Toppmöller entlassen
Regionalliga-Trainer Thomas Hörster ist in Leverkusen wohl nur eine Interimslösung.
Es ging zu wie unter Männern. Zum Lagegespräch, das Reiner Calmund und Klaus Toppmöller im Raum «U 1 Trainer» führten, musste die Bedienung einen Kasten Bier herbeibringen. Wie viele Flaschen nach dem 1:2 gegen Rostock geöffnet wurden, ist unbekannt. Manager Calmund brachte Toppmöller jedenfalls bei, dass seine Amtszeit nach 21 Monaten beendet sei. Die Bekanntgabe der Entlassung des 51-jährigen Bayer-Chefcoachs zögerte Calmund aber bis gestern hinaus.
«Das ist die Konsequenz der langen Negativserie und der akuten Abstiegsgefahr», sagte Calmund zur Beurlaubung des Trainers, mit dem das Team die Vizemeisterschaft errungen und die Finalspiele in der Champions League und dem DFB-Pokal erreicht hatte. Im Heimspiel gegen Newcastle in der Champions League wird Thomas Hörster auf der Bank sitzen. Dass der 43-jährige Regionalliga-Trainer der Leverkusener, früher ein Abwehrspieler der Extraklasse, morgen die Verantwortung übernehmen wird, war keine Überraschung. Doch es handelt sich wohl um eine Interimslösung.
Calmund sucht nämlich weiter. Gestern hiess es, dass eine «Doppellösung» nach dem Dortmunder Vorbild der Saison 2000 möglich sei. Dort hatten Udo Lattek und Matthias Sammer die Verantwortung übernommen und den BVB vor dem Abstieg gerettet. Um die BayArena entstand die Spekulation, dass Otto Rehhagel die Lattek-Rolle übernehmen könnte. Rehhagel ist zurzeit griechischer Nationaltrainer, fühlt sich in Athen aber nicht wohl.
Ob Hörster einen «Frontmann» braucht, ist fraglich. Vieles deutet darauf hin, dass an Stelle Hörsters auch ein anderer jüngerer Trainer verpflichtet werden könnte. In Berlin hiess es, der frühere Leverkusener und kurzfristige Hertha-Coach Falko Götz stehe zur Verfügung. (gde)