So spart GC 2 Millionen
Nicht alle auslaufenden Verträge der Grossverdiener werden erneuert
VON MAX KERN
Marc Hodel (33): Seit 1999, als er vom FCZ kam, ist er bei GC unter Vertrag. In dieser Saison kam der verletzungsanfällige Verteidiger nur in 11 Spielen (868 Minuten) zum Einsatz.
FOTO: TOTO MARTI
Antonio Barijho (26): Seit Sommer 02 spielt der argentinische Sturmtank (leihweise von Boca Juniors) bei GC. In der Quali war er Stammspieler (12 Tore!), in der Finalrunde spielte er erst 23 Minuten.
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Sebastian Rozental (27): Der Chilene kam im Sommer 02 von Colo Colo. Für die definitive Übernahme müsste GC nun 1 Mio. Dollar bezahlen.
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ZÜRICH – 8 Arbeitnehmer haben bei Leader GC bereits den blauen Brief erhalten. Jetzt kommt auch bei den Spielern der Rotstift zum Einsatz!
BLICK zeigt auf, wie der Leader Ende Saison die Lohnkosten um 2 (!) Millionen Franken senken kann. Und sagt, wer für die neue Saison keinen neuen Vertrag mehr bekommen wird.
Der Rotstift kommt zuerst bei Marc Hodel (33) zum Einsatz. Der Mann von Ex-Miss-Schweiz Anita Buri liess sich 1999 seinen Wechsel zu GC vergolden: Er streicht ein Jahreseinkommen von 600000 (!) Fr. ein. Doch Hodels Kontrakt läuft am 30. Juni aus. Tendenz: Der überbezahlte Verteidiger, der seit seiner Knie-Operation Ende November 2002 keine Sekunde mehr gespielt hat, muss bei GC gehen.
Weitere 500000 Fr. Lohnsumme sparen die Zürcher, wenn sie den auslaufenden Vertrag mit dem argentinischen Leihspieler Antonio Barijho (26) nicht mehr erneuern. Barijho, nach der Verpflichtung von Abwehrchef Fernando Gamboa (Arg) überzähliger Ausländer, sitzt seit Beginn der Finalrunde nur auf der Bank. Und sein Ersatz Mladen Petric (6 Tore in 5 Spielen) hat dem schrillen Vogel aus Buenos Aires definitiv den Rang abgelaufen. Tendenz: «Chipi» Barijho muss weg!
Dem Rotstift zum Opfer fallen wird auch der chilenische Teilzeit-Regisseur Sebastian Rozental. Der Linksfuss, der sich in seiner Karriere seit 1996 (!) mit Knieproblemen herumschlägt, streicht bei GC geschätzte 400000 Fr. pro Saison ein.
Rozentals Problem: In der Top-Elf von Trainer Marcel Koller hats für «Seba» keinen Platz. Er spielte bisher nur 801 von 2430 möglichen Einsatzminuten. Und mit ihm auf der Bank sitzt noch ein zweiter Regisseur: Mate Baturina. Der Kroate hat noch Vertrag bis 2004.
Mit 300000 Fr. steht Nati-Aufbauer Ricardo Cabanas (24) auf der Lohnliste. Sein Vertrag läuft aus. «Ricci» will weg. Tendenz: Die Laufmaschine wird im Ausland glücklich werden. Und GC spart weitere 300000 Franken.
Ohne eine Kündigung abzuschicken, könnte der Leader nochmals 300000 Fr. einsparen: Das Arbeitsverhältnis mit Andres Gerber (30) läuft per Ende Juni aus. Doch Gerber, der zwischenzeitlich von den Nachwuchsleuten Lichtsteiner (19) und Ziegler (17) auf die Bank verbannt wurde, ist ein zu wertvoller, polyvalenter Spieler, als dass GC auf ihn verzichten könnte. Zudem akzeptiert der Ex-Internationale die Joker-Rolle ohne zu murren. Tendenz: Gerber wird ein neuer Vertrag zu leicht schlechteren Konditionen angeboten.
GC spart trotzdem bis zu 2 Mio. Franken – ohne eine weitere Kündigung abzuschicken.