Meiner Meinung nach ist dies das beste Argument überhaupt gegen Kunstrasen
Naja, glaube leider, dass das Verletzungsrisiko ein schlechtes Argument ist. Die Untersuchungen zum Verletzungsrisiko auf Kunstrasen ergeben unterschiedliche Resultate:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8680943?dopt=AbstractSignificantly more injuries occurred on artificial turf than on grass or gravel in correlation to number of hours in games and practices.
http://bjsportmed.com/content/40/12/975.full#ref-5No evidence of a greater risk of injury was found when football was played on artificial turf compared with natural grass. The higher incidence of ankle sprain on artificial turf warrants further attention
Es sollte aber beachted werden, dass die erste Studie im Jahre 1991 gemacht wurde. Die neue Generation von Kunstrasen scheint tatsächlich grosse Fortschritte gemacht zu haben. Und neuerdings häufen sich auch die Voten, die Behaupten, dass der Kunstrasen sogar schonender ist, da der Naturrasen allein schon durch seine Unebeneheit Verletzungen provoziere.
Ich denke der Kostenpunkt ist das wichtigste Argument um den Kunstrasen anzugreifen, vorallem weil hier die Kunstrasenfreunde mit falschen Zahlen und irreführenden Argumenten hantieren. Ich bin fest davon überzeigt (umso mehr ich mich mit dem Thema beschäftige), dass Naturrasen in SuperLeague-Stadien eigentlich immer weniger Kosten verursacht als Kunstrasen. Kunstrasen macht kostentechnisch eigentlich nur Sinn, wenn er sehr intensiv genutzt wird d.h. an die 4h pro Tag. Hab hier grad noch eine weitere Studie gefunden, die sehr detailliert aufzeigt, dass Kunstrasen teurer ist, wenn nicht sehr intensiv genutzt:
http://www.sl-plan.de/kunstrasen/untersuchung_kunstrasen_2.pdfIn dieser Studie geht es auch um das Gesundheitsrisiko. Auch diese Studie kommt zum Schluss:
"Aus der Studie kann schlussgefolgert werden, dass Fußballspielen auf Kunstrasen im Vergleich zum Naturrasen kein höheres Verletzungsrisiko mit sich bringt.
Hinzuzufügen ist allerdings, dass die Aussagekraft dieser Studie beschränkt ist, da sie durchgeführt wurde, als die ersten Kunstrasenplätze der dritten Generation erst kurz zuvor eingeführt wurden. Auch aufgrund der unterschiedlichen Marken der Kunstrasenflächen sind einige uneinheitliche Daten zu erklären. Aus den vorhandenen Resultaten lässt sich jedoch der Schluss ziehen, dass Verletzungen durch Traumen auf Kunstrasen viel weniger vorkommen, während bei Verletzungen durch Überbeanspruchung kein relevanter Unterschied festgestellt werden kann.
Wie bereits erwähnt, ist das Fußballspielen auf Kunstrasen im Vergleich zum Naturrasen mit keinem höheren Verletzungsrisiko verbunden."Interessant sind auch die Umweltaspekte:
"Bei einem Bau eines Kunstrasenplatzes wird, wie bereits erwähnt, synthetisches Material in die Umwelt gebracht, was auch Auswirkungen auf die Umwelt zur Folge hat. Deshalb sollte der Umweltaspekt mitberücksichtigt werden, da ein Naturrasen ein Sauerstoffquelle ist und außerdem als wichtiger CO2-Binder im Boden agiert. Zudem produziert ein Hektar Rasen mehr Sauerstoff als ein Hektar Wald. Im Gegensatz dazu wird bei der Produktion des Kunstrasens viel Energie aufgewandt und zusätzliches CO2 in die Luft gebracht. Jedoch muss ebenso festgehalten werden, dass der Einsatz von Kunstdünger und das häufige Rasenmähen (Verbrauch von Erdöl) die Umwelt auch negativ beeinflussen."Zum Argument der Entsorgung hab ich nicht sehr viel gefunden. Ich denke jedoch, dass der Kunstrasen nicht als Sondermüll entsorgt werden muss. Die Entsogung verursacht aber definitiv hohe Kosten. Die Studie von oben rechnet mit 154'800 Euro.