Beitragvon alpo » 30.09.12 @ 22:19
Chapeau an den Staf/Mannschaft, trotz Negativerlebnissen und individuellen Fehlern den Kopf nie hängenlassen.
Auch zerfällt man nach einem Rückstand nicht, mehr, in Einzelteile.
Noch was aus der NZZ online:
Die Anfechtungen des Sportchefs des FC Zürich, Fredy Bickel, sind schon längere Zeit in Gang, intern vor allem. Jetzt aber werden sie vermehrt auch über die Medien nach aussen getragen. In der Sonntagspresse spielte der Boulevard hart auf den Mann, ja, die Männer, die dem FCZ das Gesicht geben. Gar «eine Revolution» wurde in Aussicht gestellt. Dies scheint übertrieben. Im Schussfeld steht neben dem Sportchef, dem verfehlte Transferpolitik vorgeworfen wird, auch der Präsident Ancillo Canepa.
Ihm wird unterschoben, möglicherweise die Geduld zu verlieren beim Erschliessen von finanziellen Ressourcen und im Kampf für die Sicherheit im Stadion Letzigrund nach all den unvorteilhaften Vorkommnissen der jüngsten Vergangenheit. In diesem Stimmungsumfeld trat der FCZ im Wallis an. Die Zürcher gerieten bis zur 26. Minute 0:2 in Rückstand (Lafferty und Margairaz trafen für das Heimteam), glichen aber in der Nachspielzeit durch einen Kopfballtreffer Teixeiras nach einem Eckball noch zum 2:2 aus. Dem Stürmer Gavranovic war kurz nach der Pause der Anschlusstreffer gelungen.
Der Trainer Rolf Fringer sprach von «innerer Wut» und vom «Schweinehund», den es zu überwinden gegolten habe in dieser schwierigen Situation, um für den Aufwand endlich belohnt zu werden. Ein Hohn sei gewesen, was gemessen an den Bemühungen in den letzten zwei Spielen gegen GC und St. Gallen herausgeschaut habe. Null Punkte und kein Tor. Der gewonnene Punkt sei zwar nur ein Punkt, aber er werde seine jungen Spieler mit Selbstvertrauen versorgen, glaubt Fringer. Das Durchschnittsalter des Teams belief sich auf 22,6 Jahre. Zu den Anfechtungen gegenüber seinem Sportchef meinte der Trainer, dass man «Äpfel mit Äpfeln» vergleichen müsse. Sein Arbeitsverhältnis mit dem Sportchef umschrieb er mit dem Superlativ «hervorragend». Bickel selber ging mit den Anfeindungen souverän um und sagte, dass er viele Transfers abermals tätigen würde. Er glaube an das Potenzial in der Mannschaft.
Ihm unterschobene Verhandlungen mit dem FC Luzern dementierte Bickel vehement. Vor einem Jahr habe er mit dem Verein gesprochen, «seither nie mehr». Bickel konnte im FCZ schon unbehelligter arbeiten, er lasse sich aber «nicht nervös» machen, solange von seinem Präsidenten keine anderen Signale ausgesandt würden. Dies ist nicht der Fall. Canepa mochte sich gegenüber der NZZ nicht äussern. Er empfand den Artikel vom letzten Donnerstag gegenüber Bickel als «inakzeptabel». Es ging dabei um die Einschätzung der in den letzten Jahren getätigten Transfers.
Festzuhalten ist, dass der FCZ weniger Geld als auch schon ausgeben kann. Man muss beurteilen, wofür man die knapper gewordenen Ressourcen einsetzt. Bickel spricht davon, dass man noch die guten alten Zeiten mit der Champions League vor Augen habe, aber nicht zur Kenntnis nehmen wolle, dass die Höhe des FCZ-Budgets in der Super League «auf Rang 5 oder 6» liege.