Bickel für Thoma
Fredy Bickel wird Sportchef im Letzigrund.
Wegweisende Entscheide beim FC Zürich: Fredy Bickel ersetzt Axel Thoma als Sport- chef - und andere müssen um ihren Job fürchten.
Von Peter Bühler
Offiziell bestätigen mochte es von der Führungscrew des FCZ niemand, doch es ist klar, dass wichtige Entscheidungen gefallen sind oder unmittelbar bevorstehen. Fredy Bickel wird ab kommender Woche neuer Sportchef im Letzigrund, er ersetzt in dieser Funktion den Deutschen Axel Thoma, der erst auf diese Saison hin vom Nachwuchskoordinator zum Sportchef aufgestiegen war. Thoma wurde zum Verhängnis, dass er mangelhaft mit Trainer Lucien Favre harmonierte und bei den während der Vorrunde getätigten Spielertransfers keine glückliche Hand hatte.
Pro Favre war kontra Thoma
Das Verhältnis von Favre und Thoma war von Beginn an belastet. Thoma, mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet, hätte im Sommer liebend gerne Joachim Löw, seinen alten Kumpel aus gemeinsamen Fussballerzeiten beim FC Schaffhausen, als Trainer installiert. Weil Löw aber zu lange auf Zeit spielte, entschied sich Präsident Sven Hotz für Favre. Löw unterschrieb kurz darauf bei Austria Wien.
«Ich habe mit der Ernennung von Favre keine Probleme», erklärte Thoma damals. Die Praxis zeigte aber, dass die beiden nie zu einer vernünftigen Zusammenarbeit fanden. Und weil sich die FCZ-Führung um Hotz, Hauptsponsor Guido Honegger, Vizepräsident Hugo Holenstein und die beiden Banker René Strittmatter und Gregor Greber am Donnerstag dafür ausgesprochen hatte, Favre weiter das Vertrauen als Trainer zu schenken, drängte sich ein Wechsel auf der Position des Sportchefs auf. Die Konsequenz: Thoma wird gehen müssen.
Bickels Ausweis und Aufgabe
Ersetzt wird Thoma durch Fredy Bickel. Der 38-jährige Zürcher verfügt über einige Erfahrung. Zwischen 1992 und Sommer 1999 arbeitete er als Technischer Koordinator bei den Grasshoppers, im Dezember 1999 wurde er bei den Young Boys zum Manager ernannt. Als Bickel nach Bern kam, lag YB auf dem zweitletzten Platz der Nationalliga B. Seine sportliche Bilanz in der Folge: Klassenerhalt in der ersten Saison, Aufstieg in die Nationalliga A im zweiten Jahr, Qualifikation für die Finalrunde im dritten Jahr, Qualifikation für den Uefa-Cup in der vierten Saison - während der Bickel indes im Dezember 2002 entlassen wurde, nach schweren Differenzen mit den Investoren Jauch, Meile und Oertig. Bickel wurde der Urkundenfälschung und ungetreuen Geschäftsbesorgung verdächtigt, die Untersuchung aber mangels Beweisen eingestellt. Die Geldgeber mussten den vollumfänglich rehabilitierten Bickel für den Rest seines bis 2005 laufenden Vertrages auszahlen.
Beim FCZ wird der neue Sportchef primär die Aufgabe haben, rasch neue Spieler zu verpflichten. Die Abwehr soll verstärkt werden, mit Spielern wie Ivan Dal Santo oder dem abgesetzten Captain Stephan Keller ist man in der Führung überhaupt nicht zufrieden. Überdies scheint auch die Position von Assistenztrainer Walter Grüter stark gefährdet zu sein.
Quelle: tagi.ch
Meiner Meinung nach eine gute Nachricht, auch wenn ich das natürlich nicht wirklich beurteilen kann.