Boney hat geschrieben:und noch ein sehr geistreicher beitrag zur diskussion. heute von fritz peter aus der nzz:
Es ist nicht zu bestreiten, die Wut ist riesig. Da gelingt es einer Handvoll egoistischer, nur auf ihren Vorteil bedachter Leute, ein wichtiges, wegweisendes Projekt - das Stadion Zürich auf dem Hardturmareal - zu sabotieren. Wichtig nicht nur für Zürich, wichtig für die ganze Schweiz. Wichtig für die Glaubwürdigkeit unseres Landes, wichtig für die Wirtschaft, den Sport, die Jugend und für unseren Ruf im Ausland. Das alles interessiert diese Leute nicht. Die Region, die Stadt, das Land lächerlich machen vor der ganzen Welt? Interessiert diese Leute nicht. Nur der eigene Egoismus interessiert sie. Das Volk hat mit grosser Mehrheit Ja um Stadion gesagt, das Verwaltungsgericht hat bis zu 2,1 Millionen Fahrten als zulässig erklärt. Das interessiert uns alles nicht, sagen diese Leute, wir bestimmen. Demokratie, Demokratie, Demokratie, schreien diese Leute. Nur das Echo hören sie nicht: Missbrauch, Missbrauch, Missbrauch.
Es würde wirklich einmal interessieren, wer diese Leute sind. Woher kommen sie, wie lange wohnen sie schon im Hardturmquartier, wovon leben sie, und was sind ihre wahren Motive? Selbst wenn alles noch gut gehen sollte und das Stadion rechtzeitig auf die Fussball-Europameisterschaften 2008 hin fertig wird, müssen harte Konsequenzen in rechtlicher und politischer Hinsicht gezogen werden: Abbau, Revision oder Streichung des Verbandsbeschwerderechts. Eine Bauordnung, die derart viel Spielraum und Interpretationen offen lässt, taugt nichts und muss geändert werden. Und zwar nicht nur unter Berücksichtigung der Interesse der Leute, die mitten im Industriequartier wie in einem Bauerndorf wohnen möchten, sondern auch im Interesse der Wirtschaft, des Sports und aller Stimmbürger. Sonst können wir uns das Geld für die Volksabstimmung sparen und gleich Vertreter des VCS fragen, was denen denn so passen würde.
Meine Rede:
"Ich möchte in der Stadt wohnen, im trendigsten Quartier, aber bitte keinen Lärm und nicht viele Leute. Und überhaupt nur kleine schmucke Tante Emma Läden, und Velowege wohin man sieht. Die Autobahn könne man doch gleich schliessen und den gesamten Verkehr über Oerlikon/Seebach leiten (was interessieren mich die Bewohner von Oerlikon). Und das Stadion könnten wir auch gleich loswerden, ob neu oder alt, weg muss es. Sollen sich doch die Leute vom Kreis 4 mit den Proleten rumschlagen, wir sind uns dafür zu schade und zu avantgardistisch"
Nach dem Motto: De Foifer und s'Weggli
Aber trotzdem zum Schluss hat sich die CS diesem doofen Spiel angepasst. Somit ist für mich Projekt Stadion ziemlich tot. Die einen freuts, die andern weniger. Ich werde in Zukunft an nichts mehr glauben und werde nihilistisch (Big Lebowski).