Jetzt bietet Bern 500 Sitzplätze mehr
VON UELI ZOSS
MURI BE – Es geht nur um ein Fussballstadion. Um das neue Nationalstadion. Aber wo steht es? In Bern oder in Basel?
Basel lancierte den Stadion-Krach: Die Bebbi wollen den St. Jakob-Park durch die Star-Architekten Herzog & de Meuron auf 41 539 Plätze vergrössern. Geschätzte Kosten: 20 Millionen Franken.
Ziel: Ihr «Joggeli» und nicht das Stade de Suisse Wankdorf soll Nationalstadion werden.
Jetzt schlagen die Berner zurück: Ihr Stadion soll definitiv 42 000 Zuschauer fassen – rund 500 mehr als das «Joggeli».
Werner Müller ist CEO der Marazzi Generalunternehmung, die das neue Wankdorf baut. Gegenüber BLICK bestätigt er: «Wir planen nun ebenfalls eine dauerhafte Lösung mit 42 000 Sitzplätzen.»
Das überrascht: Denn bisher waren 42 000 Sitzplätze nur als Provisorium für die EM 2008 gedacht. Diese EM-Kapazität war zwischen dem Schweizerischen Fussball-Verband (SFV) und der Marazzi AG vertraglich vereinbart worden.
In Bern ist man davon ausgegangen, dass das im Sommer 2005 fertige Stade de Suisse Wankdorf als Nationalstadion eröffnet wird. Der Beweis: In diversen Publikationen pries die Marazzi AG ihre neue Arena schon als «Nationalstadion» an.
«Zu Unrecht», sagt SFV-Zentralpräsident Ralph Zloczower. «Das war ein Schnellschuss. Wir wollten keinen unnötigen Wirbel verursachen. Deshalb haben wir von weiteren Schritten gegen diese voreilige Ankündigung abgesehen.»
Der Zentralvorstand des SFV will nicht vor 2005 entscheiden, wer sich Besitzer des Nationalstadions nennen darf. Zur spannenden Ausgangslage meint Zloczower: «Die Aussicht, zwei Stadien mit 40 000 Plätzen in der Schweiz zu bekommen, ist grossartig. Was zwischen Basel und Bern passiert, ist ein gesunder Wettbewerb.»