"Nationalspieler-Problem" für Schaaf
Der Kapitän ist wieder an Bord: Frank Baumann (26) hat seinen Muskelfaserriss auskuriert und steht in Hannover vorm Comeback. "Eine feste Größe", freut sich Trainer Thomas Schaaf. Allerdings wirft Baumanns Genesung auch ein gravierendes Problem auf: Wer muss aus der Startelf weichen? Besonders brisant: Es wird einen aktuellen Nationalspieler erwischen.
Hauptkandidaten sind der Kanadier Paul Stalteri (24), zuletzt Baumanns Vertreter auf der rechten Abwehrseite, und der ohnehin angeschlagene Ukrainer Victor Skripnik (32). Ihn könnte dann Allrounder Stalteri links hinten verdrängen. Seine im Sommer gehegten Ambitionen auf einen Posten in der Zentrale musste sich Stalteri indes schon abschminken. Selbst der deutsche Jung-Nationalspieler Tim Borowski (22) darf sich seines Startplatzes neben Fabian Ernst (23), Krisztian Lisztes (26) und Johan Micoud (29) nur deshalb relativ sicher sein, weil Schaaf gegen Hannovers 4-3-3-Formation im Mittelfeld nicht zwingend auf klassische Flügelspieler setzen muss.
Ansonsten hätte sich auch Ludovic Magnin (23) Hoffnungen auf die Skripnik-Vertretung machen können. Der Schweizer spielte am Wochenende in der EM-Qualifikation 90 Minuten gegen Albanien (1:1), gestern Abend stand die Partie in Irland (2:1) an. Trotz Nationalspieler-Status - bei Werder kommt Magnin seit seiner Verpflichtung vergangenen Winter vom FC Lugano (750 000 Euro Ablöse) nicht übers Reservisten-Dasein hinaus. Unbefriedigend für den jungen Mann, der "natürlich Spielpraxis braucht". Deshalb plant Magnin: "Bis Winter will ich kämpfen, dann ein Gespräch mit dem Klub suchen, wenn sich nichts ändert." Sein Vertrag an der Weser läuft bis 2005, doch der Linksfüßer regt an: "Ein Leihgeschäft könnte die Lösung sein." Davon will Schaaf noch nichts hören: "Ludo kommt immer besser zurecht, ist viel ruhiger geworden. Er hat alle Möglichkeiten, es zu packen."