Beitragvon C.D.M. » 23.05.06 @ 8:10
Dzemaili, Senderos und Favre geehrt
Die «Besten-Wahl» des Schweizer Fussballs am Montag-Abend im Berner Kursaal brachte keine Überraschungen. Philippe Senderos, Matias Delgado und Meistertrainer Lucien Favre wurden zurecht für ihre herausragenden Leistungen der letzten Saison ausgezeichnet.
Viel Prominenz aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport fand sich gestern in Bern zur 9. stimmungsvollen Nacht des Schweizer Fussballs ein, um zum einen die Besten des Fachs zu ehren und zum anderen die Schweizer WM-Fahrer anschliessend ins dreiwöchige Vorbereitungscamp in Feusisberg und Bad Bertrich zu verabschieden. Für den Höhepunkt war Komiker Ueli Gröbli besorgt, der mit einem Turm von Stühlen bildlich und auch wortreich erklärte, weshalb die Schweiz in den WM-Final gegen Frankreich kommt und auch gewinnt: «Zuberbühler hält gegen Frankreich immer hervorragend.»
Senderos als Nachfolger Freis
Erneut war es im Vorfeld der Wahlen den Schweizer Fussballfans vorbehalten, die besten Akteure via Telefon, SMS und Mails zu wählen. Zum Nachfolger von Alex Frei als bestem Spieler der Schweizer Nationalmannschaft wurde Philippe Senderos gewählt. Der 21-jährige Verteidiger von Champions-League-Finalist Arsenal erarbeitete sich diese Saison mit herausragenden Leistungen einen Stammplatz im Nationalteam. Senderos setzte sich im Final gegen Ricardo Cabanas (Köln), Tranquillo Barnetta (Leverkusen) und Johann Vogel (Milan) durch.
Nichts zu rütteln
Auch am Gewinner der Wahl zum besten Spieler in der Schweiz (Super League Player of the Year) gibt es nicht zu rütteln: Matias Delgado vom FC Basel war der auffälligste Akteur auf Schweizer Plätzen, obwohl der Argentinier diese Saison auch einige Baissen durchmachen musste und zuletzt sogar noch den Meistertitel dem FC Zürich überlassen musste. Delgado erhielt den Vorzug vor den ebenfalls zur Wahl gestandenen Silvan Aegerter (Thun), Blerim Dzemaili (Zürich) und Daniel João Paulo von den Berner Young Boys.
Erster unterklassieger Cupsieger
Cupsieger Sion wurde von den Fans ebenfalls hochverdient mit dem Titel CupTeam of the Year ausgezeichnet. Diese Ehre wird alljährlich jener Mannschaft zuteil, die für den grössten Exploit im Cup-Wettbewerb verantwortlich war. Die Sittener verdienten sich die Auszeichnung mit dem Finaltriumph und waren der erste unterklassige Sieger in der Schweizer Cupgeschichte.
Keine Überraschungen
Vier weitere Titel wurden durch eine vom Schweizerischen Fussballverband (SFV) und der Swiss Football League (SFL) zusammengestellte Expertengruppe vergeben. Bester Trainer des Jahres und damit Nachfolger von Seriensieger Christian Gross war logischerweise Zürichs Meistermacher Lucien Favre. Nicht erstaunlich war deshalb auch, dass sein talentierter Nachwuchsspieler Blerim Dzemaili als bester Youngster des Jahres geehrt wurde. Der Jung-Internationale löste damit seinen Zürcher Teamkollegen Xavier Margairaz ab.
Colys Traumtor
Zur besten Fussballerin in der Schweiz wurde Torschützenkönigin Vanessa Bürki (FFC Zuchwil 05) ausgezeichnet. Die Ehrung als bestem Schweizer Schiedsrichter wurde WM-Ref Massimo Busacca zuteil. Fast die Hälfte aller Stimmen in einer zusätzlichen Online-Wahl für das schönste Tor des Jahres gingen an den Xamaxien Matar Coly: Sein Traumtreffer gegen St. Gallen wird so schnell nicht vergessen sein. Wer es noch nicht gesehen hat, kann es sich auf der Homepage von SFL-Hauptsponsor Axpo nochmals zu Gemüte führen. (si)
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Resultate
Bern - 9. Nacht des Schweizer Fussballs - Die Auszeichnungen im Überblick
Bester Spieler der Nationalmannschaft (Player of the Year): Philippe Senderos (Arsenal).
Bester Spieler in der Schweiz (Switzerland Player of the Year): Matias Delgado (FC Basel).
Trainer des Jahres: Lucien Favre (Zürich).
Youngster des Jahres: Blerim Dzemaili (Zürich). Beste Schweizer Spielerin: Vanessa Bürki (Zuchwil).
Schiedsrichter des Jahres: Massimo Busacca.
Schweizer Cup Team des Jahres: FC Sion.
Tor des Jahres: Matar Coly (Neuchâtel Xamax).
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