LONDON Es war ein letztes Telefon, Mittwoch vergangener Woche. Ramon Vega redete mit Hugo Holenstein, dem Vizepräsidenten des FC Zürich. Ob er es sich denn vorstellen könne, zum FCZ zu kommen, wurde Vega gefragt.
Seit langem schon hatte er den Wunsch, zum Ende seiner Fussballertage nochmals in der Schweizer Heimat zu spielen. Einen Kreis wollte er schliessen. Vor gut einem Jahr hatte er auf den FC Basel gehofft und dann eine Absage bekommen. Im Januar liess er bei den Grasshoppers vorfühlen und musste vernehmen, dass einem 31-jährigen Argentinier, Fernando Gamboa, der Vorzug gegeben wurde.
Im Sommer, nachdem er mit dem Pariser Vorortklub Créteil durch die zweite französische Liga getingelt war, kam er in Kontakt mit kleinen Klubs in Schottland und England, mit Livingston und Barnsley. Um da zu spielen, wollte er nicht mehr weg aus London. Gereizt hätte ihn die Schweiz, «aber offenbar bin ich da vergessen gegangen», sagt er. Am Geld konnte sein Engagement nie scheitern. Er hätte auch keine Ablösesumme gekostet.
Als er nun Holenstein im Ohr hatte, zuckte es ihn durchaus in den Füssen, und der 32-Jährige stellte sich vor: «Ich würde in der Rückrunde so gut spielen, dass Köbi Kuhn gar keine andere Wahl hätte, als mich zur Europameisterschaft mitzunehmen.» Aber er lacht selbst nur darüber. Er ist zur Überzeugung gekommen, dass er sich keine Hoffnungen mehr auf ein verlockendes Angebot machen will. Vor allem will er nicht mehr unterbrechen, was er zur beruflichen Weiterbildung eben erst begonnen hat. Darum erklärt er seinen Rücktritt vom Fussball und sucht endgültig sein Glück in der Finanzwelt Londons.
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