Kein «Fall Lugano» mehr
Die ordentliche Generalversammlung der Nationalliga stand ganz im Zeichen der Finanzen. Das einheitliche Lizenzierungswesen im Uefa-Raum rückt immer näher. Einschneidende Änderungen gibt es für die Lizenzerteilung in der NLA.
Infobox YB-Präsident im NL-Komitee
Bereits die nächste Saison, 2003/04, wird von den immer strikteren Vorschriften geprägt, die an die eine Lizenz beantragenden Vereine gestellt werden. Ab Saison 2004/05 gelten dann nur noch die einheitlichen Richtlinien des Uefa-Lizenzverfahrens.
Erste Weichen wurden von den Nationalliga-Präsidenten am Freitag in Bern gestellt. Als Licensing-Manager der Nationalliga wird Rolf Suter (früher FC Aarau/FCZ) oberster Entscheidungsträger. Zu seiner Administration werden ein Stellvertreter sowie verschiedene Fachleute aus den fünf Sparten (Finanzen, Infrastruktur, sportliche Organisation, administrative Organisation, Recht) gehören, die künftig ausschlaggebend für eine Lizenzerteilung sind.
Änderungen gibt es bereits für die Lizenzerteilung der nächsten Saison. Wenn einem NLA-Verein die A-Lizenz verweigert wird, erhält er künftig nicht mehr automatisch eine NLB-Lizenz. Neu muss er auch eine solche beantragen und erhält sie nur, wenn die Löhne und Sozialleistungen bis zum Ende der laufenden Saison garantiert sind und belegt werden kann, dass die notwendigen Mittel für die nächste Saison in der NLB vorhanden sind. Gelingt das nicht, steigt der NLA-Klub direkt in die 1. Liga ab.
Korrigiert wurde von der Präsidentenkonferenz auch der «Fall Lugano» aus der laufenden Saison. Ein für den Europacup qualifizierter Verein, der aus finanziellen Gründen keine Lizenz mehr für die Spielklasse erhält, der er angehört, darf nicht am Europacup teilnehmen und wird durch den sportlich unmittelbar nach ihm klassierten Klub ersetzt.
Vorkommen soll auch ein «Fall Luzern» künftig nicht mehr. Wenn in einem sowohl als Verein als auch als AG organisierten Klub die AG oder eine der Aktiengesellschaften im Konkurs sind, wird diesem Klub die Lizenz verweigert. Gemäss Nationalliga-Direktor geht die Zukunft eindeutig Richtung AG: «Wir wollen in absehbarer Zeit nur noch Vereine in der NLA, die als AG strukturiert sind.» (si) [08.11.2002]
Das ist eindeutig (mindestens) ein Jahr zu spät... :-(
Gruess Florian