Publiziert am: 15. Oktober 2002 05:14
Müller – oder «Le petit Suisse» bleibt sich treu
DUBLIN – Wenn es einen Gewinner beim Remis in Albanien gab, dann war es Patrick Müller (26). Doch der Romand will davon nichts wissen.
Dass sie ihn in Lyon «Le petit Suisse» rufen, dagegen hat Müller nichts einzuwenden: «Das ist nicht böse, sondern eher liebevoll gemeint.» Und dass nach dem Spiel in Tirana keiner mehr vom grossen Abwesenden Henchoz sprach, wischt der Ersatz des Liverpool-Stars mit einer Handbewegung beiseite: «Es wäre vermessen, wenn ich mich mit ihm vergleichen würde. Stéph ist ein Weltklassespieler.» Er habe sowieso nur die Szene aus Albanien im Kopf, als er kurz vor dem bitteren Ausgleich den Ball leichtsinnig verloren und Goalie Stiel Kopf und Kragen für ihn riskiert habe. «Das darf mir nicht noch mal passieren.»
Typisch Müller. Von Starallüren hält der Busenfreund von Johann Vogel, mit dem ihn seit «über 20 Jahren so viel verbindet», nichts. Daran hat sein 12-Millionen-Transfer zu Lyon nichts geändert; das wird auch nach dem Titelgewinn mit seinem Klub nicht geschehen. So erstaunt es nicht, dass er sich trotz dickem Bankkonto nicht von seinem verbeulten VW-Golf trennen mag, mit dem er einst in die GC-Trainings gebrettert war. «Man trennt sich ungern von Dingen, die einem ans Herz gewachsen sind.» So gesehen trifft «Le petit Suisse» auf ihn zu.
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