WIEN – Der neue österreichische Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler wünscht sich eine Kooperation mit der Schweiz.
Westenthaler, der ehemalige Fraktionschef der FPÖ, will die Gespräche über ein gemeinsames Liga-Playoff oder einen gemeinsamen Cup mit der Schweiz intensivieren. Konkrete Pläne liegen den beiden Partnern der EM-Endrunde 2008 aber nicht vor.
«Ich habe von solchen Planspielen auf Umwegen erfahren», erklärte Nationalliga-Direktor Edmond Isoz. «Innerhalb des Verbands oder mit den Klubs wurde allerdings noch nie darüber diskutiert. Alles scheint mir sehr vage und ist vielleicht ein Wunschdenken von Westenthaler. Solche Dinge benötigen Zeit und haben bei uns nicht Priorität. Im Vordergrund steht die nächste Saison mit der Zehnerliga. Über eventuelle Modalitäten wird am Nationalliga-Workshop am 21. und 22. März beraten.»
Westenthaler ging derweil aber in die Offensive: «Bei uns ist die Grundstimmung positiv. Ich selbst bin vom Projekt überzeugt, Spiele gegen Basel oder die Grasshoppers könnten die Attraktivität steigern». Der Bundesliga-Vorstand will die Ideen vorantreiben, Schweizer Liga- und Vereinsfunktionäre kontaktieren und mit den österreichischen Vereinen anlässlich der Präsidentenkonferenz am 11. April diskutieren.
«Es soll relativ rasch eine grundsätzliche Entscheidung fallen, nicht erst in fünf oder acht Jahren, vielleicht noch in diesem Jahr. Dann könnten wir mit einem Pilotprojekt schon 2004/05 starten», ergänzte Westenthaler.
Zur Diskussion steht ein gemeinsamer Cup (Alpencup), der allerdings als Ergänzung zum nationalen Cup gedacht wäre und daher den ohnehin dichten Terminkalender belasten würde. Die zweite Variante wäre ein gemeinsames Playoff nach einer nationalen Herbst-Meisterschaft.
Ob zu Spielen gegen Pasching, Ried oder den Grazer AK mehr Schweizer Fans in die Stadien strömen als gegen Luzern, St. Gallen oder Thun, ist zweifelhaft. Und die Uefa sprach sich vor zwei Jahren gegen eine Atlantik-Liga aus und wies auch ein Gesuch der beiden schottischen Spitzenklubs Celtic Glasgow und Galsgow Rangers um Aufnahme in die englische Premier League ab.