HEIDEN (AR) – Traurig schaut Oliver Stöckli (27) aus dem Fenster der Privatklinik am Rosenberg. Am Samstag wurde der Pechvogel am Sprunggelenk operiert.
Unter Trainer Castella war Stöckli Anfang 2001 bei St. Gallen die Nummer 1. Bei dessen Nachfolger Staub fiel er aus der Gunst, musste hinter Goalie Agosti anstehen. In der Winterpause ging Oli unter dem neuen Coach Peischl wieder als Nummer 1 ins Trainingslager. Kaum zurück, musterte ihn Peischl aus. Stöckli landete leihweise in Lugano und schöpfte neue Hoffnung.
Im Tessin landete er – auf der Bank. «Weiter runter gehts gar nicht mehr», sagte Stöckli. Es ging! In seinem vorletzten Training verletzte er sich schwer – einen Tag bevor Lugano der finanzielle Kollaps ereilte.
Dabei wollte der Keeper nur einen verletzten Finger schonen und als Feldspieler mitkicken! Die Diagnose: Bänderriss und Knochenabsplitterung im rechten Sprunggelenk. Stöckli fällt 10 Wochen aus. Oder länger?
«Ich habe bei St. Gallen einen Vertrag bis 2004. Aber dann wird es schwer für mich unterzukommen. Denn ‹Bewerbungsschreiben auf dem Rasen› kann ich vergessen...», so Stöckli.
Inzwischen kommt die Versicherung der Espen für Stöckli auf. Aber der Profi hat auch sonst vorgesorgt. Mit einer Banklehre und konsequenter Fortbildung. «Ich habe die gedrückte Stimmung in Lugano miterlebt. Am Montag kam der Präsident ins Training. Am Donnerstag waren die Kollegen arbeitslos!»