Habe es irgendwie total verschlafen, heute ist es soweit das Hinspiel steht vor der Tür.
Aaraus Trainer Gilbert Gress weiss aus eigener Erfahrung, weshalb sein Arbeitgeber als «unabsteigbar» gilt. Im Frühling 2000 hatte der Franzose schon einmal als Feuerwehrmann in den Abstiegskampf eingegriffen; damals beim FC Zürich. Mit den Zürchern schaffte Gress den Ligaerhalt dank eines 1:0 im letzten Spiel gegen das ebenfalls bedrohte Aarau. Die Aargauer wurden gleichwohl nicht relegiert, denn Bellinzona verpasste es, von der Niederlage des FCA zu profitieren. Die Tessiner spielten gleichzeitig in Sitten nur 2:2. Aarau blieb oben, Bellinzona unten. Es ist Gress' Wunsch, dass das Verdikt auch 2007, am Sonntag nach dem Rückspiel in Aarau, gleich lautet.
Wie vor sieben Jahren mit dem FCZ hat Gress auch heuer beim FC Aarau den Absturz der Equipe gestoppt. In drei Spielen holte Aarau mit dem 65-Jährigen fünf Punkte und rettete sich in die Barrage. Jetzt soll der zweite Schritt zum Ligaerhalt folgen. In Bellinzona kann Gress auf alle Stammkräfte bauen. Auch der im Training leicht verletzte Admir Bilibani ist im Comunale dabei. «Wir müssen in der Defensive sicher stehen», sagte Gress vor der Abfahrt ins Tessin.
Das hat die Mannschaft unter ihm zuletzt auch gegen prominentere Widersacher geschafft. In den drei Spielen mit Gress (gegen GC, Schaffhausen, St. Gallen) kassierte Aarau nur noch ein Gegentor. So schwach sich Aarau gesamthaft in der Axpo Super League präsentierte, so ermutigend ist die Tatsache, dass die Aargauer wenigstens gegen Teams in ihrer Reichweite gewinnen können. Den FC Schaffhausen schlugen sie viermal, und im Cup setzten sie sich gegen Lausanne und Winterthur aus der Challenge League durch.
Bellinzonas traumhafte Rückrunde
Die AC Bellinzona hatte noch in der Winterpause niemand im Kampf um den Aufstieg erwartet. Dank der besten Rückrunde der Challenge League und 41 Punkten seit der Winterpause rückten die Tessiner von Rang 5 auf den 2. Platz vor. Jetzt ist der Wille da, nach 17 Jahren wieder in die höchste Spielklasse zurückzukehren. Der bosnische Trainer Vladimir Petkovic hat innerhalb von knapp anderthalb Jahren ein solides Team gebildet, dass sich von der Abstiegszone der Challenge League zu einem Spitzenteam dieser Liga entwickelt hat.
Die Squadra hat mit ihrer tollen Serie in den letzten Wochen auch die Tifosi wieder ins Stadion gelockt. Vor zehn Tagen kamen über 4000 Zuschauer zum Spiel gegen Delémont. Nun erwarten die Verantwortlichen gegen Aarau rund 7000 Fans im Comunale. Ob sie im Hinspiel der Barrage die bestmögliche Formation sehen werden, ist unsicher. Spielmacher Adrian Pit dürfte ausfallen, und Stürmer Cristian Ianu, mit 19 Toren der zweitbeste Skorer der Challenge League, leidet seit Tagen an einer Zerrung. Er hat erst am Montag wieder mit leichtem Training begonnen.
Der Rest des Teams müsste in guter physischer Verfassung sein. Bei der 0:3-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Lausanne konnte Petkovic nämlich die meisten Stammkräfte pausieren lassen. Einzelne wurden geschont, andere waren gesperrt, nachdem sie sich beim zweitletzten Spiel in Genf die vierte Verwarnung eingehandelt hatten. Die taktischen Spiele, die Gilbert Gress in der Barrage erwartet, haben bei Bellinzona schon vor zehn Tagen begonnen.
Weiss jemand von euch wie es nun um die Stadionslage Bellinzonas steht?
Mein Tipp Hinspiel 2:1 Rückspiel 1:1