hier hab ich einen Reisebericht gefunden, der das ganze aber etwas relativiert:
http://www.touropean.com/sommer2005/tag9_bericht.htm
Wir näherten uns, mit einem mulmigen Gefühl mehr im Bauch, dem Posten der Grenztruppen der PMR. Am ersten Checkpoint wurden wir durchgewunken, am zweiten trat sofort ein mit einer Kalaschnikov bewaffneter Soldat, der eine echt lässige Sonnenbrille im Pilotenstil auf seiner Nase hatte, auf uns zu.
Auf Russisch startete er sein Interview und merkte sehr schnell, dass wir ihm nicht folgen konnten. Als er unseren Pass sah, klopfte er uns freudig auf die Schultern und sagte "Auf Wiedersehen", was soviel wie "Guten Tag" heißen sollte. Hatte er verwechselt. Seine Freundlichkeit irritierte uns etwas. Kam uns seltsam vor, wir vermuteten gleich mal wieder das Schlimmste. Nach einem netten "Guten Tag" verschwand er mit unseren Dokumenten in seiner Hütte und kam fünf Minuten später wieder. Fünf Minuten, in denen uns alles mögliche durch den Kopf ging. Er gab uns die Ausweise wieder zurück, wünschte uns "Good Luck" und fragte, was denn eigentlich "Guten Tag", "Danke", "Auf Wiedersehen" und so weiter auf russisch bedeutete. Soviel russisch konnten wir immerhin, um ihm einen kleinen Crashkurs in Sachen "deutsche Floskeln" geben zu können.
Mit einem erneuten, aufmunternden Schulterklopfen und einem Handschlag zum Abschied schickte er uns zum dritten Posten, der eigentlichen Grenzabfertigungsstation und murmelte irgendetwas in seine Handfunke.
Hoffentlich nicht:
"Da kommen gleich zwei verrückte deutsche Dukatenscheißer, die kein russisch verstehen, auch sonst keine Peilung von irgendetwas haben und perfekt abgezogen werden können!"
Auch diese Angst stellte sich als unbegründet heraus. In dem modernen, kleinen weißen Container saß ein uniformierter junger Mann, der uns erklärte, dass wir für die Einreise in sein Land einen Talon benötigen würden, den wir bei ihm kaufen sollten. An der Scheibe klebte, was uns total überraschte, eine ofizielle Gebührenordnung. Exakt 0,98 US $ sollte einer kosten. Wir gaben ihm zwei Dollar und er schob uns die Talons unter der Scheibe zu. Auf englisch entschuldigte er sich dafür, leider kein Wechselgeld zurückgeben zu können. Sprachlos verliessen wir das Migrationoffice. Dass die Einreiseprozedur derart unkompliziert ablaufen würde, hatten wir definitiv nicht erwartet!
Die letzte Schranke öffnete sich, wir fuhren auf die Stadt Bendery (moldawisch: Tighina) zu und enterten die von keinem Staat außer Russland anerkannte sowjetische Republik Transnistrien.