Dienstag, 8. Februar 2011 um 17:33Italienischer InteressenskonfliktWunderschön hat Fabrizio Miccoli soeben einen Freistoß ins linke Tordreieck gezirkelt.
Doch der Kapitän von US Palermo macht eine Miene, als hätte er damit aus Versehen
mehrere Hundebabys in den Tod gerissen. Teamkollegen, die ihn für sein Ausgleichstor
in der Nachspielzeit der ersten Hälfte stürmisch feiern wollen, müssen ihm plötzlich
Trost spenden. Warum nur?
Das Spiel, das Palermo später mit 4:2 gewinnt, findet im Stadio Via del Mare zu Lecce
statt. Und Miccoli, in Nardò in der Provinz Lecce geboren, ist seit seiner Kindheit
glühender Lecce-Fan. Sogar seine Kapitänsbinde, die er für Palermo trägt, hat er mit
den Farben seines Herzensklubs versehen: gelb und rot. Gespielt hat er für die "Salentini"
nie, als Jugendlicher ließ ihn Lecce abblitzen. Er war zu klein.
Und da steht es nun, dieses 1,67 Meter kleine und 31 Jahre alte Kraftpaket, und ist den
Tränen nahe. Aus der Kabine, in der der Schiedsrichter beide Teams Sekunden nach dem
Tor entlässt, kehrt Miccoli nicht mehr zurück. Trainer Delio Rossi muss seinen untröstlichen
Kapitän auswechseln.
Die bewegenden Bilder:
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