34 Verhaftete – «Schande für England»
Polizei gegen Hooligans: Vier Stunden dauerten die Ausschreitungen.
ALBUFEIRA – Die englischen Fussball-Hooligans haben wieder zugeschlagen, wüteten 200 km südlich von Lissabon. Die Polizei nahm 34 Randalierer fest.
Acht Engländer und ein Polizist erlitten bei den Krawallen in der Algarve, an denen rund 400 Randalierer beteiligt waren, Verletzungen. «Die Ausschreitungen war sehr ernst», rapportierte Einsatzleiter David Swift von den während der EM in Portugal stationierten englischen Sicherheitsbehörden.
Die Randale begann am frühen Mittwochmorgen gegen 1.30 Uhr im selben Bar- und Kneipen-Viertel von Albufeira wie in der Nacht zuvor. Eine grössere Gruppe, in der die meisten Fan-Leibchen der englischen Nati trugen, warf Flaschen und Stühle auf friedlich feiernde Leute, die zuvor auf Grossbild-Leinwänden das 1:1 der deutschen Nati gegen Holland verfolgt hatten.
Ausserdem jagte der Mob während der vierstündigen Ausschreitungen zwei einheimische Schwarze durch die Strassen. Die mit Hunde- und Pferdestaffeln angerückte Polizei benötigte rund zwei Stunden zur Wiederherstellung der Ruhe.
In der Nacht davor waren bei Zusammenstössen mit der Polizei in Albufeira elf Menschen leicht verletzt und 14 Personen festgenommen worden, unter ihnen 12 Briten.
Der britische Premierminister Tony Blair ist über das Verhalten der Hooligans empört. Diese seien eine «Schande für unser Land und für die grosse Mehrheit der englischen Fussballfans, die nur das Spiel geniessen wollen», sagte Blair am Mittwoch im britischen Unterhaus.
Die Uefa sieht in den Vorfällen in Albufeiera keinen direkten Zusammenhang zur EM. «Das ist Meilen von jedem Spiel entfernt», sagte Sprecher William Gaillard. «Das ist etwas, was im Sommer leider häufiger rund ums Mittelmeer passiert.»
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