fischbach hat geschrieben:Portrait im «Bieler Tagblatt»
Kryezius Rückkehr in die Tissot Arena ohne Groll
Mit zwei Spielen gegen Deutschland beendet das Schweizer U20-Nationalteam das Viernationenturnier. Sehr speziell wird für Mirlind Kryeziu die zweite Partie vom Montag in der Tissot Arena sein, wo der Verteidiger letzte Saison noch mit dem FC Biel gespielt hatte.
Die besten Schweizer Junioren streben die Qualifikation für die U21-EM 2019 in Italien an. Bevor es im Juni gegen Bosnien ernst gilt, stehen ihnen zwei Testspiele im Rahmen des U20-Viernationenturniers bevor. Mirlind Kryeziu hofft morgen und am Montag gegen Deutschland auf Einsätze. Vor allem das Spiel vom Montagabend in der Tissot Arena ist für den früheren FC-Biel-Verteidiger speziell. «Ich freue mich auf meine Rückkehr in dieses schöne Stadion», sagt der 20-jährige Abwehrspieler. «Die Tissot Arena und die Stadt Biel sind mir ans Herz gewachsen.» In Biel schaffte der 1,96 m grosse und 99 kg schwere Innenverteidiger in seinem ersten Profijahr den Schritt vom Junior zum Stammspieler. «Ich habe viel von dieser Saison profitieren können, obwohl das Ende sehr bitter war.» Am 4. Oktober 2015 gab Kryeziu im Auswärtsspiel gegen Schaffhausen sein Challenge-Debüt. Insgesamt wurden es für den FCZ-Leihspieler 15 Meisterschaftspartien im FC-Biel-Dress.
Dass der Klub unter Präsident Carlo Häfeli in den finanziellen Ruin getrieben wurde, grosse Turbulenzen herrschten und die Spieler keinen Lohn mehr erhielten, sei für alle sehr schwierig gewesen. «Vor allem für die ausländischen Spieler, die keine Familie in der Schweiz hatten», erzählt Kryeziu, der von seinen Eltern unterstützt wurde. Im Nachhinein gesehen hätten ihn die Erlebnisse stark gemacht. «Die Probleme auf der Führungsebene haben uns zusammengeschweisst, nicht nur auf dem Platz, wo wir weiterhin vollen Einsatz gaben, sondern auch auf menschlicher Ebene.» Man habe einander geholfen, in der Garderobe und auf dem Rasen motiviert. Bis die Liga den Riegel schob und sich die Spieler in alle Himmelsrichtungen verabschiedeten.
Mit Marchesano, der wie Kryeziu beim FC Zürich spielt, Ljubicic, Hebib, Lucas, Brunner und Kofi Schulz hat er noch regelmässig Kontakt. Alle haben sie längst mit dem düsteren Kapitel abgeschlossen und sind in einem neuen Verein glücklich geworden. «Bei mir überwiegen die positiven Erinnerungen», so Kryeziu, dessen offener Lohn schliesslich von der Insolvenzentschädigung gedeckt worden ist. Groll hege er gegen niemanden. Was zähle, sei die Zukunft, die in seinen Händen liegt. Nach der Rückkehr zu seinem Stammverein FC Zürich hielt sich Kryeziu unter der Leitung eines Personaltrainers fit und schloss sich dann dem U21-Team an. Mit diesem startete er in die neue Saison in der Promotion League.
Im Februar dieses Jahres kam für Kryeziu die grosse Chance. Wegen Verletzungspechs in der Abwehr debütierte er im Fanionteam des FC Zürich und spielte in den drei Challenge-League-Partien gegen Xamax, Wil und Wohlen durch. «Schon als kleiner Junge hatte ich davon geträumt, einmal mit der ersten Mannschaft des FCZ zu spielen. Dass mir gleich in der zweiten Partie das erste Tor in der Challenge League gelang, machte mein Debüt noch schöner.» Gegen Wil köpfelte er eine Freistossvorlage von Buff wuchtig zum zwischenzeitlichen 3:0 ins Netz. Nach der Rückkehr der Verletzen kehrte Kryeziu ins Zürcher U21-Team zurück. «Ich besitze einen Vertrag bis 2019 und will mir für nächste Saison den Platz in der ersten Mannschaft sichern.»
Die Kopfballstärke ist auch eine der Qualitäten, die vom Schweizer U21-Natonalcoach Heinz Moser genannt wird. «Mirlind ist ein sehr interessanter Spieler. Er bringt mit seiner Grösse und als Linksfüsser alle physischen Voraussetzungen für die Position in der Innenverteidigung mit.» Kryeziu zeige grosse Präsenz in der Abwehr und bewirke mit langen Bällen auch einiges nach vorne. «Jetzt muss er noch agiler und schneller werden und sein Positionsspiel verbessern, um die Fehlerquote tief zu halten.»
Kryeziu habe wie alle Spieler der Jahrgänge 1996/1997 viel Potenzial. Gegen Deutschland werde er seine Chance erhalten, sagt Moser. «Es liegt nun an mir, diese zu packen», ist sich Kryeziu bewusst und will nach dem morgigen Spiel in Deutschland auch bei seiner Rückkehr in die Tissot Arena wieder Vollgas geben.
Millwall ZH hat geschrieben:Kreuzbandriss....Sch.....!
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