Cuphalbfinal Winterthur - Sion

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billy
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Cuphalbfinal Winterthur - Sion

Beitragvon billy » 15.03.06 @ 8:26

Die Bierkurve hofft auf den Final FCW - FCZ

Der Cuphalbfinal gegen Sion heute ist ein Höhepunkt für den FC Winterthur und seine Fans.
Zu den treusten gehören jene der Bierkurve. Ihr Motto: Kampf dem Rassismus im Fussball!

Von Martin Gmür

Winterthur.
– Viele vergleichen den FCW mit dem FCZ: Was im Letzigrund die Flachpassbar, sei auf der Schützi die Liberobar, beide Klubs gelten als Arbeitervereine und Underdogs mit eigener Fankultur. Doch Andreas Mösli, der Geschäftsführer des FCW, mag den Vergleich nicht mehr hören: « Herr Hotz buttert Millionen in den FCZ, wir müssen mit 1,2 Millionen für die erste Mannschaft auskommen. » 700 000 bis 800 000 Franken kommen jeweils vom Präsidenten, dem Winterthurer Hightech- Unternehmer Hannes Keller.

Che Guevara am Totomat

Der Winterthurer SP- Präsident und ehemalige Sportjournalist Nicolas Galladé, selber oft in der Bierkurve, sieht durchaus Parallelen zum FCZ und zu Vereinen wie St. Pauli oder Livorno, die eine vornehmlich linke Anhängerschaft haben. Wie bei Livorno Che Guevaras Konterfei die Fanschals schmückt, hängt auch bei den FCWSpielen auf der Schützi ein Che- Transparent neben dem altehrwürdigen Totomat.

Ein Cupfinal FCW gegen FCZ sei sehr reizvoll für beide Fangruppen, findet Galladé. Geschäftsführer Mösli steht persönlich für diese Nähe zwischen Fussball und linksalternativen Kreisen. Er ist Präsident der Genossenschaftsbeiz Widder, und wann immer er Benefizanlässe organisiert, treten Punkbands auf, mitunter auch seine eigene. Die Bierkurve, das sind je nach Spiel zwischen 100 und 600 Personen, die sich seit rund sechs Jahren jeweils auf jener effen, wo das Bierzelt steht. « Treue Fans, die auch in schlechten Zeiten kritisch, aber fair zum FCW stehen » , sagt Galladé. Rassistische Sprüche sind aus jener Ecke nie zu hören. Dafür wird mit dem Ertrag aus dem Verkauf von Bierkurven- Fanartikeln einem ausländischen Spieler schon mal ein Sprachkurs bezahlt oder ein Spielerpatronat übernommen – mit Vorliebe für dunkelhäutige Fussballer. Einige Bierkürvler betreiben zudem im Stadion den Salon Erika, einen Container mit Coiffeurschild, wo Kitsch und Kunst ausgestellt und Prosecco- Cüpli ausgeschenkt werden.

Angelehnt an den Erfolg der Bierkurve lancierte der FCW vor kurzem auch eine Sirupkurve. 20 bis 50 Kinder johlen jeweils unter Aufsicht einer Gassenarbeiterin und in eigens kreierten T- Shirts mit Signet. Das Logo der Bierkurve ist ein fünfzackiger roter Stern, dessen Spitzen hinter einem Fussball hervorgucken. Und dazu der Spruch: « Für den FCW – gegen den Rassismus in den Stadien und überall. » Auf der teureren Tribüne freilich sind manche taub gegenüber diesem Appell von links. Wie in jedem Stadion werden auch dort die Schiedsrichter gelegentlich beleidigt, die Gegner verhöhnt und die eigene Mannschaft schlecht gemacht, wenns wieder einmal nicht so läuft, wie es sollte.

Selbst manche Bierkürvler benehmen sich dann keineswegs wie Sängerknaben.



7000 im Stadion Schützenwiese


Winterthur.
– Rund 7000 Zuschauer erwartet FCW- Geschäftsführer Andreas Mösli heute Mittwochabend um 20.15 Uhr. Er kann sich nicht erinnern, wann je so viele auf die Schützi kamen. 4000 waren es beim Sieg gegen GC, der den Weg ebnete zu diesem Halbfinal. Vier Fernsehstationen werden da sein ( auch wenn sie wegen zu wenig Licht auf eine Direktreportage verzichten müssen), sechs Radios und etwa 20 Zeitungsjournalisten, sagt Mösli. Plus zwei Filmteams. Die zwei Winterthurer Filmer Manuel Bosshard und David Baumgartner wollen einen 15- minütigen Dokumentarfilm über den Halbfinal und die Bierkurve drehen « als Zeitdokument für die Stadt » . Wenn der FCW den Final erreichen sollte, « ist es möglich, dass die Drehzeit erweitert wird » . Und weils so schön ist, dass der FCW ein so wichtiges Spiel hat, statt immer bloss gegen Baulmes, Baden oder Bellinzona zu tschutten, verwöhnt der Klub die Fans mit einem Feuerwerk nach dem Match. Auf dem Sulzer- Hochhaus wars nicht möglich, deshalb gehen die Raketen auf den Plätzen neben dem Stadion los. Der Stadtrat aber mochte sich nicht an den bescheidenen Kosten beteiligen, erzählt Mösli. Und dem Stadtmarketing sei wohl entgangen, dass hier ein Event stattfinde, der positive Impulse verbreiten könnte. ( mgm)

Quelle: tagi


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supporter
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Beitragvon supporter » 15.03.06 @ 9:27

Tip Top Artikel..... ob Sion:FCZ oder Winti FCZ isch eig. egal..Sion hetsicher me und lüteri Fans aber Winti isch mer sehr sympatisch....
alles wird besser....seit 111 Jahren

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tato
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Beitragvon tato » 15.03.06 @ 9:46

"Staatsmännisch" betrachtet müsste es ja einen Final FCSion gegen ? geben, weil Westschweiz gegen Deutschschweiz sowieso ein Klassiker wäre.

Aber ich möchte, dass der Kanton Züri das Stade de Suisse bevölkert anlässlich des Cupfinals!
Sektion rosarote Brille

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C.D.M.
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Beitragvon C.D.M. » 15.03.06 @ 10:22

zwischen 2500-3000 sion fans reisen heute nach winti!!
Tage die man NIE vergisst:

13.5.06 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2005/2006
24.5.07 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2006/2007
24.5.09 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2008/2009

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lini
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Beitragvon lini » 15.03.06 @ 10:27

Text gefällt mir gut bis auf
Wie in jedem Stadion werden auch dort die Schiedsrichter gelegentlich beleidigt, die Gegner verhöhnt und die eigene Mannschaft schlecht gemacht, wenns wieder einmal nicht so läuft, wie es sollte.


lol so böös......
EINE STADT -FCZ- EIN VEREIN

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Beitragvon franzl » 15.03.06 @ 10:52

Das mit den 2500 - 3000 Sion-Fans wird ja wohl kaum wahr sein...

Erstens ist es Mittwoch Abend und zweitens verglichen mit dem absoluten Spitzenspiel der Nati B am Sonntag, wo in Luzern etwa 100 Sittener zugegen waren, wäre diese Zahl ja absolut unglaublich!!!

(Ist mir auch klar, dass der Cup-Halbfinal für die meisten Fans wichtiger ist als das Spitzenspiel, aber Winterthur ist nicht unbedingt der Knaller, auch von der Lage her)

bitzli
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Beitragvon bitzli » 15.03.06 @ 11:34

lini hat geschrieben:Text gefällt mir gut bis auf
Wie in jedem Stadion werden auch dort die Schiedsrichter gelegentlich beleidigt, die Gegner verhöhnt und die eigene Mannschaft schlecht gemacht, wenns wieder einmal nicht so läuft, wie es sollte.


lol so böös......


Der Artikel schiesst sich wohl ein bisschen zu fest auf das 'Gutmenschen' Image ein - da ist erst von Punks die Rede, die sich dann aber überraschend nicht wie Sängerknaben benehmen.

Ich find die Haltung der Bierkurve unbedingt unterstützenswert. Die Vorsicht gegenüber aller Art von Massenhysterie, die dann eben oft in unschöne Szenen ausarten kann und gewisse Leute immer dazu anzuspornen scheint, über das eigentliche Ziel hinauszuschiessen, führt aber auch zu merkwürdigen Momenten in der Kurve. Alle werden toleriert, aber darum singen noch lange nicht alle mit allen. Es besteht schon eine gewisse Berührungsangst bei Choreos, wohl einfach weil man was machen muss, das nur in der Masse eine Wirkung hat, aber nicht unbedingt die Meinung der Einzelnen berücksichtigt. In solchen Momenten kommt das Gefühl auf, man nehme an einem Experiment Teil.

Auf alle Fälle: Winti in den Cupfinal, natürlich gegen den FCZ. Der FC Wallis kann meinetwegen aufsteigen, mit Constantin werden sie aber meine Sympathie niemals haben.


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