Beckenbauer rechnet nicht mit Strafe wegen Kirch-Millionen
MÜNCHEN – Der Präsident von Bayern München erwartet keine Sanktionen nach Bekanntwerden des Geheimvertrages mit der Kirch-Gruppe.
«Warum sollen wir bestraft werden?», meinte der «Kaiser». «Wir haben niemanden beschwindelt und uns keinen Vorteil erschlichen.» Er rechnet daher nicht mit Konsequenzen für den Bundesliga-Spitzenreiter: «Ich wüsste nicht, in welcher Form eine Strafe kommen sollte.» Wenn die Deutsche Fussball-Liga etwas zu beanstanden habe, gilt nach seiner Ansicht aber: «Na gut, dann war es ein Fehler.»
In den vergangenen Tagen war über mögliche Sanktionen gegen Bayern spekuliert worden. Derzeit prüft die DFL die von den Münchnern eingereichten Unterlagen. Nach Ansicht von Wirtschaftsjurist Reinhard Rauball, früher Präsident von Borussia Dortmund, ist theoretisch eine Bestrafung von einer Geldbusse bis hin zum Lizenzentzug denkbar. «Im Moment gibt jeder seinen Senf dazu», sagte Beckenbauer, der die Aufregung nachvollziehen kann: «Dass es Erstaunen hervorruft, ist verständlich.»
Der FC Bayern hatte 1999 einen Vermarktungsvertrag mit der Kirch-Gruppe abgeschlossen, der erst jetzt bekannt wurde. Der Bundesligist erhielt aus dem Vertrag insgesamt 21,47 Millionen Euro. Gleichzeitig hatte sich der 17-malige deutsche Meister für eine Vergabe der TV-Zentralvermarktungsrechte an das Medienunternehmen ausgesprochen. Beckenbauer bekräftigte am Montag, er könne sich nicht mehr an alle Einzelheiten im Rahmen des Vertragsabschlusses erinnern.
Geldstrafe für Ballack
Bayern-Neuzugang Michael Ballack muss eine Geldstrafe bezahlen, nachdem er in einem «kicker»–Interview seine Unzufriedenheit über seine zu wenig offensive Rolle im Bayern-System ausgedrückt hatte. Das teilte Trainer Ottmar Hitzfeld am Dienstag mit. Er könne es nicht dulden, «dass ein Spieler öffentlich über Positionen spricht oder Positionen fordert». Über die Höhe der Busse wurde nichts bekannt.