NEIN ZU GAMMA: Abstimmung vom 27.9.09

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gelbeseite
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Re: Gamma-NEIN Abstimmung vom 27.9.09(ehemals HooliganDB-Thread)

Beitragvon gelbeseite » 10.09.09 @ 13:06

schabani hat geschrieben:
Das kann jeder so sehen wie er will. Die Tagespresse grundsätzlich kritisch zu betrachten ist sicher gut, sich aber gegen Massnahmen wehren und somit die Hooligans in Anonymität wirken lassen finde ich persönlich schlecht. Die Gegner der Datenbank befürworten und unterstützen indirekt doch eine solche Szene. Und wie schon gesagt sinnvolle Gegenvorschläge oder andere Massnahmen habe ich bis jetzt von keinem Gamma Gegner gehört.


Es ist offensichtlich, dass die Initianten dieser Abstimmung einerseits eine beachtliche Portion Grössenwahn, aber doch auch plumpes Kalkül an den Tag legen. Man versucht radikale Methoden, welche totalitären Systemen entlehnt zu sein scheinen, zu installieren. Andererseits hätte man auch bei einem Nein zu GAMMA, wie eben in der rot-hervorgehobenen Passage veranschaulicht, in der breiten Bevölkerung eine Grundsatzdiskussion lanciert. Offenbar ist die blosse Abstimmung über eine präventive Datenbank GAMMA für dich Beweis genug, dass in diesem Bereich tatsächlich dringend Handlungsbedarf besteht. Statistisch gesehen "passiert" im Umfeld von Sportveranstaltungen in der Schweiz sehr wenig, gerade wenn man z.B. schwere Körperverletzung oder gar Mord / Totschlag als Referenzwert nimmt. Obwohl ich zu diesem Punkt keine Stellungnahme erwarte (ich habe schon 2 Seiten vorher versucht dies hervorzuheben, hat Seitens der Befürworter aber keine Beachtung gefunden), hätte ich mindestens von offizieller Seite her gerne belegt, inwiefern sich Gewalt im Sport von anderen Gebieten hervorhebt. Man spielt hier mit solchen Mustern, welche auch den Gegnern Stellungnahmen wie "Ja isch scho es Problem, aber so Methode chönds ja au nöd grad si" entlocken.

Für jeden Gegner dieser Datenbank sollte nicht ein Ja oder Nein, sondern die Qualität der Neins in einer breiten Masse von Entscheidung sein (ob sie schlussendlich von 48.2 oder von 51.8 % getragen wird ist nebensächlich).

Victi vicimus.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?


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Sammy
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Re: Gamma-NEIN Abstimmung vom 27.9.09(ehemals HooliganDB-Thread)

Beitragvon Sammy » 10.09.09 @ 15:25

schabani hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
ich distanziere mich von krawallmachern... gut jetzt?

Vielmehr distanzier ich mich aber von Personen, die einen totalen Überwachungsstaat wünschen... Als Kind in der DDR aufgewachsen?


Wenn du dich wegen diesem Datenbänkli gleich in einem "Totalen Überwachungsstaat" wähnst dann kann ich dich langsam verstehen. Bitte benutz dann aber auch keine Cumulus Karte in der Migros sonst könnten die ja noch erfahren was du so zum Zmorge isst.


Lies das! http://www.nzzfolio.ch/www/21b625ad-36b ... 3f1e9.aspx

Und an alle anderen: Bei Schabani ist Hopfen und Malz verloren. Steckt Eure Energie lieber in Menschen, die sich noch nicht entschieden haben!

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Schnatterinchen
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Re: NEIN ZU GAMMA: Abstimmung vom 27.9.09

Beitragvon Schnatterinchen » 10.09.09 @ 16:16

Ich wette 100 Stutz der "schabani" ist auch für das Rauchverbot... Hauptsache verbieten, regulieren, fichieren; denn für Freiheit ist der Mensch nicht geschaffen. DDR allez!

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nicht
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Re: NEIN ZU GAMMA: Abstimmung vom 27.9.09

Beitragvon nicht » 11.09.09 @ 14:27

Schau Schabani, so das es auch du noch verstehst:

http://www.youtube.com/watch?v=Diq6TAtSECg
Die Revolution sagt:
ich war
ich bin
ich werde sein

Stallo
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Re: NEIN ZU GAMMA: Abstimmung vom 27.9.09

Beitragvon Stallo » 11.09.09 @ 19:18

In der aktuellen WOZ hat Pascale Claude wieder mal nicht knapp daneben, sondern direkt ins Schwarze getroffen. Der Artikel zur Gamma-Abstimmung lautet "Heute brüllen, morgen schlagen?". Kaufen. lesen. Gut!

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Re: NEIN ZU GAMMA: Abstimmung vom 27.9.09

Beitragvon Dini Mueter » 11.09.09 @ 19:40

Stallo hat geschrieben:In der aktuellen WOZ hat Pascale Claude wieder mal nicht knapp daneben, sondern direkt ins Schwarze getroffen. Der Artikel zur Gamma-Abstimmung lautet "Heute brüllen, morgen schlagen?". Kaufen. lesen. Gut!


Die Kolumne konnte ich leider nicht in elektronischer Form finden, hier aber der Leitartikel von P. Claude dazu:

WOZ vom 10.09.2009 hat geschrieben:Das Gamma-Game:
Eine Sportfan-Datenbank soll aus Zürcher PolizistInnen ProphetInnen machen

In Zürich soll die Datenbank Gamma Sportfans erfassen, von denen man glaubt, sie könnten in Zukunft gewalttätig werden. ­Dafür kämpfen BefürworterInnen und Polizei mit unlauteren Mitteln. Wer brüllt, boxt wohl.

Es war als stadträtliches Argument gedacht, um Skeptikerinnen und Gegner zu beruhigen: Zugriff auf die Datenbank Gamma hätten nur wenige ausgewählte Polizisten, und zwar jene der Hooliganabteilung der Stadtpolizei Zürich. Dumm nur, dass am Montag vergangener Woche Angehörige genau dieser Abteilung vor dem Meisterschaftsspiel GC-Xamax Abstimmungsflyer konfiszierten, die GC-Fans und ­Gamma-Gegner vor dem Stadion verteilten.
Die Polizei griff damit nicht nur aktiv in einen Abstimmungskampf ein, bei dem es um polizeiliche Arbeit geht. Sie verletzte auch geltendes Recht, indem sie die jederzeit erlaubte politische Information auf öffentlichem Grund verbot. «Unglücklich und ärgerlich» nennt Polizeisprecher Michael Wirz im «Tages-Anzeiger» die Aktion seiner Kollegen.

Mitten im Getümmel
Die Verordnung über die polizeiliche Datenbank Gamma, über die in der Stadt Zürich am 27. September abgestimmt wird, sieht vor, rund um Sportveranstaltungen Personen zu erfassen, die laut Verordnungstext als «Gewalt suchend» auffallen und deren «problematisches Verhalten» die öffentliche Sicherheit gefährdet. Im Gegensatz zur nationalen Datei Hoogan, in der Fans mit Massnahmen wie Rayon- oder Stadionverbot registriert sind, zielt Gamma also auf zukünftige Gewalt- und StraftäterInnen. Der Polizei kommt dabei die Rolle der Prognostikerin zu: Situativ muss sie bei Ausschreitungen entscheiden, wessen Verhalten genug «problematisch» ist, um daraus eine zukünftige Straftäterschaft abzuleiten.

Wie waghalsig die Idee ist, mitten im Getümmel sauber zwischen friedlichen Matchbesucherinnen, Gaffern, Gewaltsuchenden und Gewalttätigen zu unterscheiden, lässt sich am Beispiel des Meis­terschaftsspiels FCZ-Basel vom 17. Mai dieses Jahres illustrieren. Zürcher und Basler Fans in angrenzenden Sektoren provozierten sich so lange, bis es nach Spielschluss zur Eskalation kam: Petarden flogen in den Zürcher Block, Basler Fans rissen den Zaun zwischen den Sektoren nieder. Obwohl in der Situation ein erhebliches Gefahrenpotenzial lag und obwohl die grosszügige Architektur des neuen Letzigrund-Stadions genug Platz für eine rasche Flucht bot, blieben zahlreiche «unbeteiligte» ZürcherInnen, einige mit Kindern, im Stadion und verfolgten gebannt und zum Teil pöbelnd die Auseinandersetzung. Wer von diesen vielleicht 200 wäre nun ein Fall für Gamma? Nach welchen objektiven Kriterien könnte die Polizei entscheiden, wer bei einem nächsten ähnlichen Vorfall nicht mehr nur zuschauen und rumbrüllen, sondern auch randalieren oder boxen würde?

Bild aus Belgrad
Die Idee einer «Präventiv»-Datenbank, bei der die Unschuldsvermutung ausser Kraft gesetzt wird und auf Vorrat persönliche Daten gesammelt werden (unter anderem auch über die «Freundschaften» der Registrierten), stösst in breiten Kreisen und quer durch die politischen Lager auf Ablehnung. Alternative Liste, Grüne und SVP empfehlen ein Nein, die SP hat Stimmfreigabe beschlossen. Verschiedene Fan-Organisationen unterstützen die Gamma-Nein-Kampagne. In einem halbseitigen Kommentar bezog am letzten Samstag auch die NZZ gegen die geplante Datenbank Stellung: «Wer sich (noch) nichts hat zuschulden kommen lassen, gehört nicht fichiert.»
Als einzige befürwortende Stimme neben Stadt- und Gemeinderat ist der Verein Pro Sportstadt Zürich zu vernehmen. Auf einer von SP-Mitglied Alan Sanginés betriebenen Website wirbt er mit dem Slogan «Gegen Hooliganismus - Ja zur Gammadatenbank», obwohl selbst Polizeivorsteherin Esther Maurer im Gemeinderat klarstellen musste, dass es sich bei Gamma eben gerade nicht um eine Hooligandatei handelt. Den bewusst irreführenden Slogan - wer ist schon nicht gegen Hooligans? - verstärkt Pro Sportstadt Zürich in seiner Plakataktion mit einem Gewaltbild aus Belgrad. Der (fragwürdige) Zweck heiligt offenbar jedes Mittel.

Dem Vorstandsmitglied des FC Zürich und Fanverantwortlichen Philipp Burckhardt ging diese Art von Propaganda zu weit: Er distanzierte sich vor wenigen Tagen öffentlich von der Ja-Kampagne und bedauert, dass der FCZ sein Klubemblem dem Verein Pro Sportstadt Zürich zur Verfügung stellte.
Pascal Claude unterstützt als Erstunterzeichnender die Gamma-Nein-Kampagne.

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rbau
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Re: NEIN ZU GAMMA: Abstimmung vom 27.9.09

Beitragvon rbau » 11.09.09 @ 19:53

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