Schande von Basel soll nie mehr passieren
Die Sicherheit im St.-Jakob-Park in Basel soll hundertprozentig gewährleistet sein. Mit einer De-Anonymisierung der Fans in der Muttenzerkurve, intensivierten Eingangskontrollen und baulichen Massnahmen soll dieses Ziel ab sofort erreicht werden.
Die Massnahmen hat der «Runde Tisch», bestehend aus Vertretern der Regierungen beider Basel, der Polizei, des FC Basel und der Basel United AG, verabschiedet.
Der nach den Ereignissen rund um das letzte Meisterschaftsspiel Basel - Zürich vom 13. Mai gebildete Runde Tisch verfolgt eine doppelte Strategie: mehr Repression, mehr Prävention. Wie das Gremium in einem Communiqué mitteilt, konnten dank der direkten Zusammenarbeit aller involvierten Parteien kurzfristig Sofortmassnahmen erarbeitet werden, die zum grossen Teil bereits für das Uefa-Cup-Heimspiel des FC Basel vom 13. Juli 2006 gegen Tobol Kostanay und für die folgenden Meisterschaftsspiele Gültigkeit haben werden. Je nach Erfolg und Wirksamkeit können die beschlossenen Massnahmen in nützlicher Frist überdacht und allenfalls angepasst werden.
Und das sind die wichtigsten Massnahmen, die mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden:
- De-Anonymisierung im Sektor D. Künftig werden im Ticketingsystem des FC Basel für alle, die eine Jahreskarte im Sektor D («Muttenzer Kurve», Balkon und Parkett) bereits besitzen oder erstehen möchten oder die eine Einzelkarte kaufen wollen, ein Foto in Passfotoqualität sowie die Personalausweisdaten hinterlegt. Das genaue Prozedere wird der FCB in Kürze auf seiner Homepage
www.fcb.ch kommunizieren.
- Intensivierte Einlasskontrollen. Neu erfolgt eine intensivierte Eintrittskontrolle und neben diesen verbesserten Kontrollen eine weitere Zutrittskontrolle im Sektor D.
- Videokontrolle. Es werden neu bei allen Drehkreuzen im Sektor D separate Videogeräte angebracht. Zusätzlich werden die bestehenden Videoanlagen im Stadion aufgerüstet und erweitert.
- Sitzplätze. Der St.-Jakob-Park bleibt ein reines Sitzplatz-Stadion, solange der FC Basel im Europacup vertreten ist.
- Zäune/Gitter. Es werden wie bisher keine erhöhten Zäune rund ums Spielfeld erstellt, aber es werden die Trennungen zwischen einzelnen Sektoren durch bauliche Massnahmen verbessert.
- Fangnetze. In den Sektoren hinter den beiden Toren, also vor der B-Tribüne und der D-Tribüne, werden Fangnetze als Prophylaxe gegen Wurfgegenstände montiert.
- Fahnenpass. Für das Mitbringen von Fahnen (Doppelhalter, etc.) im Sektor D ist ein Fahnenpass notwendig.
- Alkohol. Auf ein generelles Alkoholverbot in den Stadien wird auch mit Zustimmung der Behörden verzichtet. Die Massnahme eines Alkoholverbotes kann für einzelne Risikospiele als situative Massnahme umgesetzt werden.
- Prävention. Trotz aller Sofortmassnahmen wird den wichtigen Bereichen Prävention und Integration weiterhin das notwendige Gewicht beigemessen.
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