Neues im Fall Muntwiler - CAS bestätigt Entscheid der SFL

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LuisCypher
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Beitragvon LuisCypher » 28.04.07 @ 13:49

Na, irgendwie kommt der Fall schon fast einem Denkens-oder Generationswechsel gleich:

Auf der einen Seite steht der fussballpuristische Konservative, der aus seiner Sicht ganz klar sagt: Spieler hatte Rot, also erstmal nicht spielen lassen, bis die Strafe feststeht...
Auf der anderen Seite diejenigen, die es erstmal darauf ankommen lassen und im Anschluss das Ross der Paragraphen und Rhetorik reiten, um irgendwie eine Plausibilität für das eigene Handeln herbeizuführen...

Je nach eigenem Sichtfeld stehen ja beide irgendiwe auf der richtigen Seite, aber wo bleibt da der heissgeliebte Fussball???

Ich stell mir eine Frage bei der ganzen Nummer:Wenn doch zwei Drittel der Spiele am WE stattfinden, warum ist die operative Leitung des Verbandes nur von Mo-Fr mit dem ganzen Thema beschäftigt oder erreichbar???Für einen Cüpli kriegt man die Bande Samstags Abends doch auch vom Cheminee weg...
Die dicksten Eier hat der nicht darauf herumreitet denn am end ist das End zu End


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Elim13
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Beitragvon Elim13 » 28.04.07 @ 17:20

TO BE hat geschrieben:Was ich einfach grndsätzlich nicht verstehen kann, und dies Betrifft nicht nur diesen Fall sondern auch den von Aarau damals, weshalb wird die Gegnerische Mannschaft belohnt? Es gäbe die Möglichkeit dem Team das fehlbar war Strafpunkte abzuziehen. Aber, gerade beim 4:0 von Aarau, hat St Gallen klar verloren. Weshalb sollte man sie dann mit 3 Punkten belohnen? Zumal ein einziger Spieler im Normalfall nicht den grossen unterschied macht...


Die Logik dahinter ist, dass der Gegner durch den Einsatz des nicht berechtigten Spielers benachtiligt wurde...denn man hätte eigentlich einen "schlechteren" einsetzen müssen.

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ComeOnZüri16
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Beitragvon ComeOnZüri16 » 28.04.07 @ 21:00

Wenn wir schon bei Muntwiler sind. Er hat laut Tagi im Training eine Fraktur am Jochbein erlitten.
1896 bis id Ewigkeit.

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billy
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Beitragvon billy » 29.04.07 @ 9:20

Der Fall Muntwiler vor das CAS

ZÜRICH Der Fall Muntwiler muss bis Donnerstag vor den Interna­tionalen Sportgerichtshof in Lau­sanne (CAS) weitergezogen wer­den. Wird das der FC St. Gallen nicht tun, dann dürfte es der FC Basel tun, der von den zwei zu­sätzlichen Punkten für den FCZ im Kampf um den Meistertitel am stärksten betroffen ist. «Wir zäh­len darauf, dass die St. Galler ak­tiv werden», sagt Bernhard Heus-l­er, FCB-Vizepräsident und An­walt, «aber wenn sie es nicht tun, sind wir vorbereitet.» Gemäss bis­heriger Praxis lässt das CAS Kon­kurrenzbeschwerden von betrof­fenen Parteien zu.

Urteil zu stark nur auf einen Grundsatz ausgerichtet

Heusler ist in der Causa Muntwi­ler nicht einverstanden mit der Reglementsauslegung. Er findet, die Disziplinarkommission der Super League hätte sich zu stark nur auf einen Reglementsgrund­satz ausgerichtet (Art. 33, Ziffer 4, «ein ausgeschlossener Spieler ist in der gleichen Sperrperiode für kein Verbandsspiel mehr spielberechtigt»), die ebenfalls zum Reglement gehörenden Prä­zisierungen aber ausser Betracht gelassen.
Ausserdem findet Heusler, die Verhältnismässigkeit sei im For­fait- Entscheid nicht berücksich­tigt worden. «Das im Gegensatz zu früheren Entscheiden der Kommission, in welcher diese ein Forfait-Urteil nur bei schwerem Verschulden des fehlbaren Klubs als angemessene Sanktion erklär­ten. » Davon war auch der FC Ba­sel vor einem Jahr betroffen, als Xamax den schneebedeckten Platz nicht spielbereit gemacht hatte, aber dafür nicht mit einem 0:3 bestraft wurde. UELI KÄGI

Quelle: SZ

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Duden
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Beitragvon Duden » 29.04.07 @ 9:44

Im Schweizer Fussball heulen alle für ihren Vorteil

Der junge Philipp Muntwiler erlangte Bekanntheit, weil ihn der FC St. Gallen am 1. April im Spiel gegen den FC Zürich einsetzte, obschon Muntwiler tags zuvor mit dem St. Galler U-21-Team in der 1. Liga des Feldes verwiesen worden war. Der FCZ erhob Einspruch, die Disziplinarkommission der Swiss Football League wertete das 0:0-Remis 3:0 forfait. Der FCZ erhält zwei Punkte, der FC St. Gallen verliert einen.

Nun melden sich die Interessenvertreter. Der FC Basel ist empört, weil der Rückstand auf den FCZ wieder auf fünf Punkte angewachsen ist. Der FC St. Gallen bedauert, dass die Kommission in den sportlichen Wettbewerb eingreift. Der FC Zürich frohlockt, weil er den FCB auf Distanz hat. Die «Basler Zeitung» ruft im Sinn des FCB «Skandal», das «St. Galler Tagblatt» vertritt die St. Galler Optik, der «Tages-Anzeiger» hat zumindest einmal deutlich für den FCZ Position bezogen. Kreuz und quer wird gefordert, kommentiert, mit anderen Fällen verglichen, werden Kraut und Rüben vermischt, werden Kolumnen und Glossen verfasst. «Ungeheuerlich» sei dies alles, da würden Reglemente «gebogen», heisst es, und Repräsentanten des FCB verlangen den Rücktritt von Odilo Bürgy, dem Präsidenten der Disziplinarkommission. Ein Kopf weg - und alles ist anders. Aber wie würde der FCB reagieren, wenn er Punkte zugesprochen erhielte? Anders? Allen ist das eigene Hemd am nächsten. Der FCZ ginge subito zum Zetermordio über, würde der FCB bevorteilt.

Wie der FC St. Gallen am 1. April völlig unnötig den völlig unbekannten Muntwiler einwechselt, merkt der FCZ nichts. Ein FCZ-Supporter setzt später den Trainer Lucien Favre in Kenntnis, dass der FCZ rekurrieren könne. So erzählt dies Favre. Am 3. April trifft auf dem Sekretariat der Liga die von einem Anwalt verfasste Einsprache des FCZ ein. Der Tag ist für den Juristen Bürgy, der den Rechtsdienst einer Schweizer Versicherungsgruppe leitet, ein normaler Arbeitstag. Bürgy wird ins Bild gesetzt. Am 4. April stellt er das Dreiergremium zusammen. 15 Personen stehen in der Kommission zur Auswahl. Wer hat Zeit? Wer lebt in der Nähe von Bern? Wer ist unbefangen? Die Wahl fällt auf Roman Mayer und Frédéric Zloczower, den Sohn des Verbandspräsidenten Ralph Zloczower.

Die Unterlagen werden verschickt. Es folgt Ostern. Nachher, am 10. April, erhalten die Parteien bis zum 13. April Gelegenheit zu einer Stellungnahme; damit werden die verfahrensrechtlichen Vorschriften, die Wahrung des rechtlichen Gehörs, eingehalten. Wieder folgt ein Wochenende. Am 16. April ist in der Kommission eine Telefonkonferenz angesetzt, wieder müssen Dokumente versandt und Erkundigungen eingeholt werden. Am 19. April trifft sich das Gremium und fällt das Urteil, das am Freitag, den 20. April, zum Versand bereit ist. Nun entscheidet der Liga-Präsident Peter Stadelmann, mit der Veröffentlichung bis nach dem «Risiko-Spiel» FCB - FCZ zu warten. Die Kommunikation folgt erst am 23. April.

So weit der Ablauf im Zeitraffer. Die Koordination ist nicht einfach, weil die Kommissionsmitglieder für die Liga im Milizsystem arbeiten. Sie erhalten eine kleine Entschädigung und verrichten die Arbeit «nicht für Geld, sondern aus Freude am Sport», wie Bürgy sagt. Der «Fall Muntwiler» kostete den gebüssten Klub, den FC St. Gallen, 1000 Franken. Im Vergleich zu den Ansätzen eines Anwalts ist das lächerlich. Bürgy wendet pro Woche einen Arbeitstag für den Fussball auf («Die Zeit fällt oft auf den Feierabend und auf das Wochenende») und besucht wöchentlich einmal den Sitz der Liga in Muri bei Bern. Das Modell mit den unabhängigen Kommissionen ist von den Klubs genehmigt, die Mitglieder werden von den Klubs bestimmt. Die Disziplinarkommission behandelt pro Saison bis zu 120 Fälle - die meisten betreffen die Sicherheit. Bürgy und Stadelmann sind sich bewusst, dass im «Fall Muntwiler» nicht alles gut gelaufen ist. Der Ligapräsident ortet ein «Optimierungspotenzial», vor allem lässt er abklären, warum in anderen Ligen schneller entschieden werden kann.

Der im Mandat entlöhnte Jurist und Eishockey-Einzelrichter Reto Steinmann hat grosse Kompetenzen: Bussen bis zu 100 000 Franken, unbeschränkte Anzahl Spielsperren, Stadionsperren, Forfait-Entscheide. Der Fussball-Disziplinarrichter Urs Studer ist hingegen kaum bezahlt und hat nicht annähernd Steinmanns Kompetenzen. «Die Fussballklubs haben das System abgesegnet», wirft Stadelmann ein. Bürgy denkt als Verbesserung an einen Juristen, «der in einem 50-Prozent-Pensum dringende Disziplinarfälle» forcierte. Doch wer bezahlt die Person, die zu Anwalts-Ansätzen arbeitet? Die Liga. Und diese würde weniger Mittel an die Klubs ausschütten. Und es ginge wieder los, das Geheul.

Peter B. Birrer

Quelle: NZZ am Sonntag

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Lofton
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Oje....

Beitragvon Lofton » 30.04.07 @ 20:35

Oje...hoffentlich wissen wir nach dem letzten Saisonspiel wer Meister ist....die Geschichte kann ja noch lange dauern...


Fortsetzung im Fall Muntwiler
Der FC St. Gallen hat gegen den Entscheid der Swiss Football League im Fall Muntwiler Rekurs angekündigt. Die Ostschweizer wollen sich an den Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne wenden.
Diesen Entschluss fasste der Verwaltungsrat der FC-St.-Gallen-AG heute. Nachdem er die Begründung des Entscheids der Disziplinarkommission und die Konsequenzen eines Rekurses von externen Juristen in einem Rechtsgutachten prüfen liess, ist der VR zuversichtlich, dass der Internationale Sportgerichtshof (CAS) ein anderes Urteil fällen wird.

Quelle: Tagi Online
Zitat NZZ, FCZ - RBS: ....Jene fanatisierten Horden freilich, die sich auf den günstigsten Plätzen aneinander schmiegten, bildeteten eine Geräuschkulisse, die GC-Besucher, wären sie denn anwesend gewesen, den kalten Schauer über den Rücken gejagt hätte...

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Mostowoj
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Beitragvon Mostowoj » 01.05.07 @ 1:00

billy hat geschrieben:Der Fall Muntwiler vor das CAS
«Wir zäh­len darauf, dass die St. Galler ak­tiv werden», sagt Bernhard Heusl­er, FCB-Vizepräsident und An­walt, «aber wenn sie es nicht tun, sind wir vorbereitet.»


Ihr könnt ja wieder das Spielfeld stürmen und dem Gegner Petarden nachwerfen. Lernt mal anständig zu verlieren und Entscheide zu akzeptieren.


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