Hafen unterschlug 48 Millionen Franken
FUSSBALL - Andreas Hafen hat als Privatmann eine Deliktsumme von 48 Millionen Franken unterschlagen. Davon liess der Präsident des FC Wil seit Anfang 1998 rund 10 Millionen in den Klub einfliessen. Nach seinem Geständnis wurde Hafen aus der U-Haft entlassen.
Diese ersten Ermittlungsergebnisse gaben am Freitagmorgen der zuständige Untersuchungsrichter Martin Frey sowie Erwin Beyeler, der erste Staatsanwalt des Kantons St. Gallen, bekannt. Weil Hafen seine Verfehlungen zugab, sich bei den Ermittlungen sehr kooperativ zeigte und keine Kollusionsgefahr besteht, wurde der ehemalige Vizedirektor der UBS St. Gallen am Donnerstag aus der Untersuchungshaft entlassen und bis zu den Verhandlungen auf freien Fuss gesetzt.
Seit rund 10 Jahren zweigte Andreas Hafen Kredite aus fiktiven Konten für sich, Firmenkunden und seit rund vier Jahren auch für den FC Wil ab, dem er seit dem Winter 1997/98 als Präsident vorsteht. Hafen gab seine jahrelangen Verfehlungen unumwunden zu und liess gegenüber den Ermittlern erkennen, dass er ursprünglich die für den FC Wil abgezweigten Gelder zurückführen wollte, was ihm aber nicht gelang. Wil kämpft ums Überleben, wird zweifelsohne zu Einschränkungen gezwungen sein, obwohl neue Kontakte zu glaubwürdigen und seriösen Sponsoren auf gutem Wege sind. Das Klubkonto FC Wil ist jedenfalls nicht eingefroren worden. (sda / 29. Nov. 2002 12:22)
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