Beitragvon EscaPe » 28.04.07 @ 11:15
weiss nicht ob es schon gepostet wurde:
Wegen FCZ-Fans: Basler Polizisten zum Psychologen?
Beim Spiel FCB - FCZ vor einer Woche kam es zu gröberen Ausschreitungen als bisher bekannt. 300 Zürich-Fans kesselten 30 Polizisten ein. Der Polizei-Kommandant will diese nun psychologisch wieder aufbauen.
300 FCZ-Fans griffen beim Spiel FCB-FCZ vom vergangenen Wochenende im Stadion 30 Polizisten an und überfielen einen Verpflegungsstand. Das Personal wurde verprügelt.
Künftig werden keine Polizisten mehr in den Fan-Sektor hineingestellt.
Die Polizisten werden künftig aussen um den Fan-Sektor herum postiert, wie der der stellvertretende Polizeikommandant Rolf Meyer in einem Interview in der «Basler Zeitung» vom Samstag sagte. Grund für diese Massnahme ist die Einkesselung von 30 Polizisten durch rund 300 Zürcher Fans nach dem Match vom letzten Sonntag. Dabei sollen Polizisten tätlich angegriffen worden sein.
«Gewaltbereitschaft viel massiver»
Meyer widersprach im Interview anonym geäusserten Vorwürfen eines eingekesselten Polizisten an die Einsatzleitung. Wirkliche Fehler seien nicht gemacht worden. Im Fan-Sektor sei es jedoch alles andere als optimal gelaufen. Daraus müsse man taktische Lehren ziehen, sagte Meyer. Die Gewaltbereitschaft sei diesmal viel höher gewesen als bei früheren vergleichbaren Einsätzen.
Dass sich die Polizisten im Sektor derart massiv bedroht fühlten, habe er erst in den letzten Tagen wahrgenommen, sagte Meyer weiter. Das Polizeikommando nehme das sehr ernst. Deshalb wurden die Betroffenen bereits am Donnerstag für diesen Samstag zu einer Nachbereitung eingeladen.
Psychologische Aufarbeitung
In dieser Nachbesprechung geht es laut Meyer in erster Linie um eine psychologische Aufarbeitung. Dabei soll auch abgeklärt werden, wer von den Betroffenen noch psycholgische Unterstützung braucht. Dies sei nach schweren Einsätzen, die traumatisieren könnten, bei der Polizei ein gängiges Vorgehen, sagte Meyer.
In Zusammenhang mit den Vorfällen nach dem Fussballmatch kritisierte der Polizeibeamtenverband am Freitag die Öffentlichkeitsarbeit des Basler Sicherheitsdepartements als «verharmlosend». Im Communiqué zum Polizeieinsatz sei zwar von «unschönen Szenen» die Rede. Dass Polizisten um ihr Leben bangten, sei aber nicht erwähnt worden, sagte Verbanspräsidentin Andrea Hauri.
Strafanzeige gegen Bier-Räuber
Der FC Concordia, Betreiber des ausgeraubten Verpflegungsstandes, hat gegen die FCZ-Randalierer Strafanzeige eingereicht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Nach dem Spiel wurden die FCZ-Fans als Sicherheitsmassnahme eine halbe Stunde im Stadion zurückbehalten. Diese Massnahme ging nach hinten los. Rund 300 FCZ-Fans attackierten die Polizei. Ein namentlich nicht genannter Polizist sagte gegenüber der «BaZ», dass er und seine Kollegen um ihre Leben gefürchtet hätten.
Während der eine Teil der FCZ-Fans damit beschäftigt war, die Polizei zu beschäftigen stürmten andere den Concordia-Verpflegungsstandt, stahlen die Kasse, bedienten sich bei den Getränken und schlugen das Personal. «Immer wenn der FCZ da ist gibt es Fälle von Zechprellerei», sagte der Concordia-Geschäftsführer Alex Radovic. So schlimm sei es allerdings noch nie gewesen.
Auch nach dem Cup-Halbfinal gegen Luzern kam es zu wüsten Szenen. Die FCZ-Fans schlugen die Heckscheibe des FCL-Mannschaftsbusses ein, attackierten FCL-Fans gleich bei deren Ankunft mit dem Sonderzug in Altstetten und verletzten einen 14-Jährigen.