möre hat geschrieben:Hallo zusammen
ich lese Euer Forum sehr oft und bin sehr beeindruckt von Eurem engagierten Diskussionstil. Ich kenne den Letzi seit ich fünf Jahre alt bin und leide seit den achziger Jahren auch immer wieder daran, dass man als FCZ-Fan vor allem geschult wird, jede Saison von Neuem zu hoffen. Aber das macht den FCZ auch sehr attraktiv.
Zu Euer Favre-Diskussion möchte ich gerne anfügen: Mir ist an den Heimspielen auch aufgefallen, dass Favre mit dieser Mannschaft, die ein unglaubliches Offensivpotential hat, zu defensiv taktiert. Das muss sich ändern. Hier aber gleich eine Trainerdiskussion zu lancieren finde ich falsch. Denn wenn man bedenkt, was das Trio Bickel, Gämperle und Favre in einem halben Jahr an Professionalität im FCZ zustande brachte, und ich mich kaum zurück erinnern mag, dass ein Trainer in den letzten zwanzig Jahren (vielleicht ausser Ponte) eine nur annähernde Professionalität im FCZ hervorgebracht hatte, dann würde ich diesem Trio eine Chance geben. Ich glaube kaum, dass momentan ein anderer Trainer auf dem Markt ist, der nur annhähernd zum FCZ passt, wie Favre.
Auch dass Tarone immer ins Schussfeld gerät, kann ich nicht ganz verstehen, er rackert sich im Mittelfeld sehr stark für die Mannschaft und hat m.E. am meisten Assists.
Ich glaube, die Niederlagen sind vor allem darauf zurückzuführen, dass in der Offensive des FCZ die Hierarchie noch hergestellt ist. Dies zu klären, wäre eine Aufgabe des Trainers. Warum nicht mehr Dynamik in der Offensive mit Gurerro versucht wird, trotz seinen schlechten Saisons zuvor, verstehe ich nicht ganz; denn sein Art das Spiel zu gestalten, hat mir vor allem beim ST.Gallen-Spiel sehr gefallen.
So long und in der immer bewährten FCZ-Hoffnung
möre
dr.dre hat geschrieben:@panchito
Gerne beantworte ich Deine Frage aus meiner Sicht.
In Genf (wie auch schon zuvor gegen Aarau) hat der FCZ vorallem verloren weil das Mittelfeld zu wenig dominant war. Unter Dominanz verstehe ich: Das gewinnen der Zweikämpfe (vorallem die Entscheidenden) das schnelle überbrücken des Mittelfeldes und damit die schnelle Angriffsauslösung, sowie die Fähigkeit den Ball zu halten.
Favre lässt bekanntlich eher den "technischen" (Ballbesitz) Fussball spielen. Zeigt die Mannschaft aber Schwächen (in der Angriffsauslösung: Cesar, Tarone, leider auch Petrosyan) ist es umso wichtiger dass sie die Zweikämpfe aggressiv annimmt und eben auch gewinnt. Doch dies ist die Schwäche des FCZ-Mittelfelds vorallem mit Tarone, Cesar und Di Jorio. Einzig Tararache verfügt in diesem Punkt über Vorteile. Deshalb erhoffe ich mir, dass Favre demnächst Dzemaili eine Chance gibt um für mehr Kraft und Laufstärke in der Mittelzone zu sorgen.
Ich habe nichts gegen Tarone. Er hat seine Stärken in der Ballsicherheit und den stehenden Bällen die er schlägt. Doch ist er auch oft langsam, und verliert wichtige Zweikämpfe und Kopfballduelle (darum vermissen wir halt Chihab doch...).
Der FCZ-Auftritt in Genf war wenig aggressiv. Lustlos ist ein hartes Wort. Bemühungen waren bestimmt da (besonders nach dem Anschlusstreffer), jedoch hatte ich den Eindruck nicht eine Mannschaft gesehen zu haben die bereit war 90 Minuten "Gras zu fressen". aber genau das will ich von meinem FCZ sehen.
Nicht zu Vergessen: Es gibt auch Faktoren wie Wettkampfglück und Momentum. Und die waren bestimmt nicht auf Seite des FCZ in den letzten Spielen (im Gegensatz zur letzten Rückrunde...). Dass die Traumtore von Bieli und Hassli (aus dem Nichts hinaus) in Phasen fielen in denen der FCZ dominierte und Chancen vergab.
Nun gilt es das Wettkampfglück zu erkämpfen und das Momentum auf unsere Seite zu zwingen. Winnermentalität zu erlangen und damit Konstanz. Favre hat gezeigt, dass er sich mit einer Mannschaft steigern kann. Der zweite Schritt auf dem Weg zu nationalen Spitze wäre nun Konstanz zu erlangen um sich oben zu etablieren. und genau darauf habe ich in diesem Jahr gehofft. Konstanz. Doch zurzeit deutet gelinde gesagt wenig darauf hin.
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