Fans, Club und Stadionbetreiber scheinen sich der speziellen Ausgangslage des nächsten FCB-Spiels bewusst - die Sicherheitsmassnahmen im Stadion wurden verstärkt, Fans rufen zu Zurückhaltung auf.
Die Bilder sind frisch, auch wenn sie bald fünf Monate alt sind. Fussballfans, die den Rasen stürmen; Chaoten, die Spieler attackieren; eine Polizei, die völlig überfordert scheint; eine Strassenschlacht, die es so noch nie in Basel gegeben hat. Der 13. Mai rückte Basel in den Blickpunkt des nationalen Interesses - der 10. September wird es wieder tun. Diesen Sonntag ist der FC Zürich zum ersten Mal seit den Ausschreitungen wieder zu Gast im St.-Jakob-Park. Eine spezielle Ausgangslage: «Ich habe das Gefühl, den Fans ist bewusst, um was es geht», sagt Christian Kern, Geschäftsführer der Stadionbetreiberin «Basel United».
Höhere Zäune.
Im Hinblick auf das Spiel vom Sonntag wurde das Sicherheitsdispositiv noch einmal verschärft. Die Sektorentrenner wurden auf 2,20 Meter erhöht, der gesamte Gästesektor wird mit mobilen Zäunen abgeschottet, im Stadion wird es mehr Sicherheitskräfte als üblich haben. Zusätzlich wurde der Eingang des Gästesektors angepasst, «damit wir die Zürcher Fans schneller durchschleusen können», sagt Kern.
Rund 600 FCZ-Fans haben im Gästesektor Platz - es werden aber rund 1000 bis 1200 mit Tickets erwartet, wie FCZ-Sprecher Alexander Kuszka sagt. Dem FCB, verantwortlich für die Vergabe der Tickets, ist das bewusst. FCB-Sprecher Josef Zindel: «Wir haben auch für diesen Fall eine klare Strategie.»
«Unglückliche Lage».
Im Hinblick auf den Sonntag hat Christian Kern ein «wachsames Gefühl»: «Ich glaube, innerhalb des Stadions haben wir alles gemacht, um Gewalt zu verhindern.» Wenig Einfluss hat Kern auf die Lage ausserhalb des Stadions. Und die ist insofern speziell, als viele FCB-Fans nicht im Stadion sondern - wegen der gesperrten Muttenzer Kurve - ausserhalb sein werden. «Dass unsere Fan-Kurve leer bleibt, die Gästefans jedoch ins Stadion dürfen, finden wir keine ideale Ausgangslage», sagt Zindel. Auch Marcus Meier, Leiter des FanProjekts, findet es «unglücklich», dass gerade in diesem Spiel die Muttenzer Kurve leer bleiben wird. «Ich frage mich, ob man das nicht anders hätte planen können.» Meier und sein Team werden am Sonntag beim Stadion präsent sein.
Wie in den vergangenen Spielen wollen die Fans hinter der Muttenzer Kurve grillieren - friedlich.
Via
www.muttenzerkurve.ch wurde ein Aufruf verbreitet, den Gästesektor zu meiden und hinter der Muttenzer Kurve zu bleiben. Auch im Fan-Forum des FCB wird zum Teil sehr differenziert über die Signalwirkung des Spiels nachgedacht. Aufwieglerische Beiträge, wie es vor dem 13. Mai viele gegeben hatte, sind jetzt die absolute Ausnahme.
«Basel United» bittet um frühzeitiges Erscheinen
Kontrollen.
Die Stadionbetreiberin «Basel United» bittet die Besucher des Spiels vom Sonntag, frühzeitig ins Stadion zu kommen. Die zweite Bitte:Unerlaubte Gegenstände sollen zu Hause gelassen werden. Seit Beginn dieser Saison ist die Stadionordnung verschärft worden: Rucksäcke, Schirme und Taschen mit Massen über 25x25x25 Zentimeter dürfen nicht mehr ins Stadion genommen werden. Gegen eine Gebühr von zwei Franken können die Gegenstände vor dem Stadion deponiert werden. Die genaue Stadionordnung und Angaben über die Anfahrtswege und die Verkehrslage beim Stadion gibt es auf der Homepage von «Basel United».
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www.baselunited.ch