
FOTO: BENI SOLAND
Meisterkrone für FCB fast weg – da patzte der FCZ-König
Zürich
Basel 1:2
0:1
LETZIGRUND – 13 500 Fans
SR: Nobs (4)
Tore: 23. Rossi (Huggel) 0:1.
49. Guerrero (Nef, Bastida) 1:1.
87. Huggel (Atouba, H. Yakin) 1:2.
Einwechslungen. Basel: Varela (56. für Degen). Gimenez (61. für Rossi).
Gelb: 86. Chihab (Abstand). 89. Bastida, 91. Atouba (beide Foul).
Bemerkungen: Zürich ohne Pallas, Quentin, Yasar (alle verletzt) und Hellinga (gesperrt). Basel ohne M. Yakin, Cantaluppi, Haas und Ergic (alle verletzt). 50. Kopfball von Huggel an die Latte. 61. Rossi mit schwerer Schulterprellung ausgeschieden. 66. Pfostenschuss Keita.
ZÜRICH – Es war genau 18.01 Uhr auf dem Zürcher Letzigrund, als die Meisterkrone des FC Basel schon weg schien – auf direktem Weg zu GC.
Die Hoppers führten in Thun 2:1. Und die Basler rannten beim Stande von 1:1 Mal für Mal Richtung FCZ-Tor. Vergeblich. Hätte Schiri Nobs jetzt abgepfiffen, wäre GC mit 6 Punkten Vorsprung (plus Bonuspunkt) in die letzten 9 Runden gestiegen – der FCB hätte seine Meisterkrone auf dem Hardturm deponieren können.
Doch dann schlenzte Bebbi-Regisseur Hakan Yakin einen Freistoss in die Mitte, Atouba köpfelte, FCZ-Keeper Miroslav König konnte den Ball nicht festhalten, Huggel staubte ab – 2:1 für Basel, der Sieg. In der 87. Minute!
Und Miro König avancierte innert Sekunden zum Bettler.
Ausgerechnet wieder König!
Er, der zuvor so sensationell gespielt hatte. Vier Mal (!) zog FCB-Stürmer Tum allein Richtung König – jedes Mal blieb der Slowake im Zürcher Tor Sieger. Endlich spielte König wieder einmal so, wie er hiess. Bis um 18.01 Uhr...
«Ja, ein verrücktes Spiel», lächelte Miro später schwach. «Huggel war in dieser Sekunde einfach etwas schneller.»
Trotzdem war nicht nur König der Meinung: Der FCZ lebt wieder! Nach dem 1:1-Ausgleich von Guerrero kochte der Letzigrund. Die Fans spürten, wie die Spieler dem Favoriten ein Bein stellen wollten.
«Wir haben Herz gezeigt», meinte FCZ-Interimstrainer Walter Grüter nach seinem Debüt. Auch er ärgerte sich über den königlichen Flop. Ein Remis hätte jedem FCZ-Spieler 270 Franken Jokerprämie eingebracht, ein Sieg gar 800.
Trotzdem reichte es nicht. Der FCB war immer noch besser. Er hatte noch mehr Power. Trotz den Absenzen der Nati-Stars Murat Yakin (Wadenprellung), Haas (Leiste) und Cantaluppi (Oberschenkel).
FCB-Trainer Gross wusste, wie wichtig dieser Last-Minute-Sieg war: «Das könnte DER Moment gewesen sein, der uns wieder zum Meister macht! Wir haben mentale Stärke gezeigt, Chapeau. Und Huggel hat sich sein Tor verdient, weil er toll kämpfte.»