[NZZ] Die Farbe Rosa

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Philippescu
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Beitragvon Philippescu » 16.02.04 @ 11:36

Die Farbe Rosa
Der FC Zürich mit positiven Ansätzen - 4:2-Auswärtssieg in Aarau


rwe. Aarau, 15. Februar

Im Vorfeld der Partie auf dem Brügglifeld wurde von beiden Kontrahenten das Wort «wegweisend» besonders arg strapaziert. Zum besseren Verständnis: Der Ausgang des Matches sollte den Klubs Aufschluss über die weitere Entwicklung der zwei Mannschaften geben. Wird nach dem Schlusspfiff diese Denkweise als Basis für eine längerfristige Prognose verwendet, so dürfte die Zukunft für den FC Zürich eher rosig, für den FC Aarau dagegen ziemlich düster aussehen. Denn die Equipe Favres gewann relativ locker 4:2 und vermochte sich damit vom letzten Tabellenplatz zu lösen. Arbeit gibt es im Stadtklub allerdings noch genug; die Phase nach der Pause riss niemanden vom Sitz. Immerhin: Der Präsident Sven Hotz hatte seit langem wieder einmal Anlass zu einem herzlichen Lachen, wobei ihm die Reaktion des FCZ nach dem Rückstand besonders gut gefiel. Die Aargauer müssen sich hingegen in den nächsten Matches besonders hinsichtlich Effizienz steigern. Sie spielten viel zu kompliziert, kombinierten ständig in die Breite und versäumten auf diese Weise, das eine oder andere Überraschungsmoment zu schaffen.

Nach einem langen Unterbruch der Meisterschaft richtet sich bei der Wiederaufnahme das Interesse vor allem auf die Veränderungen sowie deren Auswirkungen. Im FC Aarau gab die Umstellung auf ein 4:4:2-System zu reden, zumal sich besonders die Verteidiger nur sukzessive auf das neue Konzept einstellen konnten. Eine gewisse Unsicherheit in diesem Bereich war denn auch schon zu Beginn der recht animierten Partie zu erkennen.

Zwei Treffer des FC Zürich in der 8. (Muff) und 11. Minute (Petrosjan) unterstrichen diese Einschätzung. Besonders das 2:1 des Armeniers, der sich fast ungehindert durch die gegnerische Abwehr bewegen konnte, stellte Aaraus Defensive kein gutes Zeugnis aus. Zuvor hatte sich der Keeper Colomba nach einem Freistoss Dal Santos nicht von der besten Seite gezeigt, eine Schwäche, die Muff dank schneller Reaktion zum 1:1 zu nutzen wusste.Im Zürcher Stadtklub fielen wiederum die zahlreichen neuen Namen sowie die stark veränderte Zusammensetzung auf. So bildeten die Zuzüge Filipescu (ein Gewinn hinsichtlich Routine) sowie Schneider eine Innenverteidigung mit Steigerungspotenzial. Im Aufbau setzte Trainer Favre endlich auf eine Linie, die das Tempo über die Seiten forcierte (di Jorio sowie Gygax), und mit Dzemaili und Tarone standen hier Spieler im Zentrum, die bemüht waren, das Offensivspiel zu beschleunigen. Dieser Wille trug auch dazu bei, dass der FCZ den frühen Rückstand durch Opango (Kopfstoss nach Flankenball Varelas) fast postwendend in einen Vorsprung umzuwandeln imstande war. Über weite Strecken entwickelte sich jedenfalls aus dieser Konstellation ein FCZ-Spiel, dem einiger Unterhaltungswert zugesprochen werden konnte. Die etwas höhere Gefährlichkeit im Angriff des Gastklubs - verkörpert vor allem durch Muff im Sturmzentrum - trug schon bald nach der Pause zum Zweitore- Vorsprung des FCZ bei. Der lange verletzt gewesene Zentralschweizer sprintete in der 54. Minute mit einem Steilpass (aus Offsideposition?) davon und erzielte das 3:1.

Es war ein Treffer, der dem Match etwas von seiner Lebhaftigkeit nahm. Denn die Zürcher beschränkten sich (mit dem erschreckend schwachen Simo für Petrosyan) nun vorwiegend darauf, die Defensive zu verstärken und das Resultat auf diese Weise zu halten. Der Gegner wiederum hatte nicht das spielerische Format, die sich abzeichnende Niederlage noch abzuwenden. Zwar vermochte Menezes noch den Anschlusstreffer zu schiessen, in der letzten Sekunde führte der Gastklub durch Dzemaili dank einem erfolgreich abgeschlossenen Konterstoss aber die alte Tordifferenz wieder herbei.

http://www.nzz.ch/2004/02/16/sp/page-article9ETCE.html


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