Beitragvon billy » 22.09.05 @ 7:36
FCZ - Fans setzen sich zurWehr
Diverse Berichte zur Verhaftung von FCZFans in Kopenhagen/ Leserbriefe vom 20. 9.
Ich bin von der einseitigen und schlecht recherchierten Berichterstattung des « Tages- Anzeigers » enttäuscht. Die Aussagen der dänischen Polizei werden nicht hinterfragt, die Fans des Stadtklubs werden auf unfairste Weise diffamiert, von Leuten, die nicht einmal in Kopenhagen waren. Folgende Dinge möchte ich klarstellen: Auf dem Rathausplatz war die Atmosphäre fröhlich und friedlich, auch Einheimische feierten mit. Die erste gewaltsame Handlung ging von der Polizei aus, welche an der Bahnstation Bröndbyoester einen Jugendlichen festnehmen wollte und auf ihn einprügelte. Etwa zehn Freunden des Jugendlichen gelang es, ihn – ebenfalls mit Gewalt – zu befreien. Eine Viertelstunde später, als sich die Lage bereits wieder beruhigt hatte, tauchten plötzlich viele Polizisten auf, welche die ersten etwa hundert Anhänger von den restlichen Zürchern abschnitten, auf sie mit Schlagstöcken einprügelten und sie schliesslich festnahmen.
Die meisten hatten wohl gar nichts vom Vorfall an der Bahnstation mitbekommen.
DARIO MARZORATI, BÄRETSWIL
Vehement muss den infamen Unterstellungen und diskriminierenden Voten in den Leserbriefen vom Dienstag widersprochen werden. Personen, die nicht vor Ort waren, erlauben sich Urteile über Menschen, die sie nicht kennen. Nur schon die Aussage, dass zwischen Fans und Gewalttätern nicht klar unterschieden werden könne, diffamiert nicht nur die Supporter des FCZ, sondern beleidigt sämtliche Anhänger dieses Sportes. Titel wie « Krawallmacher » leichtfertig zu verteilen und von Landfriedensbruch zu sprechen, ohne zu wissen, was passiert ist, scheint mir als Augenzeuge in höchstem Masse bedenklich. Die Diskussion wird nicht zuletzt wegen der gänzlich misslungenen Berichterstattung über die Vorkommnisse in Kopenhagen auf ein Hooliganismusproblem geleitet, das nichts mit der Ankunft beim Bahnhof Bröndbyoester zu tun hat. Infolge von tätlichen Auseinandersetzungen mit wenigen Individuen kam es zum Eclat und nicht seitens der Anhängerschaft des FC Zürich. Das masslos übertriebene Einschreiten der nervösen und aggressiven Polizei eine gute Viertelstunde nach den Vorkommnissen traf die vordersten Fans, die freudig singend friedlich Richtung Stadion spazierten und nichts vom vorgängigen Handgemenge wussten, geschweige denn damit zu tun hatten. Sie fanden sich unschuldig für neun Stunden zu zehnt in Einmannzellen wieder – wäre die Aktion gerechtfertigt gewesen, hätte man den Inhaftierten ein Fehlverhalten nachweisen können. Wer den Fussballfans Kniggekurse anbieten will, dem sei ein Zitat ebendieses nahe gelegt: Man soll nie vergessen, dass die Gesellschaft lieber unterhalten als unterrichtet sein will.
MARKUS RICHTER, WOLLERAU
Ich finde das Jammern der so genannten Fans des FC Zürich, die in Kopenhagen inhaftiert wurden, langsam peinlich! Es wird doch Zeit, dass diese « Fans » einsehen, welch paradiesische Zustände sie in der Schweiz haben. Nun wird auch gejammert, weil den noch Inhaftierten Strafen von bis zu sechs Jahren drohen! Andere Länder – andere Gesetze! Man erinnere sich an den Aufschrei, als 1998 Radrennfahrer in Frankreich verhaftet wurden, weil sie sich des Dopings verdächtig gemacht hatten. In Frankreich ist Doping eben ein Straftatbestand, und so wurden die Sportler entsprechend behandelt. Dasselbe nun in Dänemark, wo das Randalieren halt um einiges härter bestraft wird als in der Schweiz! Hier bleibt es ja meistens beim Erfassen der Personalien! Ich hoffe, dass die Vorfälle in Dänemark auch die Vereine in der Schweiz zu einem härteren Vorgehen gegen solche « Fans » bewegt.
ROLAND HUNZIKER, KLOTEN
Quelle: tagi (Seite 25)