Beitragvon Chandler » 04.03.07 @ 10:13
Aus der Sonntagszeitung:
«Kein Grund zur Panik»
Meister Zürich vor dem Spiel in Schaffhausen: Konzentriert und gelassen
ZÜRICH Die gute Neuigkeit konnte der FC Zürich am Freitag bekannt geben. Der Meister verlängerte den Vertrag mit seinem besten Stürmer, Raffael, bis 2011. Die Zürcher setzten damit in zweierlei Hinsicht ein Zeichen. Sie unterstrichen ihre Absicht, die Substanz und die Stabilität in
der Mannschaft langfristig zu erhalten. Und sie zeigten deutlich
auf, dass sie weiterhin konsequent auf den Nachwuchs setzen wollen. Raffael ist erst 21-jährig – und doch gehört er längst zu den begehrtesten Spielern der Super League.
Der Spieler seinerseits gab mit seiner Unterschrift ein klares Bekenntnis zum FCZ ab. Der neue Vertrag enthält keine Ausstiegsklausel,
der Brasilianer ist gewillt, weitere vier Jahre in Zürich zu spielen, gewiss zu erhöhten Bezügen als bisher. Sportchef Fredy Bickel erhofft sich von Raffaels langfristiger Zusage eine «Signalwirkung.» Es ist kein Geheimnis,
dass der Meister nach Dzemailis feststehendem Abgang zu Bolton
einen anderen Nationalspieler, Xavier Margairaz, im Team halten möchte.
Xavier Margairaz und sein
Berater Fernandez schweigen
Der Vertrag des Romand läuft im Sommer aus, der FCZ bemüht sich seit langem um Verhandlungen, doch Margairaz und sein Berater Walter Fernandez schweigen sich über die Zukunft beharrlich aus. Es ist anzunehmen, dass Margairaz den FCZ verlässt – wenn er denn in absehbarer Zeit ein wirklich lukratives Angebot aus dem Ausland erhält. Bis anhin ist ein solches offenbar ausgeblieben.
Das Transfergeschäft wirkt sich vorab auf die Zukunft aus, das Tagesgeschäft führt den Leader heute auf die Schaffhauser Breite zum Tabellenvorletzten. Kommenden Samstag dann empfängt der FCZ den Tabellenletzten Aarau auf dem Hardturm. Bickel sagt vor den wegweisenden Spielen: «Wer Meister werden will, muss diese Partien gewinnen. » Seine Forderung ist deutlich: «Sechs Punkte.»
In Hektik verfällt der Sportchef wegen der jüngsten Niederlage in Luzern nicht: «Der Gegner war gut, und wir wollten schön spielen, aber nicht rennen und kämpfen. » Die Zürcher glauben, die Gründe für den ersten Rückschlag nach gut vier Monaten und einem 0:2 in Bern gegen die Young Boys zu kennen. «Wir verloren nach dem frühen Rückstand in Luzern
die Ordnung und wurden zu Recht besiegt», sagt Lucien Favre. Doch auch für den Trainer ist klar: «Es besteht kein Grund zur Panik. Wir reisen konzentriert, aber ruhig nach Schaffhausen.»
Der FCZ ist Tabellenführer und will diese Position bis zum Schluss der Meisterschaft am 25. Mai behaupten. Er stellte bis anhin die stabilste Abwehr (mit GC) und hinter Basel den besten Angriff. Doch in den ersten drei Partien der Rückrunde gelang nur ein Tor. Mittelfeldspieler Abdi war beim 1:0 gegen YB erfolgreich. «Die Stürmer werden wieder treffen», kündigt Favre an.
Schon bald dürfte er im Angriff ein Luxusproblem bekommen: Raffael ist gesetzt, dahinter kämpfen Santos, Eudis, der rekonvaleszente Alphonse und der junge Schönbächler, von dem Favre viel hält, um den zweiten
Platz. «Konkurrenz tut immer gut», freut sich der Trainer.
Noch aber ist Alphonse nicht einsatzfähig, er fehlt in Schaffhausen
genauso wie Rochat, Gashi und der langzeitverletzte Stanic, der in dieser Saison nicht mehr spielen kann. Und Dzemaili ist nach der achten gelben Karte sowohl auf der Breite als auch gegen Aarau gesperrt.
Trainer Favre freut sich über die
Rückkehr von Cesar
Erstmals wieder im Kader steht mit Cesar einer der Spieler, den Favre in der Rückrunde sehr vermisst hat. Die Kniebeschwerden des Brasilianers sind abgeklungen, auf der Breite wird er auf der Bank sitzen, wenn nötig aber eingewechselt werden. Favre sagt: «Wenn Cesar fit ist, macht er unser Spiel variabler, ideenreicher, gefährlicher.»
PETER BÜHLER