FCZ: Sportchef Bickel übernimmt Fischers Job
Erst liess Bickel in seiner bisher dreiwöchigen Amtszeit die Wände auf dem Letzigrund farbig streichen. Dann nahm der ehemalige YB-Sportchef eine gnadenlose Flurbereinigung vor. Sein Vorgänger Thoma musste die Koffer packen, Assistenz-Trainer Grütter folgte dem Deutschen sogleich. Schliesslich gab er dem Brasilianer Sahdo den Laufpass und stutzte zuletzt sogar dem abgehobenen Ex-Captain Keller die Flügel und bietet diesen nun als Leihgabe an. Bickel erklärt: «In der Beziehung zwischen dem FCZ und Keller stimmte es schon seit längerer Zeit nicht mehr. Stephan soll sich jetzt erst einmal neu orientieren.»
Er habe überhaupt keine Freude daran, mit dem eisernen Besen durch die Klubetagen zu fegen. «Ich bin eigentlich ein lieber Kerl», so Bickel. Doch es müsse jeder beim Schlusslicht der Super League merken, dass die Zeit der Streicheleinheiten endgültig vorbei sei: «Wir haben fünf nach zwölf.»
Dies fordert Bickel nicht ganz ohne Eigennutz. Schliesslich war er es, der beim Vertragsdeal auf einen heissen Poker einging und sich lediglich bis im Sommer anstellen liess: «Damit setzte ich mich bewusst selbst unter Druck. Denn bringen Trainer Favre und ich den Klub nicht vom Tabellenende weg, müssen wir im Sommer beide gehen.»
Auch deshalb schenkte der Workaholic gestern, als sich die Fussball-Porminenz am Fifa-Apéro vergnügte, Fischer in einem zweistündigen Gespräch reinen Wein ein und machte dem langjährigen Captain klar, dass er vorderhand für zwei Monate Fischers Funktion als Teamcoach übernimmt. «Ich möchte noch näher ans Team rankommen und werde auch mit ins Trainingslager reisen.»
Bickel betont, er habe absolut nichts gegen Fischer, der sich nun als sein Adjutant um andere Belange im Verein kümmern wird. «Aber es ist mir klar, dass ich mir momentan beim FCZ nicht nur Freunde schaffe
QUELLE 20MIN