Heute im Tagi:
Cesar geht, und Raffael will auch
Der Brasilianer Raffael darf nicht zu Hertha wechseln, trotz hoher Offerte beharrt der FC Zürich auf dem Vertrag. Cesar dagegen dürfte am Samstag gegen YB sein Abschiedsspiel bestreiten.
Allmend Brunau, Mittwochmittag, kurz nach 12 Uhr. Das Training des FC Zürich ist beendet. Der Brasilianer Cesar schlendert als erster Richtung Umkleidekabine in der nahen Saalsporthalle. Er hat zuvor nur eine leichte Laufeinheit absolviert, ihn plagt eine Muskelverletzung. Die Frage: Cesar, werden Sie am Samstag gegen die Young Boys spielen? «Ja.» Und am Mittwoch in der Qualifikation zur Champions League gegen Besiktas? «Ich denke nicht.» Die Begründung liefert er gleich nach. Nächsten Sonntag stosse er zu seinem neuen Klub Al Ahly Dubai, der in Italien im Trainingslager weilt. Und am Mittwoch bestreite er den ersten Test mit Al Ahly gegen Lazio Rom. Allerdings fügt er noch bei: «Wenn mich mein neuer Klub für die Partie des FCZ gegen Besiktas freistellt, dann helfe ich meinen Kollegen gerne ein letztes Mal.»
Der 28-jährige Cesar soll bei seinem neuen Verein aus den Arabischen Emiraten einen Dreijahresvertrag erhalten. Beim FCZ sorgt indes weniger der bevorstehende Abgang von Cesar für Unruhe, als das endlose Transferhickhack um dessen Landsmann Raffael. «Ich will den FCZ verlassen und zu Hertha Berlin wechseln», erklärt der Stürmer auf der Allmend Brunau. Er ist sich zwar bewusst, dass er vor geraumer Zeit beim Meister einen Vertrag bis 2011 unterschrieben und mit den Vereinsverantwortlichen zusätzlich vereinbart hat, bis im Winter 2008 in Zürich zu bleiben. Aber für ihn hat sich die Situation über das vergangene Wochenende grundsätzlich verändert, als ihm von Hertha erstmals ein schriftliches Angebot unterbreitet wurde. Darin wurde ihm ein rund viermal höheres Salär garantiert als in Zürich, laut Berliner Quellen knapp zwei Millionen Franken netto pro Saison.
Heute Nachmittag verhandelte Raffaels Berater Dino Lamberti auch im Namen von Hertha ein weiteres Mal mit FCZ-Präsident Ancillo Canepa, um die Freigabe für seinen Mandanten gleichsam zu erzwingen. Der Präsident aber blieb hart und bestätigte seinen über das vergangene Wochenende gefassten Grundsatzentscheid: Ausser Cesar kann bis Ende der laufenden Transferperiode kein weiterer Spieler den FCZ verlassen. Hertha-Manager Dieter Hoeness reagierte auf die (erneute) Absage des FCZ in Sachen Raffael, indem er aus Brasilien die Verpflichtung des 22-jährigen Stürmers André Lima von Botafogo Rio de Janeiro für vier Jahre bekannt gab.
Die Frage ist, wie Raffael den Bescheid von Canepa verdauen wird. Dem Vernehmen nach reagierte er zunächst ziemlich ungehalten und auch verzweifelt. In der vorletzten Saison hatte der kleine Brasilianer schon einmal für Schlagzeilen neben dem Platz gesorgt, als er tagelang untertauchte und Trainings wie Spiele boykottierte, weil er sich unterbezahlt fühlte. Der damalige Trainer Lucien Favre sprach davon, dass Raffael gekidnappt worden sei, was natürlich nicht den Tatsachen entsprach. Dem Stürmer und seinem Umfeld ging es schlicht um ein höheres Gehalt. Bei der Vertragsverlängerung bis 2011 wurde sein Lohn dann auch stark angehoben.
Challandes ist verärgert
Bis anhin habe sich Raffael im Training absolut korrekt verhalten, erklärt Trainer Bernard Challandes. Den Romand stört die Unruhe um Cesar und der Wirbel um Raffael gleichwohl stark. Verärgert sagt er: «Wir spielen kommenden Mittwoch gegen Besiktas eine der wichtigsten Partien der Vereinsgeschichte, und ich weiss nicht, welche Spieler dabei sein werden und welche nicht.» Bleibt für den FCZ zu hoffen, dass Raffael Canepas Entscheid akzeptiert und sich voll einsetzt, um mit den Zürchern die Gruppenphase der Champions League zu erreichen. Schliesslich könnte er sich selbst auf dieser grossen Bühne mit herausragenden Leistungen für renommiertere Vereine als Hertha Berlin empfehlen.
Klar scheint: Das nächste Angebot für den Stürmer wird so oder so an den FCZ herangetragen werden. Ob von Hertha Berlin oder einem andern Verein. Und dann werden sich die Zürcher erneut die grundsätzliche Frage stellen müssen, wie viel Sinn es macht, einen abwanderungswilligen Spieler unbedingt halten zu wollen. Vertrag hin oder her.
Würde mich freuen, wenn raffael bleibt. Aber der Tagi hat schon Recht. Wenn ein Spieler gehen will.........oder Verträge sind für den Ar...
Aber bitte nicht zu Hertha. Die haben doch Raffael schwindlig geredet mit den Millionen. Dieser Verein kennt kein Respekt, Anstand....ich hoffe mal es ist nur BSE Berlin und nicht eine Krankheit Deutschlands.
DAS SCHLIMMSTE daran wenn Hertha einen solch kapitalen Match hätte und ein anderen Verein würde so werben um Spieler, die würden ausrufen... (siehe Bremen/Klose etc.)