Beitragvon Fussballverückter » 06.08.09 @ 15:37
Nun denn, dann steu ich mir aufgrund der Nachfrage halt selber Salz in die Wunde und poste die Geschichte, die mir vor knapp 2 Jahren bei der Fahrt nach Prag widerfahren war:
Also, dann erzähl ich mal meine unglaubliche, aber leider wahre Geschichte... Vorne weg mal, keine Ahnung in welchem Car ich war, aber in einem der beiden, die als letztes von Zürich wegfuhren (ca. 1Uhr). Circa um 3 Uhr waren bei uns im Car hinten alle am pennen, auch ich, doch als wir um ca. 5.30 nach München einen Rast einlegten, musste ich dringend aufs Klo, und zwar richtig, vielleicht Blähungen vom Bier, keine Ahnung.;) Da ich den Gestank nicht dem ganzem Car zumuten wollte, entschloss ich mich, eine öffentliche Toilette auf dem Rastplatz aufzusuchen und verliess mit circa 10 anderen den Bus. Ich fragte den pinkelnden Chauffeur vor dem Car, wie lange wir noch halten würden, circa 5 Minuten bekam ich zur Antwort. Ich fragte ausdrücklich, ob dies für einen Gang auf die öffentliche Toilette noch reichen würde, und ob es hier eine geben würde. Der Chauffeur bejahte beide meine Fragen. Auch wies ich ihn noch ausdrücklichst, halb im Spass, halb ernst, darauf hin, er solle ja nicht ohne mich weiterfahren und warten, denn sonst wäre ich verloren. Seine Antwort: "Klar, kein Problem, komm hier (vor den Scheinwerfern des Cars) wieder vorbei, ich warte so lange, bis du wieder hier bist."
Nach einem circa 200m-Gang durch den Nebel erreichte ich die Toilette, nach höchstens 5 Minuten seit meinem Weggang hörte ich auf dem Klo sitzend 2 wegfahrende Cars oder vielleicht auch LKWs, wie ich zuerst hoffte. Doch als ich das WC wieder verliess, war es nur stockfinstere Nacht auf dem Rastplatz, weit und breit keine Spur der 2 SK-Cars. Nach dem ersten Schock versuchte ich sogleich, meinen Kollegen (Los Tioz), mit dem ich die Reise nach Prag antrat, auf seinem Natel zu erreichen. Aber natürlich war er wie praktisch alle anderen am pennen und bemerkte nichts von meinen hilflosen Anrufen und SMSen. Leider hatte ich auch keine Natelnummer von jemand anderem im Car, sodass ich nahe an der Verzweiflung stand. Nach 3 Zigaretten in 5 Minuten fing ich wieder klar zu denken an und bemerkte Licht in einem der ruhenden LKWs, wo mich ein Deutscher in seine warme Kabine aufnahm und mich mit Bier, Sound und Zigaretten aufzumuntern versuchte. Doch leider musste er noch acht Stunden ruhen, so besage es die Regel. Also wartete ich, bis endlich so um 7 Uhr Licht in einem anderen LKW anging, mit dessen Chauffeur ich zur nächsten Raststätte (mit Licht, "mein" Scheissplatze hat diesen Namen nicht verdient, nur finstere Nacht und ein verlottertes Scheisshaus) mit Licht, Tankstelle, Mc und Hotel auf die andere Autobahnseite fuhr.. Nach Prag zu kommen wird zu kompliziert, sagt ich mir, ich muss jetzt einfach nach Hause kommen. Nach 2 weiteren Anhaltern(in kurlliger Gladbach-Fan und ein verwirrter Ungar) landete ich mit 3mal Bus-und U-Bahn umsteigen um circa 10 Uhr morgens am Münchner Bahnhof, wo ich noch 3 Stunden auf meine 61Euro-Rückfahrt nach Zürich warten musste.
Um 18 Uhr erreichte ich Zürich, somit war ich um 18.30 zuhause und war also rechzeitig zum Anpfiff des Spiels vor der Glotze und fieberte mit, obwohl mich das Ganze so was von ankotzte und ich total übermüdet war, nach über 40 Stunden ohne Schlaf. Beim Basel-Match bin ich schliesslich eingeschlafen.
PS: Irgendwelche Tipps, wie ich vorgehen soll im Bezug auf die Carfirma? Ich bin nämlich nicht bereit, das ganze "Abenteuer“ aus dem eigenen Sack zu bezahlen.. Hoffe dieser Chauffeur kommt dran, so was ist einfach unglaublich und nicht tolerierbar. Nach eigenen Angaben seinerseits, wie ich vom Kollegen hörte, fragte er bloss in die pennende Menge im Car am Rastplatz, ob jemand fehle. Das Schweigen der Schlafenden interpretierte er als "Nein", sodass er ohne mich abfuhr. Damminomol!!