Saisonleistungen der Young Boys waren nicht derart pitoyabel, dass nur ein einziger Ausweg blieb.
bsn. Vielmehr finden die Exponenten um den Stadion-CEO Stefan Niedermaier in der enttäuschenden Ausbeute endlich einen Vorwand, Andermatt entlassen zu können.
Es war richtig, Ende Januar die neue Dauer (bis Sommer 2009) des verlängerten Vertrages als Misstrauensvotum zu werten – denn der vermeintliche Treueschwur folgte nicht tiefer Überzeugung, sondern im Bestreben, im damaligen Wirbel um die Neuverteilung des Aktionariats nicht noch mehr Unruhe zu entfachen. Der einflussreiche, machtbewusste Niedermaier votierte wohl schon vor einem halben Jahr gegen den fordernden Andermatt, doch mahnte der Grossaktionär Andreas Rihs zur Ruhe.
Mit Blick auf die verlorene «Finalissima» gegen den FC Basel wird Andermatt oft vorgeworfen, er versage an grossen Rendez-vous. Dabei geht vergessen, dass der Coach zuvor einige «Big Points» gewonnen hatte, um YB überhaupt in die Rolle des ersten FCB-Jägers zu führen. Diese Geringschätzung der Leistungen Andermatts im Frühling 2008 stärkt Kritiker Niedermaiers, die ihm viel PR-Geschick einräumen, aber zu wenig Fussballkompetenz attestieren.
Der Stadion-CEO betonte wiederholt, er funktioniere «anders» als Evergreens der Branche; der in einem aufwendigen Verfahren erkorene Andermatt sei «sein Mann»; er, Niedermaier, kenne den Wert von Kontinuität. Leere Worte? Andermatt war knapp zwei Jahre im Amt; «Kontinuität» scheint im Stade de Suisse weiterhin grosszügig ausgelegt zu werden