FCZ klagt vor Gericht 250’000 Franken ein. Ein interessanter Artikel im Tages-Anzeiger.
Unverständlich, dass der FCZ den Billetteverkauf nicht in die eigene Hände nimmt. Die Fans würden weniger Spesen zahlen und billigere Billettes bekommen, der FCZ würde mehr Geld einnehmen und weniger Ärger haben. Für alle ein Gewinn.
Kommt dazu, dass Green einmal Hauptsponsor und Honegger in der Vereinsführung war. Green hätte das (günstig) installieren können. (Sie können ja beim FCB abgucken …)
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Köstlich, dass der FCZ den Billetteverkauf vom Ticketcorner der GDM gab, weil diese mehr zahlten. Die GDM seinerseits die Ticketrechte wieder dem Ticketcorner verkaufte...
Die geschäftstüchtigen FCZ-Herren waren scheinbar nicht in der Lage, was die GDM schaffte …
Dieser Streit wäre nicht nötig gewesen. Naja, Anwälte und Gerichte sind gratis und der FCZ hat eh zuviel Geld und zuwenig zu tun.
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Der TA-Artikel.
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/fu ... 31828.html
FCZ klagt vor Gericht 250’000 Franken ein
Der FC Zürich wollte mit seinen Tickets mehr verdienen und verkaufte die Rechte der GDM AG. Jetzt zieht er die Firma vor Gericht - und GDM findet das gut.
Es war ein gutes Geschäft für beide Seiten, damals im Sommer 2006. Der FCZ stand vor dem Umzug in den Hardturm, und die Zuger Firma GDM vom Stadtzürcher Handball-Freak Arnold Schuler sowie dessen Partner Uwe Zimmer bot sich an, für die Zeit im Exil die Ticketing-Rechte abzukaufen. Die GDM hatte als Billett-Broker schon viel verdient. Bei der Handball-WM in Deutschland beispielsweise, als sie mit An- und Weiterverkauf der Ticketrechte über 1 Million Euro netto machte.
FCZ-Vizepräsident René Strittmatter kündigte damals den alten Vertrag mit Ticketcorner vorzeitig, weil der Klub dank GDM eine deutlich höhere Prämie für die Ticketrechte erhielt als vom alten Partner. 150’000 Franken statt rund 50’000 Franken pro Saison. Ticketcorner hatte diese 50’000 Franken jeweils problemlos refinanzieren können. In einer bis dahin guten Saison nahm er dank den 10 Prozent, die er pro FCZ-Ticket verdiente, 200’000 Franken ein. Nun funktionierte GDM als Zwischenhändler und verkaufte das Kontingent dem Meistbietenden weiter, in diesem Fall erneut Ticketcorner. Der Deal war auch für Ticketcorner finanzierbar. Die Zuschauerzahlen des FCZ sind in den vergangenen fünf Jahren von rund 8000 auf aktuell über 14’000 gestiegen.
«Die GDM hat ein Konzept vorgelegt, das Sinn machte», sagt Strittmatter. Zu Beginn habe die Zusammenarbeit auch bestens funktioniert. Ticketcorner verkaufte weiterhin die Tickets. Er leitete Abrechnungen und Geld GDM weiter, und GDM übermittelte dem FCZ. Die Zuger überwiesen in einer ersten Phase die Matcheinnahmen, das waren über eine Million Franken. «Doch je länger die Zusammenarbeit lief», sagt Strittmatter, «desto schleppender funktionierte sie.» Nach Aussage von Strittmatter hat GDM plötzlich Abrechnungen, dann Geld und am Schluss beides nicht mehr weitergeleitet.
Der FCZ hat nun die aus seiner Sicht noch ausstehenden 250’000 Franken beim Kantonsgericht Zug eingeklagt. Strittmatter sagt: «Zum Glück war der Vertrag limitiert auf die Hardturm-Zeit.» Das heisst: Der Vertrag wäre so lang gelaufen, wenn Strittmatter im Juli nicht erneut einen Ticketing-Vertrag per sofort gekündigt hätte. Das tat er damals mit einem Schreiben an GDM. Fortan war der FCZ wieder bei Ticketcorner unter Vertrag. Ohne Zwischenhändler, der mitverdiente.
Wie der FCZ 350’000 Franken erhielt
Schuler, der im vergangenen Sommer als Investor beim FC St. Pauli in Hamburg einstieg, sagt, er könne zum Fall nicht Stellung beziehen. Er wisse zwar, dass «das offen ist», kenne aber die Details nicht, weil sich sein Partner um die Angelegenheit kümmere.
Uwe Zimmer bestätigt diese Darstellung. Und er stellt nicht in Abrede, dass GDM dem FCZ noch 250’000 Franken schuldet. Aber er wundert sich über alle Vorgänge in dieser Geschäftsbeziehung.
Laut Zimmer hat Ticketcorner ab April 2007 zwar weiterhin alle Matcheinnahmen Match für Match abgerechnet, aber GDM kein Geld mehr überwiesen. Folglich habe GDM auch den FC Zürich nicht mehr bezahlen können. GDM und Ticketcorner unterhalten in verschiedensten Belangen Geschäftsbeziehungen, nur im FCZ-Fall aber wurde von Ticketcorner offenbar Geld blockiert. Über die genauen Gründe mag Urs Wyss keine Aussage machen. Der Geschäftsführer von Ticketcorner sagt nur: «Im Gegensatz zu GDM sind wir gegenüber unseren Kunden immer allen Verpflichtungen nachgekommen.»
Der FCZ habe immer gewusst, dass das Geld blockiert sei und GDM deshalb nicht habe zahlen können, erklärt Zimmer. Strittmatter widerspricht und erklärt: «Auch wenn wir es gewusst hätten, unsere Beziehung aus diesem Vertrag bezog sich auf GDM und nicht auf Ticketcorner.» Trotzdem floss im Frühjahr 2007 ein Teil der blockierten Matcheinnahmen, 350’000 Franken, direkt von Ticketcorner zum FCZ.
Zimmer wundert sich, dass GDM über diese Bezahlung offiziell gar nie informiert wurde (dieser Darstellung widerspricht allerdings Wyss). Zimmer behauptet, diese Direktzahlung sei auf Grund der vertraglichen Vereinbarungen nicht rechtens gewesen. Und Zimmer sagt auch, dass er sich eigentlich eine aussergerichtliche Einigung gewünscht habe, nach den jüngsten Vorfällen aber «zickig» tue. Er glaubt, einen kleineren Anteil der an den FCZ ausbezahlten 150’000-Franken-Prämie zurückbekommen zu müssen, weil der FCZ den Vertrag vorzeitig aufgelöst habe.
Wie GDM dem FCZ 2,5 Millionen bot
Dieser Meinung ist Strittmatter nicht. Das Ticketing habe sich zwar auf alle Hardturm-Spiele bezogen, also auch auf die ersten vier Meisterschaftspartien der laufenden Saison und das Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Besiktas. Die Prämie aber sei explizit nur für die Saison 2006/07 abgemacht worden. «Unsinn», kontert Zimmer und wundert sich auch darüber, dass der FCZ nie mit GDM sprechen wollte, obwohl GDM den Ticketingvertrag mit dem FCZ verlängern wollte und für die nächsten fünf Saisons bis zu 2,5 Millionen Franken Prämie bot. Und er fragt sich, ob er nicht auch noch Anrecht hätte auf einen Teil der Zuschauereinnahmen aus den Hardturm-Spielen dieser Saison _ so wie das ebenfalls vereinbart gewesen sei.
Er sei an einem Punkt angekommen, sagt Zimmer, an dem er sogar froh sei, dass der FCZ den Fall vor Gericht bringen wolle. Das koste zwar Geld, aber nun müssten auch alle Fakten auf den Tisch.
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