Gilles Yapi

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Zürcher.
Phil
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Re: Gilles Yapi

Beitragvon Zürcher. » 12.11.14 @ 6:50

Mir kommen die Tränen wenn ich mich hier so durch den Thread lese...Richtig schade!! Kann den Frust kaum in Worte fassen.
Hab dann noch den Artikel im Blöck gelesen..Wenn ich mir so denke was der alles erleben musste. Kack auf den Fussball (ja ich weiss, sagt sich leicht). Er soll schauen, dass in seinem Leben weiterhin alles einigermassen gut läuft. Der Rest regelt sich dann von alleine. Hast du erstmal ne Familie welche für dich da ist, lässt sich der Rest einfacher durchleben.


http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/erschuetternde-yapi-beichte-ich-dachte-an-selbstmord-id3265173.html

Alles Gute Gilles!! Obs jemals wieder für ein Spiel im Trikot reicht ist mir "egal".
Ihr seit doch alle nur neidisch, dass nur ich die Stimmen höre.


Roberto Di Matteo

Re: Gilles Yapi

Beitragvon Roberto Di Matteo » 12.11.14 @ 8:47

Zürcher. hat geschrieben:Mir kommen die Tränen wenn ich mich hier so durch den Thread lese...Richtig schade!! Kann den Frust kaum in Worte fassen.
Hab dann noch den Artikel im Blöck gelesen..Wenn ich mir so denke was der alles erleben musste. Kack auf den Fussball (ja ich weiss, sagt sich leicht). Er soll schauen, dass in seinem Leben weiterhin alles einigermassen gut läuft. Der Rest regelt sich dann von alleine. Hast du erstmal ne Familie welche für dich da ist, lässt sich der Rest einfacher durchleben.


http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/erschuetternde-yapi-beichte-ich-dachte-an-selbstmord-id3265173.html

Alles Gute Gilles!! Obs jemals wieder für ein Spiel im Trikot reicht ist mir "egal".



die geschichte ist das eine.
nur, dass der blick diese gerade jetzt druckt, ist geschmacklos.
teilweise wird nur die überschrift/titel gelesen und dann alles in zusammenhang mit wieser's foul gebracht.
ausgerechnet der blick, der canepa massregelt (zivilklage) schürt damit den hass gegen wieser.
vollidioten!

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Goose
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Re: Gilles Yapi

Beitragvon Goose » 12.11.14 @ 8:50

Aus der heutigen NZZ:

Ein Foul gehört nicht vor Gericht
Flurin Clalüna 11.11.2014, 20:27 Uhr


Gilles Yapi ist ein 32-jähriger Fussballer, er steht wenige Jahre vor dem Karrierenende, und vielleicht muss er mit dem Profisport nun früher aufhören, als er erwartet hat. Yapi ist am Sonntag schwer verletzt worden, sein Knie ist zertrümmert; das Foulspiel, das seine Laufbahn als Fussballer zu beenden droht, gehört zu den grössten Unsportlichkeiten, die man seit langem gesehen hat. Das Foul geht um die Welt, in den USA berichtet «ABC News» in einem mehrminütigen Beitrag darüber. Der FC Zürich, Yapis Arbeitgeber, sieht in der Aktion viel mehr als eine Unsportlichkeit, er nennt das Foul eine «Attacke», einen Anschlag auf Yapis Gesundheit, und hat angekündigt, Strafanzeige gegen Sandro Wieser einzureichen. Der Spieler des FC Aarau hat das Foul begangen und sich entschuldigt, aber dadurch lässt man sich beim FCZ nicht besänftigen.

Im Grenzbereich

Wenn der FCZ-Präsident Ancillo Canepa seine Drohung wahr macht, wird sich ein Zivilgericht um den Fall kümmern müssen. Es geht Canepa um eine Prinzipienfrage und darum, den Foul-Spieler an den Pranger zu stellen, um die grösstmögliche Abschreckung zu erzielen. Ob er den Fall gewinnt oder verliert, ist dem Zürcher Präsidenten gleichgültig, zumindest hat er das in der Öffentlichkeit so gesagt.

Klar ist: Canepas Gerechtigkeitsgefühl scheint von einem Sportgericht nicht befriedigt werden zu können. Sonst würde er auf die Mechanismen der Sportjustiz vertrauen und darauf, dass diese eine angemessene Sanktion ausspricht. Aber welche Bestrafung ist in einem solchen Fall richtig? Fünf Spielsperren, zehn, zwanzig? Eine Disqualifikation für eine ganze Saison? Oder soll es zusätzlich eine Geldbusse sein, die nur ein Zivilrichter aussprechen kann, damit das Gerechtigkeitsempfinden erfüllt ist? Man wünscht sich Wiedergutmachung und kann sie trotzdem nie erreichen, vor allem, wenn Yapis Karriere tatsächlich beendet sein sollte; die Verantwortlichen im FCZ sinnen nach Vergeltung, und man kann sie und ihre Emotionen verstehen, weil ein menschliches Schicksal und erhebliche sportliche Interessen betroffen sind.

Aber die Verhandlung eines solchen Fouls gehört nicht vor ein ziviles Tribunal, selbst wenn es brutal war und auch in einem Kampfspiel nicht vorkommen soll. Ob Wieser mit Vorsatz gehandelt hat oder nicht, wird sich nie belegen oder entkräften lassen. Zu seinen Gunsten ist anzunehmen, dass er es ohne Absicht tat. Und in solchen Fällen müssen die Straf-Instrumente der Sportgerichtsbarkeit genügen, sonst werden Sanktionen für Foulspiele immer häufiger vor Gerichtsschranken entschieden. Jeder Fussballer, jeder Eishockeyspieler könnte theoretisch jederzeit nach Attacken gegen ihn Gegenspieler anzeigen und ein Zivilgericht anrufen. Es wird deshalb nicht getan, weil im Sport generell darauf vertraut wird, von der eigenen Justiz genügend geschützt zu werden. Der Gang vor ein Zivilgericht ist im Sport immer der letzte Schritt, und er ist nur dann angemessen, wenn sich herausstellen sollte, dass die eigenen Instanzen versagen. Der Sport und der Fussball beharren sonst immer auf ihrer Autonomie, in dieser Parallelwelt werden Probleme nach den eigenen Regeln gelöst. Das sollte auch in diesem Fall so gehandhabt werden.

Denn die Sportjustiz reklamiert die Kompetenz für sich, beurteilen zu können, wie Vergehen während eines Fussballspiels zu ahnden sind. Ein Zivilrichter ohne spezifische Kenntnisse des Sports sei dazu weit weniger gut in der Lage, weil er die Umstände des Spiels schlechter einschätzen könne. Das ist die gängige Argumentation, und sie gilt auch für diesen Fall.

Nur wenn die Verbandsjustiz an ihre Grenzen stösst, sollte der Sport Hilfe beim Staat suchen: Wenn sie es mit Fällen von krimineller Energie zu tun hat, so wie bei Sportbetrug wie Doping, dem nur mit Polizeirazzien begegnet werden kann; oder wenn es um Korruption geht, die eine staatliche Gesetzgebung nötig macht. Der «Fall Yapi» gehört in einen Grenzbereich, aber kriminelle Absicht kann man dem Foul-Spieler Wieser nicht unterstellen, nur Rücksichtslosigkeit, allenfalls Fahrlässigkeit.

Hemmschwellen sinken

Knapp zwanzig Jahre nach dem schweren Foul gegen den früheren Schweizer Internationalen Lucien Favre wird wieder öffentlich darüber diskutiert, wo die Grenzen des Tolerierbaren auf Fussballplätzen liegen und wie Inakzeptables bestraft werden soll. Das ist eine sinnvolle Diskussion, und es ist gut, hat sie der FC Zürich angestossen.

Aber sie sollte vor allem auch dann geführt werden, wenn Trainer immer noch mehr Aggressivität verlangen, Hemmschwellen sinken und Risiken im Zweikampfverhalten steigen. Fussballspiele finden immer öfter in Grenzbereichen statt, Sekundenbruchteile entscheiden, ob ein Zweikampf sauber geführt wird oder ob sich ein Gegenspieler verletzt. Im Fall von Favre hatte man seinerzeit von «Berufsrisiko» gesprochen. Der Beruf Fussballer ist seither mit noch mehr Risiko verbunden.
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bluesoul
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Re: Gilles Yapi

Beitragvon bluesoul » 12.11.14 @ 9:48

Goose hat geschrieben:Aus der heutigen NZZ:

Ein Foul gehört nicht vor Gericht
Flurin Clalüna 11.11.2014, 20:27 Uhr


Gilles Yapi ist ein 32-jähriger Fussballer, er steht wenige Jahre vor dem Karrierenende, und vielleicht muss er mit dem Profisport nun früher aufhören, als er erwartet hat. Yapi ist am Sonntag schwer verletzt worden, sein Knie ist zertrümmert; das Foulspiel, das seine Laufbahn als Fussballer zu beenden droht, gehört zu den grössten Unsportlichkeiten, die man seit langem gesehen hat. Das Foul geht um die Welt, in den USA berichtet «ABC News» in einem mehrminütigen Beitrag darüber. Der FC Zürich, Yapis Arbeitgeber, sieht in der Aktion viel mehr als eine Unsportlichkeit, er nennt das Foul eine «Attacke», einen Anschlag auf Yapis Gesundheit, und hat angekündigt, Strafanzeige gegen Sandro Wieser einzureichen. Der Spieler des FC Aarau hat das Foul begangen und sich entschuldigt, aber dadurch lässt man sich beim FCZ nicht besänftigen.

Im Grenzbereich

Wenn der FCZ-Präsident Ancillo Canepa seine Drohung wahr macht, wird sich ein Zivilgericht um den Fall kümmern müssen. Es geht Canepa um eine Prinzipienfrage und darum, den Foul-Spieler an den Pranger zu stellen, um die grösstmögliche Abschreckung zu erzielen. Ob er den Fall gewinnt oder verliert, ist dem Zürcher Präsidenten gleichgültig, zumindest hat er das in der Öffentlichkeit so gesagt.

Klar ist: Canepas Gerechtigkeitsgefühl scheint von einem Sportgericht nicht befriedigt werden zu können. Sonst würde er auf die Mechanismen der Sportjustiz vertrauen und darauf, dass diese eine angemessene Sanktion ausspricht. Aber welche Bestrafung ist in einem solchen Fall richtig? Fünf Spielsperren, zehn, zwanzig? Eine Disqualifikation für eine ganze Saison? Oder soll es zusätzlich eine Geldbusse sein, die nur ein Zivilrichter aussprechen kann, damit das Gerechtigkeitsempfinden erfüllt ist? Man wünscht sich Wiedergutmachung und kann sie trotzdem nie erreichen, vor allem, wenn Yapis Karriere tatsächlich beendet sein sollte; die Verantwortlichen im FCZ sinnen nach Vergeltung, und man kann sie und ihre Emotionen verstehen, weil ein menschliches Schicksal und erhebliche sportliche Interessen betroffen sind.

Aber die Verhandlung eines solchen Fouls gehört nicht vor ein ziviles Tribunal, selbst wenn es brutal war und auch in einem Kampfspiel nicht vorkommen soll. Ob Wieser mit Vorsatz gehandelt hat oder nicht, wird sich nie belegen oder entkräften lassen. Zu seinen Gunsten ist anzunehmen, dass er es ohne Absicht tat. Und in solchen Fällen müssen die Straf-Instrumente der Sportgerichtsbarkeit genügen, sonst werden Sanktionen für Foulspiele immer häufiger vor Gerichtsschranken entschieden. Jeder Fussballer, jeder Eishockeyspieler könnte theoretisch jederzeit nach Attacken gegen ihn Gegenspieler anzeigen und ein Zivilgericht anrufen. Es wird deshalb nicht getan, weil im Sport generell darauf vertraut wird, von der eigenen Justiz genügend geschützt zu werden. Der Gang vor ein Zivilgericht ist im Sport immer der letzte Schritt, und er ist nur dann angemessen, wenn sich herausstellen sollte, dass die eigenen Instanzen versagen. Der Sport und der Fussball beharren sonst immer auf ihrer Autonomie, in dieser Parallelwelt werden Probleme nach den eigenen Regeln gelöst. Das sollte auch in diesem Fall so gehandhabt werden.

Denn die Sportjustiz reklamiert die Kompetenz für sich, beurteilen zu können, wie Vergehen während eines Fussballspiels zu ahnden sind. Ein Zivilrichter ohne spezifische Kenntnisse des Sports sei dazu weit weniger gut in der Lage, weil er die Umstände des Spiels schlechter einschätzen könne. Das ist die gängige Argumentation, und sie gilt auch für diesen Fall.

Nur wenn die Verbandsjustiz an ihre Grenzen stösst, sollte der Sport Hilfe beim Staat suchen: Wenn sie es mit Fällen von krimineller Energie zu tun hat, so wie bei Sportbetrug wie Doping, dem nur mit Polizeirazzien begegnet werden kann; oder wenn es um Korruption geht, die eine staatliche Gesetzgebung nötig macht. Der «Fall Yapi» gehört in einen Grenzbereich, aber kriminelle Absicht kann man dem Foul-Spieler Wieser nicht unterstellen, nur Rücksichtslosigkeit, allenfalls Fahrlässigkeit.

Hemmschwellen sinken

Knapp zwanzig Jahre nach dem schweren Foul gegen den früheren Schweizer Internationalen Lucien Favre wird wieder öffentlich darüber diskutiert, wo die Grenzen des Tolerierbaren auf Fussballplätzen liegen und wie Inakzeptables bestraft werden soll. Das ist eine sinnvolle Diskussion, und es ist gut, hat sie der FC Zürich angestossen.

Aber sie sollte vor allem auch dann geführt werden, wenn Trainer immer noch mehr Aggressivität verlangen, Hemmschwellen sinken und Risiken im Zweikampfverhalten steigen. Fussballspiele finden immer öfter in Grenzbereichen statt, Sekundenbruchteile entscheiden, ob ein Zweikampf sauber geführt wird oder ob sich ein Gegenspieler verletzt. Im Fall von Favre hatte man seinerzeit von «Berufsrisiko» gesprochen. Der Beruf Fussballer ist seither mit noch mehr Risiko verbunden.



Flurin überzeugt mich hier nicht ganz. Nicht als Rache sondern als Abschreckung finde ich einen zivilen Gerichtsprozess schon sinnvoll. Auch wenn die Strafe am Ende nicht sehr gross ausfallen dürfte. Schmerzensgeld von ein paar Tausend, vielleicht Zehntausend Franken. Aber ein Umdenken, die eigenen Spieler etwas weniger zu "Gegner auf die Füsse treten" oder "Aus dem Spiel nehmen" aufzufordern könnte schon stattfinden.

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Tschik Cajkovski
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Re: Gilles Yapi

Beitragvon Tschik Cajkovski » 12.11.14 @ 10:07

bin ebenfalls für einmal nicht einverstanden mit flurins kommentar. da fand ich ueli kägis kommentar gestern im tagi schon zutreffender (auszug):

"Fussball ist ein körperbetonter Sport. Wer Fussball spielt, muss damit rechnen, ohne Fremdver­schulden eine Verletzung zu erleiden. Er muss damit rechnen, unglücklich verletzt zu werden. Er muss aber nicht damit rechnen, so attackiert zu werden, wie es nun Yapi passiert ist."

ebenfalls gestern im tagi, der kommentar des rechtsanwaltes Franz Szolansky:

«Passierte das Foul in der Hektik des Geschehens? Das wäre zu beurteilen»

Franz Szolansky hat vor Bundesgericht den Fall McKim gewonnen und sieht bei Wieser und Yapi Parallelen.

Es war 2001. Er kam von hinten. ZSC-Stürmer McKim konnte nicht sehen, dass sich der Davoser Miller näherte. Er hatte den Puck längst weitergespielt, als er von Millers Ellbogen am Kopf getroffen wurde. Die schwere Hirnerschütterung beendete McKims Karriere. Der damals 31-Jährige zog Miller unterstützt von Anwalt Franz Szolanksy vor Gericht und erhielt 1,6 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen.

Das Foul von Sandro Wieser an Gilles Yapi wird möglicherweise in den Gerichtssaal getragen. Was können die Konsequenzen sein?
Es geht wie damals bei McKim um die Frage, wie der Schädiger handelte. Hat er vorsätzlich gehandelt oder eventualvorsätzlich, also die Folgen seiner Handlung gewollt oder zumindest in Kauf genommen. Vielleicht war sein Einsatz auch nur fahrlässig. Miller wurde erstnstanzlich schuldig erklärt, zweitinstanzlich freigesprochen, vor Bundesgericht aber wieder schuldig erklärt.

Ist dieser Bundesgerichts-Entscheid ein Musterfall?
Sicher fürs Eishockey. Ob er genau so auf andere Sportarten angewendet werden kann, ist zu diskutieren. Ich sehe zwischen Eishockey und Fussball allerdings Parallelen, es handelt sich um Kampfsportarten. Also kann der Bundesgerichtsentscheid unter der Berücksichtigung der Differenzen beider Sportarten analog angewendet werden.

Welche Fragen sind für die Beurteilung des Vorsatzes entscheidend?
Im Fall von McKim ging es darum, ob das Foul im Kampf um den Puck, also in der Hektik des Geschehens passiert war. Die Bundesrichter kamen zur Überzeugung, dass dies nicht der Fall war, weil der Puck schon längst wieder weg war, als Miller attackierte. Diese Frage wäre nun auch bei Wieser und Yapi zu beurteilen.

Lucien Favre hat in den 80er-Jahren nach einem Foul ebenfalls geklagt, das Gericht fand damals allerdings: Wer Fussball spiele, nehme Verletzungen in Kauf.
Es gab früher diesen Grundsatz, genannt Acceptation du risque. Ein Sportler nahm also ein gewisses Risiko in Kauf. Mit dem Urteil im Fall McKim ist aber klar, dass dieser Grundsatz nicht absolut gelten kann.
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk

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devante
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Re: Gilles Yapi

Beitragvon devante » 12.11.14 @ 10:34

.....insights zu yapi - hart...wusste ich alles gar nicht?

Erschütternde Yapi-Beichte
«Ich dachte an Selbstmord»
Gilles Yapi droht das Karriere-Ende. Doch der schwer verletzte FCZ-Spieler will nicht hadern. Zu viel hat er schon durchgemacht in seinem bewegten Leben.


Die Karriere des 32-jährigen Ivorers dürfte nach dem Horror-Foul von Sandro Wieser am Sonntag im Brügglifeld beendet sein. Und was macht Gilles Yapi tags darauf? Er ist die Ruhe in Person, lächelt sogar, als er beim Trainingsgelände aufkreuzt. Die ganze FCZ-Familie ist geschockt und niedergeschlagen, vor allem aber beeindruckt von Yapis Gelassenheit. Woher diese Ruhe? «Sein Glaube hilft ihm jetzt wahnsinnig», sagt Trainer Urs Meier.
Wie hat Yapi zu Gott gefunden? Wer ist dieser Mann, der sein Schicksal mit einem ­Lächeln akzeptiert? Die Antwort gibt ein Video, das auf der Homepage einer evangelischen Freikirche zu finden ist. Darin legt Yapi seine bewegende Lebensbeichte ab.
Gilles Yapi
«Ich konnte meinen Traum sehr früh verwirklichen, wurde Fussballprofi. So wurde ich sehr schnell bekannt, hatte Geld. Die Fussballwelt hat sich mir sehr schnell geöffnet. Aber die Bekanntheit öffnet auch Türen, die nicht unbedingt gut sein müssen. Die Sünden, die Perversitäten, die Unzucht, die Pornografie, die Selbstbefriedigung. Ab ­einem gewissen Punkt war ich ein Sklave all dieser Dinge.
Mein Leben gründete im Fussball, meine Persönlichkeit war dort verwurzelt, meine Identität. Dann kam ein Moment in meinem Leben, in dem alles zu kippen begann. Es fing damit an, dass ich gesundheitliche Probleme hatte, nichts wirklich Schlimmes, aber schlimm genug, um zu verhindern, dass ich spielen konnte. Weniger zu spielen bedeutet, weniger Geld zu haben, weniger bekannt zu sein. Die Popularität sinkt, dein Wert sinkt.
Also versuchte ich, Wege zu finden, um meine Identität wiederzufinden, die auf dem Fussball basierte. Es kam der Zeitpunkt, an dem mich ein Bekannter mit der Welt des Okkultismus (d. Red.: des Übersinnlichen, der schwarzen Magie) einführte, und meine Situation wurde schlimmer und schlimmer.
In etwas weniger als zwei Jahren hat man mich in dieser Welt der schwarzen Magie um mehr als 250 000 Franken betrogen. Zu meinen ursprünglichen kamen also finanzielle Probleme. Ich verlor den Halt, wurde depressiv. Ich dachte sogar an Selbstmord. In der Welt der schwarzen Magie hat man mich gar aufgefordert, meinen Sohn zu opfern. Obwohl ich es damals noch nicht einordnen konnte, gab es eine Kraft in mir, die sagte Nein. Halt, das geht zu weit.
Ich hatte eine Freundin, die den Weg Gottes ging. Sie ist heute meine Frau, hat mir nahegelegt, mein Leben in seine Hände zu legen, weil er mir bestimmt helfen könne. Von da an änderte sich mein Leben. Ich habe mein Leben Gott verschrieben, und sofort kam die Freude zurück, ich fühlte mich frei. Alles andere verschwand. Niemand hat für mich gebetet, aber auf einmal war diese ganze Last weg. Und ich, der keinem Mädchen auch nur sieben Tage treu sein konnte, bin meiner Frau seit sechs Jahren treu.
Für mich ist es wirklich ein Wunder. Gott hat mir mein Leben wieder­gegeben, meine finanziellen Probleme sind weg. Heute bin ich glücklich, mein Leben in Gottes Hand gegeben zu haben. Mein Leben ist Christus, tief in mir drin ist Christus, meine Identität ist Christus. Dieser Transfer wurde nicht medial aufgegriffen, aber ich wurde aus dem Reich der Finsternis ins Reich des Lichts transferiert. Der Preis war Christus’ Blut, unbezahlbar. Heute bin ich Teil des Teams des himmlischen Reichs. Gott ist mein Präsident. Christus ist mein Sportchef, und der Heilige Geist mein Trainer. Ich bin wirklich sehr glücklich, zur Familie von Christus zu gehören.»
http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 65173.html
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din Vater
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Re: Gilles Yapi

Beitragvon din Vater » 12.11.14 @ 14:53

Kann der Analyse von Clalüna für einmal auch nichts abgewinnen. Insbesondere folgender Satz stört mich ganz gewaltig: »Der «Fall Yapi» gehört in einen Grenzbereich, aber kriminelle Absicht kann man dem Foul-Spieler Wieser nicht unterstellen, nur Rücksichtslosigkeit, allenfalls Fahrlässigkeit.«

Beim Foul von Wieser ist ganz sicher von Fahrlässigkeit auszugehen, ich würde sogar sagen es ist grobfahrlässig, allenfalls eventualvorsätzlich. Genau das soll ein ordentliches Gericht abklären, ich glaube kaum, dass die Sportjustiz dazu in der Lage ist.
stolzer Träger der Arroganz-Kappe


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